Berufspolitik 27 Neujahrsempfang „Begegnungen 2020“ im Freiburger Zahnärztehaus Eingebettet in einen „Selbstläufer“ Es ist eine schöne Tradition, die auch 2020 zahlreiche Gäste und Vertreter der Standespolitik, der Selbstverwaltungen, der Politik, der Universität, der Zahntechnikerinnung und der Krankenkassen ins Freiburger Zahnärztehaus führte: Gemeinsam luden Dr. Peter Riedel, Vorsitzender des Vorstands der Bezirkszahnärztekammer Freiburg und seitens der KZV BW der bis zum Jahresende 2019 amtierende Vorsitzende der Bezirksgruppe Freiburg, Dr. Hans Hugo Wilms, sowie dessen Nachfolger Dr. Georg Bach zum 12. Neujahrsempfang ein. Und die Veranstaltung machte ihrem Namen wieder einmal Ehre: Bereits vor dem offiziellen Programm begegneten sich die Menschen, pflegten den Austausch und im Anschluss auch das gesellige Zusammensein. welches „bei dem Thema Gematik mehr Geschwindigkeit einbringen will, Hacker hin oder her“, und die andererseits in Aussicht gestellten Chancen, die Digitalisierung zur Bewältigung der Bürokratisierung zu nutzen. Er schloss mit der Feststellung, dass hier doch viel Augenwischerei bestehe. Symbolik verzichten wir – außer in Bayern“ und Wiederholungen sparte sich Folger ebenfalls. Das Ergebnis war kurz, aber voller Brillanz. Auch ihre ICE-Fahrten und überflüssige Mitbringsel mit dem Namen „Stehrumsel“ packte die in Kirchzarten lebende Musikerin in Noten. Der Sprung von der Klassik in die Moderne gelang der Tastenakrobatin wunderbar, und als sie schließlich noch ein Schmink Tutorial im YouTube-Style darbot und ihre Lider nach Beethoven-Art schminkte, erhielt sie begeisterten Applaus. Bevor Folger mit ihrer Zugabe nochmals ihr ganzes Können darbot, gab sie dem Publikum Einblicke in ihre musikalische Ausbildung in der ehemaligen DDR Eröffnung. Begrüßte das Auditorium: Christoph Besters, stellvertretender Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg. Gewohnt eloquent begrüßte Christoph Besters, stellvertretender Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, das Auditorium im vollbesetzten Foyer des Fortbildungsforums Freiburg (FFZ) und freute sich, denn „so viele Gäste hatten wir noch nie“. In seiner Begrüßungsrede streifte Besters die vorrangigen Themen der aktuellen Gesundheitspolitik auf Bundes- und Landesebene, ging aber auch auf die Wünsche des Nachwuchses bei der künftigen Berufsausübung ein. Eindeutig positionierte er sich im Bezug auf die angedrohten Sanktionen des Bundesgesundheitsministeriums, Standespolitik & Selbstläufer. Natürlich waren auch die investorengetragenen MVZ ein Thema in der Begrüßungsrede und ebenso die 24 Spahnschen Gesetze in nur 20 Monaten. Doch danach machte die Gesundheitspolitik der Geselligkeit Platz und Klavierkabarettistin Anne Folger nahm die Bühne ein. Was danach folgte, war eine virtuose Unterhaltung der Extraklasse: Die aus Weimar stammende Pianistin bot mit ihrem ersten Soloprogramm „Selbstläufer“ ein niveauvolles Rahmenprogramm für diesen etablierten Abend im Jahreskalender der baden-württembergischen Zahnärzteschaft. Mit Witz und Charme präsentierte die Künstlerin die Sparversion des türkischen Marsches von Mozart, in dem sie die repetitiven Themen der linken Hand entsprechend der „rentabilitätsoptimierten Analyse“ durch knappe Akkorde ersetzte und die Wiederholung sämtlicher Halbtöne einfach strich, „denn wer will schon Halbtonschritte, wenn er Ganztonschritt haben kann“. Die Kreuze flogen raus, „denn auch auf christliche Ehrung. Dr. Peter Riedel, Vorsitzender des Vorstands der Bezirkszahnärztekammer Freiburg, ehrte die Berufsjubilare mit persönlichen Worten. und Tipps ihrer Community für eine erfolgreiche Praxisgestaltung. Eine wunderbare Darbietung zwischen Kabarett, Komik und Klassik, der nach den Ehrungen (siehe auch Seite 52 dieser ZBW-Ausgabe) noch die Kulinarik im Casino folgte, die sich in diesem Jahr dem Genuss von Fisch-Delikatessen in verschiedenen Varianten widmete. » cornelia.schwarz@izz-online.de Fotos: Schwarz www.zahnaerzteblatt.de ZBW 3/2020
