34 Kommunikation Fotos: Kraufmann Tag der Zahngesundheit 2018 in Konstanz Große Öffentlichkeitswirkung am See Sonnenschein, Kinderlachen und gute Laune: Die landeszentrale Auftaktveranstaltung zum Tag der Zahngesundheit am 25. September 2018 auf dem Konstanzer Münsterplatz war ein voller Erfolg. Zahlreiche Zuschauer, Kindergruppen, Senioren und Medienvertreter waren dabei und kamen auch an den nachfolgenden Aktionstagen zum Tag der Zahngesundheit ins ErlebnisForum Zahngesundheit im weit sichtbaren weißen Pagodenzelt. „Gesund beginnt im Mund. Mach mit … Denk auch an die Menschen mit Handicap und Pflegebedarf“ war das diesjährige Motto, das die Prävention in der Pflegebedürftigkeit in den Fokus rückte. In Sachen Karies bei Kindern gab es indes wieder gute Nachrichten. Noch am Donnerstagnachmittag in der Woche des Tags der Zahngesundheit kommen die Mitarbeiterinnen des Teams der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Konstanz im ErlebnisForum Zahngesundheit kaum zum Durchschnaufen. Im Zelt wimmelt es nur so von Kindern, die mit ihren Eltern die Attraktionen rund um die Zahngesundheit mitmachen wollen. „Wir finden das alles sehr gut, was hier geboten wird“, sagt eine Mutter, die ihre strahlende Tochter auf dem Arm trägt. „Sie freut sich besonders auf die Puppe Tim, die sie aus der Kita kennt. Dank ihm findet sie die Zahnbürsten hier toll.“ Natürlich kommen auch die Plaque-Neon-Schau, der Zahnputzbrunnen und der Ausflug in die Mundhöhle unter dem Mikroskop sehr gut an. „Und am Ende haben wir einen Apfel bekommen“, sagt die Mutter lächelnd. Es sind diese kleinen Reaktionen, die auch den Mitarbeiterinnen im weißen, weit sichtbaren Pagodenzelt immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Was beim Tag der Zahngesundheit in Konstanz auffällt: Auch Schulklassen einer ortsansässigen Schule für Kinder mit Behinderung kommen regelmäßig vorbei. Außerdem ist Seniorenzahnmedizin sehr gefragt. Viele ältere Herrschaften kommen ins Zelt und lassen sich beraten. Gesunde Zähne. Es passt zum Motto des diesjährigen Tags der Zahngesundheit „Gesund beginnt im Mund. Mach mit … Denk auch an die Menschen mit Handicap und Pflegebedarf“. Wie in jedem Jahr präsentierten sich die wichtigsten Protagonisten der Prophylaxe Baden-Württembergs am Tag der landeszentralen Auftaktveranstaltung zum Tag der Zahngesundheit im Rahmen einer Pressekonferenz. Vor der feierlichen Eröffnungsveranstaltung auf dem Konstanzer Münsterplatz nur wenige Meter entfernt vom Ufer des Bodensees informierten die Fachleute Vertreter der Medien im städtischen Theater über den aktuellen Zahngesundheitsstatus der Kinder und ZBW 11/2018 www.zahnaerzteblatt.de
Kommunikation 35 Jugendlichen im Land, aber auch über die Entwicklung in der Zahnheilkunde und Prävention bei Pflegebedürftigen. In Sachen Prophylaxe bei Kindern schreibt die badenwürttembergische Zahnärzteschaft ihre Erfolgsgeschichte weiter, wie der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit und Präsident der Landeszahnärztekammer, Dr. Torsten Tomppert, berichtete. „Drei Zwölfjährige teilen sich einen kaputten Zahn“, erläuterte er. Dr. Tomppert bezog sich auf die Deutsche Mundgesundheitsstudie V. Damals hatte Baden-Württemberg den besten Wert, in der DAJ-Studie wurde Baden-Württemberg zwar überholt. Die jüngste Erhebung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e. V. (DAJ) ergab für das Bundesland aber nach wie vor einen sehr guten mittleren DMFT-Wert bei den Zwölfjährigen. Er liegt derzeit bei 0,38. 