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Versorgungsbericht 2023 der KZV BW

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Ausgabe 8-9/2023

32_BERUFSPOLITIK

32_BERUFSPOLITIK ZBW_8-9/2023 www.zahnaerzteblatt.de Landesweiter Austausch der Senioren- und Behindertenbeauftragten ENGAGIERT IM EHRENAMT Fotos: Claudia Richter Der jährliche Erfahrungsaustausch der Senioren- und Behindertenbeauftragten (SuB) der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg (LZK BW) ist für alle Beteiligten eine wichtige Veranstaltung, um sich im Bereich der Alterszahnheilkunde und Inklusiven Zahnmedizin auf den neuesten Stand zu bringen und aktuelle Entwicklungen zu diskutieren. Zwei Impulsvorträge zu den Themen GOZ und zu den Aktivitäten der Universität Freiburg rundeten das Treffen ab, das Ende April 2023 im Stuttgarter Zahnärztehaus stattfand. Baden-Württemberg ist im Bereich der Alterszahnheilkunde und Inklusiven Zahnmedizin gut aufgestellt: Landesweit gibt es 40 Senioren- und Behindertenbeauftragte als erste Anlaufstelle für Zahnärztinnen und Zahnärzte, die sich gerne in einer Pflegeeinrichtung engagieren möchten oder bereits engagieren. Gleichzeitig sind sie Ansprechpartner für Pflegeeinrichtungen, mobile Pflegedienste sowie pflegende Angehörige, die die Mundhygiene oder den Mundgesundheitszustand ihrer Bewohner oder ihrer Angehörigen verbessern möchten. SYNERGIEEFFEKTE Dr. Torsten Tomppert war zum ersten Mal in seiner Doppelfunktion als Präsident der Landeszahnärztekammer BW und als Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung BW dabei. Er hob in seinem Grußwort den Status Baden-Württembergs als bundesweiter Schrittmacher in Sachen Mundgesundheit von Menschen mit Unterstützungsbedarf hervor. Sein Dank ging deshalb ausdrücklich an Dr. Elmar Ludwig, Referent für Alterszahnheilkunde der LZK BW, Dr. Guido Elsäßer, Referent für Inklusive Zahnmedizin der LZK BW, dem Arbeitskreis Alters- und Behindertenbehandlung (AKABe) sowie an die Senioren- und Behindertenbeauftragten auf Landesebene. Sie alle haben mit ihrem Unermüdlicher Einsatz. Die Senioren- und Behindertenbeauftragten der LZK BW sowie die Mitglieder des AKABe engagieren sich für Menschen mit Unterstützungsbedarf in ihren Landkreisen.

