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Zahngesundheit von Kleinkindern im Fokus

Ausgabe 11/2019

20 Berufspolitik

20 Berufspolitik Vertreterversammlung der BZK Tübingen in Lindau Gemeinsam sind wir stark Lindau, weltbekannter Treffpunkt der Nobelpreisträger, ist seit vielen Jahren auch der Versammlungsort der gewählten Vertreterinnen und Vertreter der Bezirkszahnärztekammer Tübingen im Vorfeld der traditionellen Bodenseetagung. Vorstand, Kreisvorsitzende, die Vertreterinnen und Vertreter der Bezirkszahnärztekammer Tübingen sind ein eingespieltes Team. Berufspolitische Standortbestimmung, Aufgaben und Herausforderungen im Berichtsjahr sind u. a. Themen sowohl der Sitzung der Kreisvorsitzenden mit dem Vorstand am Vortag der VV als auch der VV der BZK Tübingen. Dabei steht der Bericht des Vorsitzenden der BZK Tübingen, Dr. Wilfried Forschner, im Mittelpunkt. GOZ. Ein Thema, das wie kaum ein anderes die Diskussion in der VV beherrschte, drehte sich rund um die GOZ. Dabei betonte der Vorsitzende, dass die Kollegenschaft „die Türen, die die GOZ eröffne, auch nutzen sollte“. Denn vor dem Hintergrund, dass zahlreiche Positionen „schon niedriger als BEMA-Positionen bewertet sind“, sieht der Vorstand dringenden Handlungsbedarf, die Kollegenschaft über die GOZ und ihre Möglichkeiten zu informieren. Darüber hinaus gilt es, Politikern und Meinungsbildnern den Handlungsbedarf angesichts des jahrzehntelangen Stillstandes bei der GOZ deutlich zu machen. Dr. Christian Scheytt kritisierte einmal mehr die „überbordende Verwaltung der PKV, die Kinkerlitzchen überprüfte, für die es beispielsweise nur sechs Punkte gibt“. Dr. Dr. Heinrich Schneider bemängelte „das Misstrauen, das die Politik den Zahnärztinnen und Zahnärzten mit Gesetzesvorhaben entgegenbringt, die letztlich die Selbstverwaltung gezwungen ist umzusetzen“. Dr. Michael Kalb ergänzte, dass „sowohl Politikern als auch unseren Kolleginnen und Kollegen die Augen geöffnet werden müssen“. Approbationsordnung. Ein Thema, das seit vielen Jahren die Agenda der Berufspolitik beherrscht, ist die Approbationsordnung. Noch ist offen, wie die 2019 verabschiedete Approbationsordnung finanziell umgesetzt und in den Ländern inhaltlich in Zusammenarbeit mit Universitäten und niedergelassener Kollegenschaft gestaltet werden kann. Doch einer der Kerngedanken der neuen Appro ist, dass Studierende frühzeitig an Behandlungen teilnehmen sollen. Dazu müssen geeignete „Ausbildungspraxen“ gewonnen werden. Dr. Torsten Tomppert, der zusammen mit dem stv. Präsidenten der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg als Gast an der VV teilnahm, warb dafür, „Land-Praxen“ mit einzubeziehen, damit „Studierende auf den Geschmack kommen“. Ressourcenschonung. Hygieneanforderungen und Müllvermeidung, Anforderungen, die sich Gemeinsam sind wir stark. Die Vertreterversammlung zeigte eindrucksvoll, dass in der Diskussion um die Gebührenordnung für Zahnärzte Handlungsbedarf besteht. ZBW 11/2019 www.zahnaerzteblatt.de

