28_FORTBILDUNG ZBW_2-3/2022 www.zahnaerzteblatt.de 4 5 Dashboard. In Instrumentenbrücke integriertes Dashboard. Touch-Display. Instrumenteneinstellungen direkt auf dem berührungsempfindlichen Touch-Display. Zahnärzt*innen, die oftmals als Teilzeitkräfte beschäftigt werden. Dies bedingt verbesserte und effizientere Organisationsstrukturen. Arbeitsprozeduren und Behandlungsprotokolle müssen speziell bei mehreren Behandler*innen strukturiert und vereinheitlicht werden. Der Einsatz von Materialien und Instrumenten muss überdacht und vereinheitlicht werden. Um Kosten einzusparen, sollte von der Vier-Hand-Technik – Behandlung mit Assistenz – wo immer möglich zur Zwei-Hand-Technik – Behandlung ohne Assistenz – gewechselt werden. Speziell bei der Behandlung ohne Assistenz muss ein Material-Management und Instrumenten-Organisations- System (MaMIOS) etabliert werden. Trays und Wannen ermöglichen, dass sich alle Instrumente und Materialien im unmittelbaren Greifraum des Behandlers befinden. Die entsprechende Konfiguration der Unit und der Anordnung sowie Ausstattung des Schrankmoduls im Behandlungszimmer hilft dabei. Ökonomie bedeutet hier, Personal und Material so zu organisieren, dass ein maximaler Nutzen für unsere Patienten bei stabiler Ertragslage für unsere Praxen besteht. NÄCHSTER SCHRITT XO Flow ist eine computergesteuerte Dentaleinheit. Dies ermöglicht digitale Funktionen, die es in der Zahnmedizin so bisher nicht gab, zum Beispiel parametergeführte Arbeitsabläufe (Workflows) und die Integration von Dental Apps. Ein Netzwerkanschluss ermöglicht, die Einheit in ein dentales Praxisnetzwerk zu integrieren. Wichtige Komponenten sind das Dashboard und der Navigator. Das Dashboard ist eine in die Instrumentenbrücke der Einheit integrierte berührungssensitive grafische Benutzeroberfläche. Der Navigator ist ein berührungssensitiver Bildschirm, der eine smarte Benutzeroberfläche mit Dental-Apps bietet. Die Instrumentenbrücke ist in der Arbeitsposition zentral über der Brust des Patienten platziert. Der Patient selbst sieht die Instrumente nicht, da sie durch die Brücke abgeschirmt sind. Zahnarzt/-ärztin und Assistenz können die Instrumente der Einheit erreichen, ohne den Blick von der Mundhöhle abzuwenden. Das in die Instrumentenbrücke integrierte Dashboard liegt im peripheren Sichtfeld des Zahnarztes oder der Zahnärztin und der Assistenz. Sie können das Dashboard zur Steuerung und Überwachung aller Geräte- und Instrumentenfunktionen bedienen, ohne den Fokus auf die Patient*innen zu verlieren. WORKFLOWS UND PRESETS Zu einer Vielzahl zahnärztlicher Tätigkeiten wurden in Zusammenarbeit mit Zahnmedizinern vorgegebene Workflows entwickelt. Individuelle Presets ermöglichen es Anwender*innen, mit nur einem Klick die perfekte Instrumenteneinstellung für einen bestimmten zahnärztlichen Eingriff (z. B. Herstellung einer Krone) auszuwählen. Dies beinhaltet die Auswahl von Hand- und Winkelstücken, die entsprechende Bestückung mit Schleifern oder Bohrern sowie die Voreinstellung von Luft, Wasser, Drehzahl und Drehmoment. VORTEILHAFTE FUNKTIONEN Bei der Arbeitsprozedur „Kompositfüllung“ kann beim Arbeitsschritt „Exkavation“ durch Aufrufen der „taktilen Funktion“ der Mikromotor so eingestellt werden, dass der Bohrer beim Berühren von gesundem Dentin aufhört zu rotieren. Die automatische Arbeitsfeldtrocknung, welche eine konstante freie Sicht ohne Wechsel zur Multifunktionsspritze ermöglicht, wird per Tastenfeld deaktiviert oder akti- 6 ARBEITS- PROZEDUREN ARBEITS- SCHRITTE ARBEITS- ANWEISUNGEN PARAMETER • Füllung • Beratung/Aufklärung • Inzisalkanten • Tiefenmarkierer 0,5 • Inlay • Ästhetik • Tiefenmarkierung • Rotes Winkelstück • Veneer • Krone • Teilkrone • Onlay • Teilprothetik • Totalprothetik • Anästhesie • Gingivamanagement • Aufbaufüllung • Zahnpräparation • Abformung • Funktion • Temporäre Versorgung • Zervikale Grenzen • Facialfläche Faden 000, Paraffin-Öl • Präparationsgrenze • Finish der Präparation • Kontrollabformung • Desensibilisierung • 200.000 U/min. • 50 % Luft • 50 % Wasser Workflow. „Herstellung einer Krone“. Anwender können mit den Standardvoreinstellungen arbeiten oder sich eigene erarbeiten und eingeben. Der erste Schritt wird mit dem Fußschalter aktiviert. Nach Ausführung wird der nächste ausgewählt und durchgeführt, bis alle Schritte abgeschlossen sind.