28 Berufspolitik Neujahrsempfang der BZK Stuttgart Es muss Augenmaß einkehren Im Januar lädt die Bezirkszahnärztekammer Stuttgart traditionell zu ihrem Neujahrsempfang. BZK-Vorsitzender Dr. Eberhard Montigel freute sich über 90 Gäste, die der Einladung der Bezirkszahnärztekammer am 29. Januar ins Zahnärztehaus Stuttgart gefolgt waren. In seiner Begrüßung richtete er den Blick auf die Herausforderungen, denen der Berufsstand zu Beginn des neuen Jahrzehnts gegenübersteht. „Zuvorderst geht es um die zahnärztliche Berufsausübung und die zahnärztliche Versorgung“. „Gibt es genug Zahnärztinnen und Zahnärzte, um eine fachliche gute Zahnheilkunde in Zukunft zu sichern? Stimmen die Rahmenbedingungen?“ fragte Dr. Montigel in die Runde. In Bezug auf die zahnärztliche Versorgung ging Dr. Montigel zuerst auf die neue Approbationsordnung für Zahnärztinnen und Zahnärzte ein. Er berichtete über die verpflichtende vierwöchige Famulatur und die neuen Betreuungsrelationen, die eine bessere Betreuung der Studierenden vorsieht. Er mahnte die Politik, hierfür die erforderlichen finanziellen Mittel zu bewilligen. Denn: „Klar ist, dass wir in Baden-Württemberg keine Verringerung des Studienplatzangebotes benötigen, wenn wir nicht irgendwann auf die Zuwanderung von Zahnärztinnen und Zahnärzten aus dem Ausland angewiesen sein wollen“. Den Landesuniversitäten hat die Kammer bereits beim Treffen des LZK-Vorstandes mit den Hochschullehrern ihre Unterstützung zugesagt. „Ein Tropfen auf den heißen Stein“ sei die 2019 im Terminservice- und Versorgungsgesetz TSVG eingeführte Begrenzung für fremdinvestorengeführte Versorgungszentren, beklagte Dr. Montigel. Nach wie vor würden versorgungsfremde Investoren aus dem Ausland mit viel Kapitaleinsatz Marktanteile erwerben. „Wir Zahnärzte scheuen nicht den Wettbewerb“, betonte Dr. Montigel unter dem Applaus der Anwesenden, „aber wir fordern einen fairen Wettbewerb und Chancengleichheit – das zahnärztliche Berufsrecht und die zahnärztliche Gebührenordnung muss uneingeschränkt auch für die I-MVZ gelten“. Für den BZK-Vorsitzenden sind es auch der bürokratische Aufwand und die ständig wachsende Regelungsdichte, die dazu führen, dass viele Praxen auf dem Land keine Nachfolger mehr finden und oftmals dann an investorengeführte Zahnärztegesellschaften verkaufen. „Hier muss Augenmaß bei den politischen Verantwortlichen einkehren“, forderte Dr. Montigel auch mit Blick auf die Praxisbegehungen im Land. Ein Thema, das dem gesamten Berufsstand am Herzen liegt, ist der Fachkräftemangel beim Praxispersonal. „Als Kammer stehen deshalb Ausbildungs- und Mitarbeiteroffensive ganz oben auf der Agenda“, betonte Dr. Montigel und berichtete von vielen Initiativen der Kammer im Social-Media-Bereich sowie über das Projekt der Ausbildungsbotschafter. In diesem Jahr findet die 17. Wahl zur Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg für die Kammerperiode vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2024 statt. „Ich wünsche mir, dass sich viele Kolleginnen und Kollegen aktiv als Kandidaten zur Verfügung stellen und sich infolgedessen auch viele Kammermitglieder an der Wahl beteiligen“. Abschließend verwies Dr. Montigel noch auf das mit der Winter- Akademie des ZFZ Stuttgart eingeläutete Fortbildungsjahr, „das sind Treffpunkte für alle Zahnärztinnen und Zahnärzte für den kollegialen Gedankenaustausch“. Viele gute Gespräche wünschte sich Dr. Montigel auch für den weiteren Abend und allen Anwesenden einen guten Appetit beim einladenden Buffett. » mader@lzk-bw.de Fotos: Mader Gastgeber. Der Vorstand der Bezirkszahnärztekammer Stuttgart arbeitet gut zusammen: v. l. Dr. Gerhard Cube, Dr. Eberhard Montigel, Dr./Med. Univ. Budapest Edith Nadj-Papp und Dr. Hendrik Putze. Landtagspolitik. Dr. Montigel (r.) freute sich über den Austausch mit Jochen Haußmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP/ DVP-Fraktion im Landtag (l.) und Rainer Hinderer, SPD-Sprecher für Gesundheit, Sucht und Arbeitsmarktintegration im BW-Landtag. ZBW 3/2020 www.zahnaerzteblatt.de
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