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Wählen – Verantwortung wahrnehmen

Ausgabe 2/2016

80 Amtliche Mitteilungen

80 Amtliche Mitteilungen des Praxiskonzeptes im Team sicher-zustellen, Methoden der Qualitätssicherung und -entwicklung anzuwenden, j) die Zusammenarbeit im Team und fachübergreifend zu fördern, vorhandene Tätigkeitsspielräume dabei zu nutzen, das soziale, methodische und personelle Handeln situationsbezogen zu reflektieren. (3)Die erfolgreich absolvierte Prüfung führt zum anerkannten Fortbildungsabschluss „Dentalhygienikerin Professional“ oder „Dentalhygieniker Professional“ (DH Professional). § 2 Zulassungsvoraussetzungen (1)Zur Prüfung ist zuzulassen, wer folgende Zulassungsvoraussetzungen erfüllt: a) eine mit Erfolg abgelegte Fortbildungsprüfung als „Zahnmedizinische/r Prophylaxeassistent/in (ZMP)“ oder „Zahnmedizinische/r Fachassistent/ in (ZMF)“ oder einen gleichwertigen Abschluss, b) aktuelle Kenntnisse im Röntgen und Strahlenschutz gem. § 18 a RöV, c) Nachweis einer gültigen Erste-Hilfe-Ausbildung („Ausbildung betrieblicher Ersthelfer“) d) die Absolvierung der vorgesehenen Fortbildungszeit während der Kursmaßnahme, e) Nachweise über die praktische Tätigkeit zur Erlangung der geforderten Fertigkeiten und über die Teilnahme an der vorgeschriebenen theoretischen Unterrichtung, (2)Abweichend von den Zulassungsvoraussetzungen des Abs. 1 kann zur Prüfung auch zugelassen werden, wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, vergleichbare berufliche Handlungsfähigkeiten erworben zu haben, die eine Zulassung zur Prüfung rechtfertigen. (3)Die Gleichwertigkeit des beruflichen Abschlusses gem. Abs. 1 Ziff. 1 stellt auf Antrag die Kammer als zuständige Stelle fest. (4)Für das Zulassungsverfahren zur Teilnahme an der Abschlussprüfung insbesondere unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Abs. 2 gilt § 8 ff. der Rahmen-Prüfungsordnung für die Durchführung von Fortbildungsprüfungen. § 3 Inhalte der Prüfung (1)Die Fortbildungsprüfung erstreckt sich auf die in § 4 und § 6 aufgeführten Prüfungsbereiche. (2)Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen Teil sowie aus einem praktischen Teil in Verbindung mit einem Fachgespräch. § 4 Gliederung der Prüfung (1)Die Prüfung erstreckt sich auf folgende Prüfungsbereiche: Prüfungsbereich A „(Zahn-)Medizin und Naturwissenschaften“ Prüfungsbereich B „Patientenführung/ Kommunikationsmanagement“ Prüfungsbereich C „Patienteninformation“ Prüfungsbereich D „Patientenbehandlung“ (2) Prüfungsbereich A „(Zahn-)Medizin und Naturwissenschaften“ Im Prüfungsbereich „(Zahn-)Medizin und Naturwissenschaften“ soll die Fähigkeit nachgewiesen werden, (allgemein-)medizinische, zahnmedizinische und naturwissenschaftliche Prozesse und deren Verknüpfungen zu den Auswirkungen der behandlerischen Zielsetzungen zu analysieren, zu bewerten und daraus abgeleitet für übertragene Behandlungsmaßnahmen zu interpretieren sowie anforderungs- und patientenorientiert zu nutzen. Des Weiteren sind die Einflussfaktoren und Wechselwirkungen von Allgemeinerkrankungen und Erkrankungen der Mundhöhle zu beurteilen und in den gesundheitsresp. ernährungsbezogenen Kontext zu setzen. In diesem Rahmen können insbesondere folgende Qualifikationsinhalte geprüft werden: • Zellen und Gewebe in ihren Funktionen beschreiben und im Kontext von Organen und Organsystemen differenzieren • Blutkreislauf in seinen Strukturen erklären, zugeordnete Kreisläufe (Lunge, Körper) in ihren Bedeutungen unterscheiden • Lymphsystem in der Struktur und den Aufgaben abgrenzen, Auswirkungen auf krankheitsbezogene Erscheinungsformen aufzeigen • Endokrines System für das körperliche Gesamtsystem erläutern • Funktionen des Atmungssystems beschreiben, Bedeutung der Lunge erläutern • Verdauungssystem in der Abgrenzung der Verdau- ZBW 2/2016 www.zahnaerzteblatt.de