1997 lag dieser Wert bei 1,43. Dr. Tomppert betonte, dass diese hervorragende Entwicklung nur dank der Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Prophylaxe zustande kommt. „Das klappt nur in Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen und Erziehern, den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Eltern. Unterstützung erfahren sie durch die gesetzlichen Krankenkassen im Land, das Sozialministerium, den Landkreis- und Städtetag BW, die Landeszahnärztekammer BW und die Kassenzahnärztliche Vereinigung BW, die alle gemeinsam in der LAGZ BW bei der Zahngesundheitsförderung an einem Strang ziehen“, sagte er und verwies auf die rund 1400 niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte, die Vertragszahnärzte der AGZs sind und ebenfalls hervorragende Arbeit leisten. Handlungsbedarf. Zu denken gebe allerdings ein weiteres Ergebnis der Begleituntersuchung, das zeigt, dass Karieserfahrung abhängig vom Bildungs- und damit auch vom Sozialstatus ist. „Das lässt sich bei der Betrachtung der verschiedenen Schultypen ablesen“, sagte Dr. Tomppert. Schülerinnen und Schüler am Gymnasium hatten im Schnitt mit einem DMFT-Wert von 0,16 deutlich weniger Karieserfahrung als Kinder anderer Schultypen. „Hier gibt es Handlungsbedarf, indem wir die Gruppenprophylaxe zunehmend auf soziale Brennpunkte konzentrieren. Denn Herkunft und Bildungsstand der Eltern dürfen in einem reichen Land wie dem unseren keine Rolle spielen für die Gesundheit der Kinder. Hier Chancengleichheit herzustellen, ist sehr wichtig.“ Vor allem bei den unter Dreijährigen sei eine frühzeitige Gewöhnung ans Zähneputzen wichtig, denn laut der epidemiologischen Begleituntersuchung litten 15 Prozent der Kinder unter Nuckelflaschenkaries. „Wir beobachten in Deutschland gerade bei den Kleinsten eine hohe Rate an Milchzahnkaries, der wir frühzeitig entgegenwirken möchten. Dazu dient auch die Aufgabe, z. B. die Erzieherinnen und Erzieher zu schulen und über die Wichtigkeit regelmäßiger Mundpflege – auch schon bei den Kleinsten – hinzuweisen“, sagte der Vorsitzende des Prophylaxeausschusses und Prophylaxereferent der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Bernd Krämer, der in diesem Zusammenhang den Pressevertretern die Weiterentwicklung des Zahnärztlichen Kinderpasses vorstellte. Alterszahnheilkunde. Wie wichtig die Zahngesundheit für Pflegebedürftige ist, stellte Dr. Ute Maier dar. Die Vorsitzende des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg und Vorsitzende des Verwaltungsrats des Informationszentrums Zahngesundheit griff in der Pressekonferenz das Thema des Tags der Zahngesundheit wieder auf. „Im Jahr 2035 sind nach einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft voraussichtlich rund eine halbe Million Menschen im Land auf Pflege im Alter angewiesen, der Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung im Südwesten wird von 3,3 Prozent auf 4,3 Prozent steigen“, sagte sie. Im Interessiert. Die Medienvertreter bekamen auf der Pressekonferenz die wichtigsten Informationen zum Stand der Zahngesundheit im Land. www.zahnaerzteblatt.de ZBW 11/2018
Laden...
Laden...
Informationszentrum Zahn- und Mundgesundheit Baden-Württemberg (IZZ)
Haus: Heßbrühlstraße 7, 70565 Stuttgart
Post: Postfach 10 24 33, 70200 Stuttgart
Telefon: 0711 222 966 0
Fax: 0711 222 966 20
presse@izzbw.de
Eine Einrichtung der Kassenzahnärztlichen
Vereinigung Baden-Württemberg
& der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg
© by IZZ Baden-Württemberg - Impressum - Datenschutz