ZBW_2-3/2022 www.zahnaerzteblatt.de 29_FORTBILDUNG 7 Navigator. Schaltzentrale für wichtige Anwendungen. viert. Bei Bedarf kann der Benutzer mittels digitaler Regler und Schaltflächen Geschwindigkeit sowie Spray-Nebel anpassen und/oder auf andere Geräteparameter zugreifen. Beim Arbeitsschritt „Polymerisation“ wird die optimale Belichtungszeit und Strahlungsenergie eingestellt. Bei der Arbeitsprozedur „Wurzelkanalbehandlung“ können bei jedem Schritt die Auswahl der Feilen, die optimale Geschwindigkeit und das Drehmoment festgelegt werden. Selbstverständlich können die Einstellungen der Behandlungsleuchte und der Patientenliege über das Dashboard vorgenommen werden. Im Navigator sind bereits mehrere Apps vorinstalliert: Die Administrations-App wird zum Einrichten und Konfigurieren des Gerätes benutzt. Die Dental-App dient dazu, Instrumente, Gerät, Stuhl automatisch gemäß den Präferenzen des jeweiligen Benutzers einzurichten. Die Kamera- und Bilder- App ermöglicht die Steuerung einer integrierten intraoralen Videokamera sowie die Verwaltung der Bilder. Die Ergonomie-Guide-App ist ein Lehr- und Lernprogramm, welches behandler- und assistenzbezogen auf den zu behandelnden Zahn und die zu behandelnde Zahnoberfläche eine optimale gesunderhaltende Arbeitsposition und optimale Patientenposition vorgibt. Sie gibt Anleitungen zur Positionierung des Patientenkopfes, zur Absaugung, zur Lichteinstellung und Einstellungen der Patientenliege. Die Fernbedienungs- App dient zur Anzeige und Interaktion mit Software, die auf im Netzwerk erreichbaren Computern läuft. Weitere Apps können integriert werden wie z. B. ein Programm zur Röntgendiagnostik, ein Programm zum Diagnostizieren von Mundschleimhauterkrankungen und vieles mehr. Lehrprogramme zu unterschiedlichen Tätigkeiten wie z. B. Röntgen, Abformung, Kofferdam anlegen, manuelle Funktions- und Strukturanalyse, Aufzeichnung von Unterkieferbewegungen und vieles mehr können integriert werden. Basierend auf all diesen Eingaben kann nach Ende der Patientenbehandlung zur Dokumentation ein detailliertes Behandlungsprotokoll ausgedruckt werden. Dies enthält Befunde, Diagnosen, Behandlungsmaßnahmen, Materialien, Instrumente, etc. FAZIT Die Digitalisierung wird Behandlungsmöglichkeiten, Durchführung der Behandlung, Qualitätssicherung und Dokumentation spürbar und nachhaltig verbessern. Speziell in Großpraxen können einheitliche Strukturen umgesetzt werden und dadurch auch bei unterschiedlichen Behandlern/-innen ein durchgängiges Qualitätsmanagement gewährleisten. Das Literaturverzeichnis kann beim IZZ bestellt werden unter Tel: 0711/222966-14 oder E-Mail: infozahnarzteblatt.de. www.zahnaerzteblatt.de 0711/222966-14 info@zahnaertzeblatt.de ZA Jan Strüder Privatpraxis für Zahnmedizin, Westerburg Dr. Annemarie Markl Privatpraxis für Zahnmedizin, Westerburg Dr. Karina Schick Privatpraxis für Zahnmedizin, Westerburg Dr. Diether Reusch Privatpraxis für Zahnmedizin, Westerburg 8 9 Blick in die Zukunft. Lehrprogramm zur instrumentellen Funktionsanalyse am Behandlungsstuhl. Apps. Endlose Möglichkeiten zur Entwicklung weiterer Apps.
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