Aufrufe
vor 2 Jahren

Zahnmedizinische Versorgungszentren

Ausgabe 3/2020

Praxis 47 Foto:

Praxis 47 Foto: AdobeStock/Fokussiert Alles auf einen Blick Anforderungen an den Betrieb eines Chirurgie-Lasergeräts Eine Vielzahl von Regelwerken beschreibt und definiert den sicheren Betrieb eines Chirurgie-Lasergeräts. Die aktuellen Anforderungen an den Betrieb eines Chirurgie- Lasergeräts sind hoch und dabei den Überblick zu behalten, ist nicht ganz einfach. Kommt in der Praxis bereits ein Chirurgie-Lasergerät zum Einsatz oder ist die Anschaffung eines Lasergeräts geplant, dann stellt der folgende Beitrag die unterschiedlichen Anforderungen an den Betrieb eines Chirurgie-Lasergeräts in der Zahnarztpraxis vor. Regelwerke. Der Betrieb von Lasergeräten ist aktuell durch folgende Regelwerke definiert: Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch künstliche optische Strahlung (Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher optischer Strahlung - OStrV) und die dazugehörigen technischen Regeln zur Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher optischer Strahlung (TROS Laserstrahlung - Teile: Allgemeines und 1-3). Keine Anzeige. Eine Anzeigeverpflichtung für ein Chirurgie-Lasergerät der Klasse 3B, 3R oder 4 bei der zuständigen Arbeitsschutzbehörde und bei der Berufsgenossenschaft besteht nicht. Fachkenntnisse. Vor der Aufnahme des Betriebs eines Chirurgie-Lasergeräts (Laser-Einrichtung) der Klasse 3R, 3B und 4 hat der Praxisinhaber, sofern er nicht selbst über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügt, einen Laserschutzbeauftragten schriftlich zu bestellen (Muster- Bestellformular im PRAXIS-Handbuch der LZK BW). Der Laserschutzbeauftragte muss über die für seine Aufgaben erforderlichen Fachkenntnisse verfügen. Die fachliche Qualifikation (Fachkenntnisse) ist durch die erfolgreiche Teilnahme an einem Lehrgang nachzuweisen und durch Fortbildungen auf aktuellem Stand zu halten (DGUV Grundsatz 303-005). Im DGUV Grundsatz 303-005 wird u. a. gefordert, dass Laserschutzbeauftragte, die z. B. nach DGUV Vorschrift 11 (BGV B2) ausgebildet wurden (Sachkundekurs ohne Prüfung), durch entsprechende Fortbildungslehrgänge bis zum 31.12.2021 qualifiziert werden sollen, um die Aufgaben nach OStrV erfüllen zu können. Betriebsanweisung. Des Weiteren ist für den Betrieb eines Chirurgie-Lasergeräts der Klasse 3R, 3B und 4 eine Betriebsanweisung bereitzuhalten (Muster-Betriebsanweisung im PRAXIS-Handbuch der LZK BW). Die Grundlage der Mitarbeiter-Unterweisung stellt die Betriebsanweisung dar. Persönliche Schutzausrüstung (PSA). Augenschutz in entsprechender Anzahl (Laserschutzbrille entsprechend des Geräte-Wellenlängenbereichs), ggf. Schutzhandschuhe und ggf. Schutzkleidung. Dokumentation. Ein Chirurgie-Lasergerät der Klasse 3B, 3R oder 4 ist in das Bestandsverzeichnis und als Anlage-1-Gerät (MPBetreibV) in das Medizinproduktebuch einzutragen (beides sind Muster-Dokumente im PRAXIS- Handbuch der LZK BW). CE-Kennzeichnung. Die CE-Kennzeichnung für ein Lasergerät gemäß der Richtlinie 93/42/EWG oder der Verordnung (EU) 2017/745)) ist die zentrale Voraussetzung für die Verkehrsfähigkeit eines Medizinproduktes. PRAXIS-Handbuch. Die Muster-Dokumente für Chirurgie-Lasergeräte in der Zahnarztpraxis finden Sie im PRAXIS-Handbuch auf der Homepage der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg unter https://lzk-bw. de wie folgt: „ZAHNÄRZTE“ >>> unter der Rubrik „Praxisführung“ auf das „PRAXIS-Handbuch“ >>> nochmal auf „PRAXIS-Handbuch“ >>> Schaltfläche „3.1 Qualitätssicherung in der Zahnarztpraxis: Anhang“ >>> „3.1.4. Betriebsanweisungen 3.1.4.6 Laser“ >>> „3.1.5 Formulare“ >>> „3.1.5.9.1 Bestellung zum Laserschutzbeauftragten“, „3.1.5.10 Medizinprodukte“ „3.1.5.10.1 Bestandsverzeichnis“ und „3.1.5.10.3 Medizinproduktebuch“. Ihre LZK-Geschäftsstelle www.zahnaerzteblatt.de ZBW 3/2020

