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Zahngesundheit von Kleinkindern im Fokus

Ausgabe 11/2019

Fortbildung 45

Fortbildung 45 Highlight. Die Ausführungen von Prof. Dr. Dr. (H) Anton Dunsche zum Gefahrenort Mundhöhle gehörten zu den Höhepunkten der diesjährigen Herbstkonferenz. Begeisterung. Zum Abschluss hielt Prof. Dr. Curt Diehm einen begeisternden Vortrag zum Thema „Arzt und Zahnarzt – Kollegialität und Unvertrautheit“. Fotos: Akademie Karlsruhe/Markus Lehr zuverlässig verhindern oder heilen. Insofern macht sie uns nicht gesünder. Dr. El-Sayed stellte einen Anforderungskatalog auf, für die sachgerechte Feststellung von kausalen Zusammenhängen zwischen Parodontitis und Diabetes, Schwangerschaftskomplikationen, kardiovaskulären Erkrankungen und Pneumonien. Assoziationsstudien allein liefern keinen Beweis für einen kausalen Zusammenhang. Vielmehr müssten Pathomechanismen, Tierversuche und Interventionsstudien angewandt werden, um einen Zusammenhang zu begründen. Neues Forschungsprojekt. PD Dr. Stefan Listl ist Zahnarzt und Volkswirt. Er stellte ein vom G-BA-Innovationsfonds gefördertes und derzeit laufendes Projekt Dent@Prevent vor, an dem auch die Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe beteiligt ist. Bei dem Forschungsprojekt geht es darum, wie sich Kommunikationsbarrieren zwischen Zahnärzten und Ärzten und ihren Patienten mittels digitaler Technik überwinden lassen. Akademie Aktuell. In Akademie Aktuell stellen Prof. Walther und sein Team jedes Jahr das neue Fortbildungsprogramm der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe vor und weisen auf ausgewählte und besonders lohnende Kurse und neue Kursformate hin. Nicht unerwähnt durfte selbstverständlich das Jubiläum der Akademie Karlsruhe bleiben. Vom 5. bis 7. November 2020 feiert die Akademie ihr 100-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum kündigte Prof. Walther eine digitale Festschrift an. Zu Ehren der Akademie findet die Bundesversammlung der BZÄK im November des kommenden Jahres in Karlsruhe gemeinsam mit der Karlsruher Konferenz und dem Karlsruher Vortrag statt. Aus der Reihe der Absolventen des aktuellen Masterstudienganges 2017 bis 2019 stellte Dr. Marco Herz, MME, M.A. aus Tübingen seine Masterarbeit zur Motivation der Aufnahme des Zahnmedizinstudiums vor. Integrated Dentistry. Mitglieder des Master-Netzwerkes Integrated Dentistry stellten unter der Moderation von Dr. Thomas Schilling, M.A. aus Tuttlingen ihr gemeinsames Projekt „Das Kind im Focus – ein gemeinsames Prophylaxekonzept von Zahnarzt und Kinderarzt“ vor. Dieser arbeitsteilig vorgetragene Beitrag sorgte für viel Unterhaltung und wartete mit einem konkreten Arbeitsergebnis auf: Ein gut formulierter Fluorid- Anamnesebogen verbessert die Prophylaxe sowohl in der Kinderwie in der Zahnarztpraxis. Break the wall. „Das Tagungsthema erfordert die Stellungnahme eines Arztes“, befand Prof. Dr. Curt Diehm. Noch bevor er auf „die fest verankerten Vorurteile zwischen Humanis und Zahnis“ bzw. die Frage der Kollegialität und der Unvertrautheit zwischen Arzt und Zahnarzt einging, äußerte er seine Hochachtung für die Fortbildungsveranstaltung der Zahnärzteschaft in Baden-Baden und insbesondere die Ausführungen von Prof. Dunsche. Gemeinsam ist dem Arzt- bzw. Zahnarztberuf, dass er sehr gesundheitsgefährdend ist: Ärzte und Zahnärzte leiden deutlich häufiger an Suchterkrankungen. Das Burnoutrisiko und die Selbstmordrate sind ebenfalls deutlich erhöht. Gemeinsam ist den Berufen auch, dass ihn inzwischen mehr Frauen als Männer ergreifen. Sind Frauen die besseren Ärzte, fragte Prof. Diehm ironisch? Und er outete sich durchaus als Kritiker seines ärztlichen Berufsstandes, indem er zwingend für eine zweite Meinung plädierte, viele Operationen infrage stellte und die Fehlerkultur des Berufsstandes kritisierte. „Ich mache jeden Tag Fehler“, gestand er freimütig und forderte, dass gute Ärzte und Zahnärzte immer für ihre Patienten erreichbar sein sollten. Er plädierte für gemeinsame Fortbildungen und Qualitätszirkel von Ärzten und Zahnärzten: „It’s time to break the wall between dentistry and medicine“. » mader@lzk-bw.de www.zahnaerzteblatt.de ZBW 11/2019