Amtliche Mitteilungen 81 ungsabschnitte kennzeichnen, Aufgaben und Funktionen klassifizieren • Kaumuskulatur, mimische Muskeln und Kiefergelenk in ihrem Zusammenspiel, ihren Verläufen und Funktionen unterscheiden • Nervensystem in seinem anatomischen und funktionellen Aufbau erläutern • Epidemiologische Grundlagen und demografische Auswirkungen als Einflussfaktoren auf den Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten analysieren • Bakterien in ihrer Morphologie unterscheiden und deren Stoffwechsel beschreiben • Mikroorganismen nach ihren Eigenschaften und den pathogenen Wirkungen differenzieren • Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionserkrankungen aufzeigen • Evolution und Genetik im Zusammenhang mit Zahnerkrankungen erläutern • Anorganische Chemie und deren Bezug zu Stoffwechselabläufen im Körper herstellen, den Aufbau und die Eigenschaften von Stoffen erklären, die Bildung von Verbindungen beschreiben und das Prinzip des Säure-Basen-Systems erläutern • Organische Chemie und deren Bezug zu Stoffwechselabläufen im Körper herstellen, die Inhaltsstoffe der Nahrung differenzieren und den Aufbau von Kohlenhydraten, Proteinen und Lipiden erklären • Stoffwechselstörungen, Störungen des Kreislaufes sowie Einteilung und Ab-lauf der Entzündung und Wundheilung beschreiben und erläutern • Tumorarten beschreiben und ihre Malignität differenzieren • Orale Manifestation von Allgemeinerkrankungen und deren Pathophysiologie beschreiben • Fachrelevante Arzneimittel nach Art und Wirkungen sowie den Anwendungsgebieten unterscheiden • Wirkungsmechanismen fachrelevanter Arzneimittel zuordnen und unerwünschte Nebenwirkungen aufzeigen • Behandlungsrelevante Wirkungen von Arzneimitteln bei Risikopatienten beurteilen • Fachrelevante Hautveränderungen erkennen • Mundschleimhauterkrankungen beschreiben • Ursachen, Entstehung und Klassifikation von Parodontopathien erläutern • Wirkungsweisen und Anwendung von Antibiotika in der Parodontaltherapie beschreiben • Dentalhygienische Behandlungsplanung auf der Grundlage der vorgegebenen Therapieschritte im Kontext der verschiedenen Parodontopathien analysieren und umsetzen • Chirurgische und nichtchirurgische Therapieverfahren erläutern, Maßnahmen und Möglichkeiten der Regeneration / Reparation beschreiben • Erhaltungsmaßnahmen in der Parodontaltherapie planen und durchführen • Pathologische Veränderungen der intraoralen Hartund Weichgewebe beschreiben • Regressive Veränderungen erkennen und unterscheiden • Entzündungsprozesse erkennen und unterscheiden • Aufbau der Zähne erläutern und Destruktionen der Zahnhartsubstanzen erkennen und unterscheiden • Faktoren der Kariesentstehung erläutern, Kariesstudien interpretieren und den Sachzusammenhang zwischen Karies und Ernährungsverhalten qualifizieren • Mikrobielle Zahnbeläge kennzeichnen und die Funktion des Speichels und des Sulcus-fluids erläutern • Röntgenaufnahmen sachgerecht erstellen und Röntgenbilder interpretieren, Veränderungen erkennen sowie Haupt- und Nebenbefunde differenzieren • Zuckerersatzstoffe und -austauschstoffe vor dem Hintergrund zahngesunder Ernährung gegenüberstellen • Individuelle Ernährungsanamnese der Patienten aufstellen, die Ergebnisse analysieren, ernährungsmitbedingte Erkrankungen der Mund- und Zahngesundheit durch das Bezie-hungsgeflecht von Ernährung und Verhalten aufzeigen, durch Ernährungslenkung und -beratung Patienten zur Verhaltensänderung motivieren • Individuelle Ernährungspläne für Patienten aufstellen und evaluieren (3) Prüfungsbereich B „Patientenführung/Kommunikationsmanagement“ Im Prüfungsbereich „Patientenführung/Kommunikationsmanagement“ soll die Fähigkeit nachgewiesen www.zahnaerzteblatt.de ZBW 2/2016

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