ZBW_8-9/2023 www.zahnaerzteblatt.de 33_BERUFSPOLITIK Würdigung. Dr. Elmar Ludwig (r.) dankte Prof. Dr. Johannes Einwag (l.) für sein Engagement im AKABe. Engagement dazu beigetragen, dass Baden-Württemberg mit seinen einzigartigen Strukturen in Sachen Mundgesundheit für Menschen mit Unterstützungsbedarf als Vorbild für das gesamte Bundesgebiet gilt. Dr. Tomppert betonte, dass im Bereich der Alterszahnheilkunde und Inklusiven Zahnmedizin eine Zusammenarbeit von LZK und KZV unverzichtbar sei und zu Synergieeffekten führe. Diese Synergie ermögliche es, bei der Politik sowohl für die Zahnärzteschaft als auch für die Patientenklientel der Menschen mit Unterstützungsbedarf etwas zu bewirken. Vor allem bei den Bereichen GOZ und Parodontitistherapie bedarf es derzeit gemeinsamer Anstrengungen, um die adäquate Versorgung von Menschen mit Unterstützungsbedarf zu gewährleisten. ABRECHNUNGSFRAGEN Der Kreis zwischen Kammer und KZV schloss sich beim Impulsreferat mit dem Titel „Abrechnung – von der Idee bis zur Abrechnungsposition“. Der stellvertretende GOZ-Referent der LZK, Dr. Dr. Alexander Raff, beleuchtete die Entstehungsgeschichte, die Hintergründe und die gesetzlichen Rahmenbedingungen der zahnärztlichen Abrechnungskataloge am Beispiel ausgewählter Leistungspositionen aus dem Bereich „Alter und Behinderung (AuB)“. Er beantwortete dabei folgende Fragen: Was ist die GOZ und was kann sie leisten? Was versteht man unter BEMA und wie funktionieren die BEMA-Nummern? Und wie finden beide Abrechnungssysteme bei Menschen mit Unterstützungsbedarf ihre Anwendung? HOSPITATIONEN In einem weiteren Impulsreferat stellten Dr. Yvonne Rydlewski-Feller, die im Arbeitskreis Alterszahnheilkunde und Behindertenbehandlung (AKABe) für den Bezirk Freiburg aktiv ist, und Dr. Anna- Lena Hillebrecht, Funktionsoberärztin am Universitätsklinikum Freiburg, die modellhafte Kooperation des AKABe mit der Universitätsklinik Freiburg vor. Dr. Rydlewski-Feller hat das Projekt „Hospitationen für Studierende in Pflegeeinrichtungen im Rahmen der Berufsfelderkundung“ gemeinsam mit dem Studiengangkoordinator Zahnmedizin der Uni Freiburg und mit den Senioren- und Behindertenbeauftragten aus dem Bezirk Freiburg ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Studierenden der Zahnmedizin schon sehr früh im Studium mit der Behindertenzahnheilkunde bekanntzumachen. Das Projekt spiegelt sowohl die Umsetzung der neuen Approbationsordnung für Zahnärztinnen und Zahnärzte wider als auch die Verzahnung der SuB-Aktivitäten mit den Universitäten im Land. Es wäre wünschenswert und hilfreich, wenn dieses Hospitationsmodell auch von anderen Universitäten aufgegriffen werden würde. Die begleitende Evaluation des Projekts, die von Dr. Anna-Lena Hillebrecht durchgeführt wird, soll helfen, den Modellversuch landes- und bundesweit zu etablieren. Dr. Hillebrecht stellte die Evaluierung vor und berichtete zudem über ihre weiteren wissenschaftlichen Aktivitäten im AuB-Bereich an der Uni Freiburg. AKTUELLE ENTWICKLUNGEN Um die Senioren- und Behindertenbeauftragten auf den aktuellen Stand zu bringen, stellte Dr. Guido Elsäßer die neuesten Entwicklungen aus dem Bereich der Inklusiven Zahnmedizin vor. So wird der neue IZZ-Flyer „Pflege Zuhause“ aktuell als Version in leichter Sprache ergänzt. Zudem sollen mehr und mehr Aufklärungs- und Beratungsinstrumente mit Metacom-Symbolen entwickelt werden. Die Zahnärztin bzw. der Zahnarzt kann so beeinträchtigten Patientinnen und Patienten die Behandlung besser erklären und umgekehrt können die Patientinnen und Patienten besser kommunizieren, welche Beschwerden sie haben. Geplant ist außerdem eine zentrale Informationsstelle für zahnärztliche Belange von Menschen mit Pflegebedarf und/oder Behinderung, die als Modellversuch zunächst bei der LZK BW angesiedelt sein soll. Die Informationsstelle soll Anfragen aufnehmen, beantworten oder an entsprechende Expertinen und Experten verteilen. Aus dem Bereich Alterszahnheilkunde präsentierte Dr. Elmar Ludwig unter anderem neue Features der Webseite www. mund-pflege.net vor. Die Plattform bietet Zahnärztinnen und Zahnärzten, Pflegekräften, Angehörigen sowie Menschen mit Unterstützungsbedarf selbst umfangreiche Hilfe und Unterstützung bei der Mund- und Zahngesundheit. Ein weiteres Projekt in diesem Zusammenhang – gefördert vom Sozialministerium Baden-Württemberg – sind konkrete Pflegemaßnahmen im Mund sowie der Umgang mit Prothesen als animierte Pflegeszenen. Darüber hinaus nahm Dr. Ludwig Wünsche, Ideen und Anregungen der SuBs auf. Die wichtigsten Punkte sollen als Anträge in der nächsten Vertreterversammlung der KZV BW weiterverfolgt werden. EHRUNGEN Zu guter Letzt soll nicht unerwähnt bleiben, dass beim SuB-Erfahrungsaustausch auch zwei Persönlichkeiten geehrt wurden, die mit ihren AKABe-Tätigkeiten über viele Jahre hinweg den Bereich Alterszahnheilkunde und Behindertenbehandlung maßgeblich vorangetrieben haben: Prof. Dr. Johannes Einwag, ehemaliger Leiter des Zahnmedizinischen Fortbildungszentrums Stuttgart und langjährig kooptiertes Mitglied des AKABe sowie der langjährige Senioren- und Behindertenbeauftragte des Alb-Donau-Kreises, Dr. Horst Gebhardt. Dr. Gebhardt wurde von Dr. Ludwig im Auftrag der BZK Tübingen zudem zum Ehrenbeauftragten für Menschen mit pflegerischem Unterstützungsbedarf ernannt. Claudia Richter

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