48 Kultur Edward Hopper in der Fondation Beyeler Unbekannter Maler der Moderne Abbildung: © Heirs of Josephine Hopper/2019, ProLitteris, Zürich Foto: © 2019. Digital image Whitney Museum of American Art/Licensed by Scala Edward Hopper (1882–1967) gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. In Europa vor allem für die Ölgemälde mit Szenen des städtischen Lebens bekannt, die er in den 1920er- bis 1960er-Jahren schuf und von denen einzelne Werke außerordentlich populär wurden, ist es verwunderlich, dass seine Landschaftsbilder bisher weniger beachtet wurden. Die Fondation Beyeler präsentiert nun eine umfangreiche Ausstellung mit ikonischen Landschaftsgemälden in Öl sowie einer Auswahl an Aquarellen und Zeichnungen. Landschaftsmalerei. Die Ausstellung in der Fondation Beyeler zeigt eine in Europa eher unbekannte Seite des Künstlers Edward Hopper: Cobb’s Barns and Distant Houses, 1930–1933, Öl auf Leinwand. In der kunsthistorischen Tradition bedeutet „Landschaft“ ein Bild der Natur im Gegensatz zu der sich ständig verändernden „Natur“, die als solche nicht als Bild fixiert werden kann. Landschaft gibt immer den Einfluss des Menschen auf die Natur zu erkennen, und Hoppers Bilder spiegeln dies auf subtile und vielfältige Weise wider. So eröffnete er einen ausgeprägt modernen Zugang zu einem altehrwürdigen Genre der Kunstgeschichte. Im Unterschied zur akademischen Tradition muten Hoppers Landschaften unbegrenzt an: Sie sind – gedanklich – unendlich und scheinen immer nur einen kleinen Teil eines enorm großen Ganzen zu zeigen. Hoppers amerikanische Landschaften sind geometrisch klare Kompositionen. Hauptelemente sind Häuser, welche menschliche Besiedlung versinnbildlichen. Eisenbahnen strukturieren die Bilder horizontal und stehen für das Streben des Menschen, die Weite des Raumes zu durchmessen. Ein ausgedehnter Himmel ebenso wie besondere Lichtstimmungen, strahlendes Mittagslicht und das Licht der Dämmerung machen die Größe der sich stetig wandelnden Natur auch in einem eigentlich statischen Landschaftsbild anschaulich. Subjektive Landschaften. Hoppers Landschaftsgemälde evozieren den Eindruck, es ginge eigentlich um etwas Unsichtbares, das sich außerhalb der Darstellung ereignet. Beispielhaft dafür ist sein Gemälde Cape Cod Morning von 1950: Die aus einem Erker blickende Frau, auf deren Gesicht sich Sonnenlicht abbildet, sieht etwas, das vom Betrachter nicht gesehen werden kann, weil es sich außerhalb des Bildraums befindet. Den sichtbaren Landschaften Hoppers stehen immer unsichtbare, im Inneren des Betrachters erscheinende subjektive Landschaftsbilder gegenüber. Die Landschaften von Edward Hopper sind, wie alle seine Gemälde, von Melancholie und Einsamkeit bestimmt. Oft vermitteln sie das Gefühl von Unheimlichkeit und Bedrohung. Hopper macht in seinem Werk auch das manchmal brutale Eindringen des Menschen in die Natur sichtbar, indem er Landschaft zu Stadtlandschaft in Beziehung setzt. Hopper trug wesentlich dazu bei, die Idee eines melancholischen, auch von den dunklen Seiten des Fortschritts geprägten Amerikas zu etablieren – als riesiger unbegrenzter Raum, der vor allem durch seine Entwicklung im Kino enorm populär werden sollte, von Alfred Hitchcocks „Der unsichtbare Dritte“ (1959) über Wim Wenders’ „Paris, Texas“ (1984) bis hin zu Kevin Costners „Dances with Wolves“ (1990). IZZ/Fondation Beyeler Info Edward Hopper bis 17. Mai 2020 Öffnungszeiten Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr Mittwoch 10 bis 20 Uhr 365 Tage im Jahr geöffnet Eintritt Erwachsene 25 Euro Bis 25 Jahre Eintritt frei Informationen Fondation Beyeler, CH-4125 Riehen Tel. +41 61 645 97 00 www.fondationbeyeler.ch ZBW 3/2020 www.zahnaerzteblatt.de

Ausgaben des Zannärzteblatt BW

© by IZZ Baden-Württemberg - Impressum - Datenschutz