Berufspolitik 21 widersprechen? Dr. Norbert Struß, stv. Präsident der LZK BW und unermüdlicher Streiter für den Berufsstand als Vorsitzender des Praxisführungsausschusses der LZK, machte deutlich, dass die Hersteller in die Pflicht genommen werden müssen. Er baue auf die EU, die mittlerweile das Problem erkannt habe und hoffentlich in der Folge die Hersteller in die Pflicht nehme. MVZ. Das Kuckucksei MVZ, das seinerzeit mit dem Versorgungsstärkungsgesetz von der Politik gelegt wurde, ist zurzeit, wie Dr. Torsten Tomppert betonte, nicht mehr so akut wie noch vor einigen Monaten. „Die dicke Welle ist bei den MVZs nicht da.“ Allerdings halte die LZK, so Dr. Tomppert weiter an der Auffassung fest, dass „der Geschäftsführer eines MVZ ein Zahnarzt sein muss“. Darüber hinaus sprach er sich deutlich dafür aus, dass „Kapital nicht an Dritte abfließen“ dürfe. Approbationsordnung. Prof. Dr. Bernd Koos informierte über die noch nicht geklärte Frage, wie Studierende nach der Verabschiedung der Approbationsordnung in Ausbildungspraxen praktische Erfahrungen sammeln können. Appell. Der Vorsitzende der Bezirkszahnärztekammer Tübingen, Dr. Wilfried Forschner, betonte, dass die Kollegenschaft die Türen, die die GOZ eröffnet, auch nutzen sollte. Zusammenspiel. Das Aufgabenspektrum, das zum Wohle der Kollegenschaft, der Patienten und der Allgemeinheit von der Bezirkszahnärztekammer Tübingen wahrgenommen wird, spiegelt sich auch in den Kurzberichten der Referentinnen und Referenten wider. So berichtete Prof. Dr. Bernd Haller, Fortbildungsreferent der BZK Tübingen, über die „Aktualisierung der Themen für Fortbildung in den Kreisen“. „Das Feedback der Kolleginnen und Kollegen auf die dezentralen Fortbildungsangebote ist gut“, betonte Prof. Haller. Und dass die GOZ bei Dr. Herbert Martin in den besten Händen ist, wurde bei seinem Bericht einmal mehr deutlich. Sein Kurzbericht zeigte, dass er nicht lockerlässt in der Bemühung, „mit Politikern das Gespräch zu suchen“. So sei er im Dialog mit dem Staatssekretär Thomas Bareiß MdB. Darüber hinaus legte Dr. Martin eine Resolution zur GOZ vor, die engagiert von der VV diskutiert und einstimmig verabschiedet wurde. Dr. Tomppert stellte den Entwurf eines Antrags an die Bundesver- Vorstand. (v. l.) Dr. Markus Steybe, Dr. Bernd Stoll, Dr. Herbert Martin, Dr. Dr. Heinrich Schneider und Versammlungsleiter Dr. Werner Ströbele. sammlung der Bundeszahnärztekammer vor, der die Bundesregierung auffordern soll, „ihrer Verpflichtung nach § 15 Zahnheilkundegesetz gerecht zu werden und eine Anpassung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ), die seit 1988 einen unveränderten Punktwert in Höhe von 5,62 Cent ausweist, vorzunehmen“. Gefordert wird eine einmalige mittlere einstellige prozentuale Anhebung des Punktwertes sowie eine regelmäßige Nominallohn-indexierte Dynamisierung des Punktwertes. Weitere Kurzberichte gab es von Dr. Monica Cremer, Kieferorthopädie, Dr. Martin Braun, Jugendzahnpflege, PD Dr. Martin Groten, Gutachterwesen, Dr. Elmar Ludwig, Alterszahnheilkunde, ferner Dr. Rainer Früh, Röntgen, Dr. Christian Hoch, Praxisführung, und Dr. Markus Steybe, Öffentlichkeitsarbeit. Last but not least wurde die Jahresrechnung 2018 einstimmig verabschiedet. Die Vertreterversammlung der BZK Tübingen zeigte an diesem Lindauer Sommertag einmal mehr das konstruktive Zusammenspiel der Verantwortlichen in Vorstand, VV und Kreisen. Vier Worte, das Motto von Dr. Herbert Martin, unterstreichen eindrucksvoll das wichtige Zusammenspiel in der BZK Tübingen: „Gemeinsam sind wir stark“. » johannes.clausen@izz-online.de Fotos: Clausen www.zahnaerzteblatt.de ZBW 11/2019

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