42 Fortbildung Fotos: Masterstudiengang Parodontologie & Implantattherapie Praxisbezug ist gewährleistet. Insbesondere die Parodontalchirurgie wird in zwei Präsenzen sehr intensiv vermittelt, sodass auch bis dahin chirurgisch Unerfahrene in die Lage versetzt werden, parodontalchirurgische Eingriffe selbständig durchzuführen. flexibel gestaltet werden, was ein deutliches Alleinstellungsmerkmal unseres Studiengangs ist. Außerdem lassen sich Praxisausfall und Reisekosten dadurch stark reduzieren. Das Lehrmaterial ist multimedial aufbereitet und garantiert ein abwechslungsreiches Lernen. Auch persönliche Betreuung wird bei uns sehr groß geschrieben. Geschulte Teletutoren, die selbst DG PARO-Spezialist*innen für Parodontologie ® sind, begleiten eine Studierendengruppe über ihr ganzes Studium hinweg. Regelmäßig stattfindende virtuelle Klassenzimmer (zweiwöchig) mit allen Teilnehmenden des Jahrgangs und zusätzliche Gruppensprechstunden mit mir fördern den Austausch. Für dieses innovative Lehrkonzept wurde der Studiengang übrigens mit dem Thieme-Innovationspreis für hervorragende Didaktik ausgezeichnet. Zudem hat der digitale Teil des Studiengangs, der übrigens auch Grundlage für die Weiterentwicklung der grundständigen Lehre war und ist, der Universität während der Coronazeit sehr geholfen, Vorlesungen und Seminare rasch auf ein Onlineangebot umzustellen. Für wen ist dieser Master-Studiengang Ihrer Ansicht nach geeignet? Für alle interessierten Zahnärzt* innen, die bereits erste Berufserfahrung gesammelt haben und nach einer flexiblen Lösung suchen, beispielsweise neben der Praxisgründung oder Familie, sich im Fachgebiet Parodontologie weiterzubilden und einen Masterabschluss zu erlangen. Der Studiengang richtet sich aber auch an bereits erfahrene Kolleg*innen, die ihr Wissen in der Parodontologie vertiefen möchten, und den Anspruch haben, auf hohem Niveau zu arbeiten. Der hohe Digitalisierungsgrad unseres Masterstudiums macht es zudem möglich, auch aus dem Ausland den Masterabschluss zu erlangen. Können Sie die Schwerpunkte und den Verlauf der insgesamt acht Module mit einigen Stichworten umreißen? Der Masterstudiengang „Parodontologie und Implantattherapie“ vermittelt in acht aufeinander abgestimmten Modulen und einem Abschlussmodul alle theoretischen und praktischen Inhalte der Parodontologie. Im Modul 1 werden die Grundlagen der Ätiologie und Epidemiologie vermittelt, außerdem wird das Behandlungskonzept vorgestellt und im Modul 2 um die Inhalte der Anatomie sowie Histologie mit Präparationsübungen am humanen Präparat ergänzt. Modul 3 thematisiert die Mikrobiologie inklusive Pathologie, Immunologie und Pharmakologie. Zusammen bilden sie das Gerüst für die folgenden Module Prophylaxe und Behandlungskonzept (Modul 4) und Chirurgische PA-Therapie (Module 5 und 6). Insbesondere die Parodontalchirurgie wird in zwei Präsenzen sehr intensiv vermittelt, sodass auch bis dahin chirurgisch Unerfahrene in die Lage versetzt werden, parodontalchirurgische Eingriffe selbständig durchzuführen. Einen Höhepunkt stellen die Operationen an ausgewählten Patient*innen ZBW 7/2021 www.zahnaerzteblatt.de
