110 Fortbildung Herbstmeeting im FFZ Viel mitnehmen für die tägliche Arbeit Bereits zum 11. Mal fand am 21.11.2015 das Herbstmeeting im FFZ Freiburg unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Elmar Hellwig statt. Es war erneut gelungen, herausragende Referenten zu unterschiedlichen Themen der Zahnmedizin zu gewinnen. Herbstmeeting. Sehr gut besetztes Herbstmeeting des FFZ (v. l.): Prof. Dr. Christian H. Splieth, Greifswald, PD Dr. Moritz Kebschull, Bonn, Prof. Dr. Stefan Zimmer, Witten, Prof. Dr. Elmar Hellwig, Freiburg, Dipl.-Volksw. Christoph Besters und Dr. Konstantin Baer. Der erste Vortrag beschäftigte sich mit dem Thema „Minimalinvasive Parodontalbehandlung“. Priv.-Doz. Dr. Moritz Kebschull, Bonn, betonte, dass sich die Parodontitistherapie erheblich gewandelt habe. Wurde früher im Prinzip fast bei jedem Patienten eine Lappen-OP zur Taschenreduktion durchgeführt, geht es heute zunächst einmal um ein intelligentes, supra- und subgingivales Biofilmmanagement. Neben der Instruktion zur richtigen Mundhygiene werden unterschiedliche Instrumente, wie Piezo-Geräte oder Pulverstrahlgeräte zur mechanischen Beseitigung des Biofilms verwendet. Bei therapieresistenten Taschen bzw. schwerer parodontaler Erkrankung kommt in Einzelfällen eine adjuvante Antibiose mit dem sogenannten Winkelhoff- Cocktail zum Einsatz. Dr. Kebschull, Bonn, stellte an klinischen Beispielen eindrucksvoll dar, wie erfolgreich eine eher konservative Herangehensweise sein kann. Auch im Bereich der regenerativen Maßnahmen und in der ästhetischen Parodontalchirurgie führt eine minimalinvasive Vorgehensweise zu vorhersehbaren Erfolgen. Fotos: Pecori Lachgas. Im zweiten Referat konnte Prof. Dr. Christian Splieth, Greifswald, das Publikum davon überzeugen, dass zahnärztliche Behandlungen, insbesondere Maßnahmen mit kurzer Behandlungsdauer und bei ängstlichen Patienten, sehr gut mit Lachgas durchführbar sind. Dazu bedarf es allerdings eines sogenannten „Lachgaszimmers“, in dem für gute Belüftungsmöglichkeiten gesorgt werden muss. In einem zweitägigen Trainingskurs kann ein Zertifikat erworben werden, welches die Grundlage für die Anwendung von Lachgas in der zahnärztlichen Praxis ist. Bei Kindern sollte Lachgas erst dann angewendet werden, wenn man mit anderen verhaltensbeeinflussenden Maßnahmen nicht weitergekommen ist. Man sollte grundsätzlich nicht vergessen, dass auch bei einer Lachgasbehandlung eine Lokalanästhesie notwendig ist. Auf jeden Fall ist ein möglicher Notfall sehr gut beherrschbar und Prof. Splieth geht davon aus, dass, ähnlich wie in anderen Ländern, Lachgas wieder vermehrt in die zahnärztliche Behandlung eingeführt werden wird. Häusliche Mundhygiene. Prof. Dr. Stefan Zimmer, Witten, sprach über Mythen und Wahrheiten der häuslichen Mundhygiene. Er räumte in seinem Vortrag mit vielen, bisher als allgemeingültig angesehenen Empfehlungen auf. So konnte er sehr gut zeigen, dass es keine fixen Putzzeiten für alle Patienten geben kann. Diese müssen individuell ermittelt werden, um eine gute Plaqueentfernung zu erzielen. Auch bezüglich der Härte einer Zahnbürste gibt es keine allgemeinen Hinweise dafür, dass weiche Zahnbürsten immer nur schonen. So wird das Weichgewebe bei der Verwendung harter Zahnbürsten häufiger verletzt, die Zahnreinigung ist insgesamt besser. Prof. Zimmer sprach sich eindeutig für die Verwendung elektrischer Zahnbürsten aus und konnte sehr gut herausstellen, dass die immer wieder propagierte Basstechnik vermutlich von den meisten Patienten nicht zu erlernen ist. Rekonstruktive Zahnmedizin. Nach der Mittagspause sprach Dr. Goran Benic, Zürich, über minimalinvasive, rekonstruktive Zahnmedizin. Eindrucksvoll konnte er belegen, dass sich die Dogmen bezüglich Präparationsrichtlinien bei der Versorgung mit Keramikrestaurationen massiv geändert haben. Die Präparation von breiten Stufen ist bei der Anwendung moderner Keramiken nicht mehr ZBW 2/2016 www.zahnaerzteblatt.de
Fortbildung 111 Minimalinvasiv. Prof. Dr. Elmar Hellwig mit Dr. Goran Benic (rechts), der am Nachmittag über minimalinvasive, rekonstruktive Zahnmedizin referierte. Auditorium. Die Fragen und Diskussionsbeiträge der Kursbesucher zeigten, dass die Themen sehr praxisnah vorgetragen worden waren. erforderlich und es lassen sich extrem zahnhartsubstanzschonende Präparationsformen gestalten. An eindrucksvollen Patientenfällen konnte er herausstellen, dass mit faszinierenden, hauchdünnen Keramik-Add-ons bzw. Teilkronen heute extrem zahnschonend restauriert werden kann. Insbesondere in abrasiv/erosiv veränderten Gebisssituationen lassen sich die von ihm propagierten, minimalinvasiven Restaurationskonzepte hervorragend umsetzen. Die damit angeregten Fragen und Diskussionsbeiträge ließen erkennen, dass die Themen praxisnah vorgetragen wurden und die Zuhörerinnen und Zuhörer viel für ihre tägliche Arbeit mitnehmen konnten. Prof. Dr. Elmar Hellwig Anzeige Werden Sie jetzt Projektpate! www.german-doctors.de/paten Tel.: +49 (0)228 387597-0 paten@german-doctors.de www.zahnaerzteblatt.de ZBW 2/2016
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