46 Fortbildung 23. KH-Symposium und Herbsttagung der Bezirkszahnärztekammer Stuttgart Die Kieferhöhle – ein Problem für die zahnärztliche Praxis? Es war ein schöner frühherbstlicher Tag als am 28. September 2019 das mittlerweile 23. KH-Symposium – „KH“ steht für „Katharinenhospital“, aber diesmal auch für „Kieferhöhle“ – in der Alten Reithalle des Hotel Maritim in Stuttgart mit der Herbsttagung der Bezirkszahnärztekammer stattfand. Über 200 Kolleginnen und Kollegen waren der Einladung zur Fortbildung gefolgt. Dazu begrüßten Dr. Hendrik Putze, stellvertretender Vorsitzender der BZK Stuttgart, und Prof. Dr. Dr. Dieter Weingart, Ärztlicher Direktor der MKG-Klinik am Klinikum Stuttgart, das Auditorium und die sieben Referenten. Der Frage „Welche Bildgebung ist für die Kieferhöhlendiagnostik geeignet?“ ging Oberärztin Dr. Sabine Laval vom Klinikum Stuttgart nach und berichtete über aktuelle bildgebende Verfahren zur Diagnostik von Kieferhöhlenaffektionen. Die konventionellen Röntgentechniken haben als Basisdiagnostik Bedeutung, vor allem die Panoramaschichtaufnahme für den Zahnarzt zur Feststellung möglicher odontogener Ursachen von Kieferhöhlenerkrankungen. Schädelübersichtsaufnahmen haben nur eingeschränkte Aussagekraft. Dreidimensionale Verfahren ermöglichen eine exakte räumliche Zuordnung. Dabei spielt das Digitale Volumentomogramm eine herausragende Rolle, die Weichteildiagnostik ist damit allerdings nur eingeschränkt möglich, sodass dafür radiologische Verfahren wie CT und Kernspin zum Einsatz kommen. Wann an HNO überweisen? Oberarzt Dr. Frank Weber aus der HNO-Klinik des Klinikums Stuttgart erläuterte die akute, rezidivierende und chronische Rhinosinusitis. Er empfahl die Überweisung an die HNO, wenn odontogene Ursachen einer entzündlichen Kieferhöhlenerkrankung auszuschließen sind. Primärdiagnostikum der HNO-Ärzte sei die Endoskopie. Als konservative Therapie kämen Dekongestiva, steroidhaltige Nasensprays oder orale Steroide und Antibiotika zum Einsatz. Die chronische oder rezidivierende Rhinosinusitis bedürfe weitergehender bildgebender Diagnostik und häufig eines endoskopischen funktionellen Eingriffs im Bereich der natürlichen Kieferhöhlenöffnung. Krankheitsbilder. Prof. Dr. Dr. Bernd Lethaus, Ärztlicher Direktor der Klinik für Mund-, Kieferund Plastische Gesichtschirurgie Auditorium. Die gut besetzte Alte Reithalle in Stuttgart am 23. KH-Symposium/Herbsttagung der BZK Stuttgart. ZBW 11/2019 www.zahnaerzteblatt.de

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