Fortbildung 43 dar, die unter enger Betreuung in der zweiten Chirurgie-Präsenz stattfinden. Seit der letzten grundlegenden Aktualisierung nach zehn Jahren Masterstudiengang bietet der Studiengang zudem die Module Ästhetik und Funktion (Modul 7) sowie Implantologie (Modul 8) an. Während der gesamten Studiendauer müssen die Teilnehmer* innen sechs Fälle dokumentieren, werden dabei auch in Fotografie angeleitet und verfassen am Ende eine wissenschaftliche Arbeit (Masterthese). Der Praxisbezug wird ausreichend gewährleistet? Im Rahmen der Präsenzphasen wird das Üben der praktischoperativen Fähigkeiten ausgiebig praktiziert. Unter den Alumni haben wir kürzlich eine repräsentative Umfrage gestartet, ich darf der offiziellen Veröffentlichung vorgreifen, wenn ich ein Ergebnis daraus hier benenne: Eine wesentliche Anzahl der Umfrageteilnehmer*innen bestätigte die Kompetenzsteigerung durch die Teilnahme am Studiengang. Sie gaben an, sich sicherer im Umgang mit Patient*innen zu fühlen, weniger Komplikationen in den Behandlungsabläufen zu haben und durch den Erwerb eine Alleinstellung gegenüber anderen Praxen zu haben. Was hat sich an Entwicklung in den letzten 15 Jahren ergeben? Unser Curriculum hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Wir haben mit der Implantologie und der Ästhetik komplett neue Module integriert. Da auch nach dem Master das „lifelong learning“ nicht aufhört, haben wir das Alumniprogramm ins Leben gerufen, das von PD Dr. Johan Wölber geleitet wird, und in dem alle Absolvent*innen jede vierte Woche einen Online-Vortrag von renommierten Referent*innen präsentiert bekommen und einmal im Jahr an einer Präsenzveranstaltung teilnehmen können – lebenslang. Forschungsnetzwerk in Gründung. Die wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Alumni des Masters und der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie bietet die Möglichkeit, Forschung unter wirklichen Praxisbedingungen durchzuführen, zum anderen können die Absolvent*innen in der Praxis wissenschaftlich tätig sein. Darüber hinaus befinden wir uns in der Gründung des „Praxisbasierten Forschungsnetzwerk Parodontologie“ – einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Alumni des Masters und der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie. Zum einen bietet das die Möglichkeit, Forschung unter wirklichen Praxisbedingungen durchzuführen, zum anderen können die Absolvent*innen in der Praxis wissenschaftlich tätig sein. Diese Entwicklung hat uns besonders gefreut und überrascht, da so viele Absolvent*innen plötzlich großes Interesse an Wissenschaft hatten und auch aktiv publiziert haben. Auch die Einzelmodule im Studiengang sind eine Neuerung. Nicht alle Interessent*innen sind sich sofort sicher, direkt einen Master- Titel anzustreben und haben nun über die Einzelmodule die Möglichkeit, sich gezielt in einem Modul fortzubilden und auch erstmal in den Master „hineinzuschnuppern“. Die bereits besuchten Kurse können aber angerechnet wer- den, wenn man sich später doch noch für den Master-Abschluss entscheidet. Das Gespräch führte Cornelia Schwarz Info Der Studiengang Master Parodontologie und Implantattherapie ist aus insgesamt acht Einzelmodulen und einem Abschlussmodul aufgebaut, in denen die verschiedenen Themenbereiche auf dem Weg zu Ihrer Spezialisierung behandelt werden. Voraussetzungen: Ein erfolgreich abgeschlossenes Studium der Zahnmedizin an einer deutschen Hochschule (oder ein gleichwertiger Abschluss); die zahnärztliche Approbation; mind. zwei Jahre Berufserfahrung und eine aktuelle Anstellung in einer Praxis oder Klinik. Die Kosten belaufen sich auf 29.000 Euro (Zahlung in halbjährlichen oder jährlichen Raten möglich). Weitere Informationen finden Sie unter: www.masterparo.de. www.zahnaerzteblatt.de ZBW 7/2021
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