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Versorgungsbericht 2023 der KZV BW

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Ausgabe 8-9/2023

10_TITELTHEMA

10_TITELTHEMA ZBW_8-9/2023 www.zahnaerzteblatt.de Versorgungsbericht 2023 der KZV BW GUT VERSORGT – AUCH IN KRISENZEITEN Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg hat den Versorgungsbericht 2023 herausgegeben. Als etabliertes Serviceprodukt für die Politik und die Partner im Gesundheitswesen dient der Bericht dazu, die derzeitige Situation der vertragszahnärztlichen Versorgung in allen Regionen des Landes zu beleuchten. Zudem wird mit dem Bericht auf aktuelle Entwicklungen hingewiesen, die Auswirkungen auf die Versorgung haben können. Themen wie Budgetierung, Bürokratiebelastung und die nötige Regulierung von iMVZ dürfen daher nicht fehlen. MA HD 8.107 Vertragszahnärzt*innen in 5.008 zahnärztlichen Einrichtungen stellen mit ihren Praxisteams die zahnmedizinische Versorgung der GKV-Versicherten in Baden-Württemberg sicher. Eine flächendeckende, wohnortnahe und qualitativ gute vertragszahnärztliche Versorgung in allen Regionen Baden- Württembergs ist damit auch im Jahr 2023 gewährleistet. „Landesweit gibt es keinen einzigen Stadt- oder Landkreis, der unterversorgt oder akut von Unterversorgung bedroht ist.“ Dies betonen die Vorstände der KZV BW Dr. Torsten Tomppert, Dr. Peter Riedel und Ass. jur. Christian Finster. Auch in Gegenden mit geringerer Praxisdichte ist die Erreichbarkeit von Zahnarztpraxen in zumutbarer Entfernung flächendeckend gesichert. 8.107 Vertragszahnärzt*innen stellen mit über 20.000 Zahnmedizinischen Fachangestellten die zahnmedizinische Versorgung der GKV- Versicherten sicher. 2.383 Zahnärzt*innen arbeiten in einem Anstellungsverhältnis. Dies entspricht beinahe 30 Prozent der gesamten Vertragszahnärzteschaft. VERSORGUNGSZAHLEN Der Versorgungsbericht zeigt, dass es bei den meisten Stadt- und Landkreisen lediglich zu geringfügigen Veränderungen des Versorgungsgrades gegenüber dem Vorjahr gekommen ist. Auch könne derzeit kein genereller Trend der Verlagerung zahnärztlicher Strukturen aus dem ländlichen Raum in die Ballungszentren festgestellt werden. Vielmehr sei der Versorgungsgrad in mehreren Landkreisen mit ländlicher Prägung angestiegen, während manche urban geprägten Kreise sinkende Zahlen verzeichnen. Einen Überblick über die landesweiten Versorgungsgrade liefert der vertragszahnärztliche Versorgungsatlas (siehe Grafik) sowie der Teil „Daten und Fakten“, der für jeden einzelnen Stadt- und Landkreis detaillierte Versorgungszahlen liefert und überdies die Zahl der Zahnärzt*innen in jeder einzelnen der rund 1.100 Kommunen des Landes nennt. Auch finden sich hier Informationen zur Alters- und Geschlechterstruktur der Zahnärzteschaft in den einzelnen Kreisen. ENTWICKLUNGEN Dazu lenkt der Versorgungsbericht den Blick auch auf andere Formen der zahnärztlichen Betreuung, die das bestehende Versorgungsangebot ergän- LÖ FR Abbildung: KZV BW EM OG FR 6 WT RA BAD KA FDS VS RW KA 3 CW PF HD 1 PF 4 TUT

ZBW_8-9/2023 www.zahnaerzteblatt.de 11_TITELTHEMA VERSORGUNGSGRAD 60–80 % 81–100 % 101–120 % 121–140 % 141–150 % 1 Rhein-Neckar-Kreis 2 Heilbronn, Land 3 Karlsruhe, Land 4 Enzkreis 5 Alb-Donau-Kreis 6 Breisgau- Hochschwarzwald Quelle: KZV BW, 2023 Zudem wird die weitere Entwicklung der Versorgungslandschaft nicht zuletzt davon abhängen, ob die Politik mit Blick auf investorengeführte Medizinische Versorgungszentren (iMVZ) schnelle und effektive Maßnahmen ergreift, um der Vergewerblichung der Zahnmedizin Einhalt zu gebieten. „Die Gesundheitspolitik muss die Probleme des ambulanten Sektors MOS HN 2 KÜN TBB zen – etwa die aufsuchende Betreuung vulnerabler Gruppen, häufig im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen mit stationären Pflegeeinrichtungen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse struktureller Entwicklungen im Berufsstand, etwa hinsichtlich der Arbeit in einem Anstellungsverhältnis, der Entwicklungen bei den Praxisformen sowie des derzeitigen Gründungsverhaltens. 5.008 zahnärztliche Einrichtungen sichern die Versorgung der Bevölkerung – darunter 3.818 Einzelpraxen, 876 (Ü)BAG und 219 MVZ. BB BL KN TÜ LB HN S SIG ES RT FN WN GP UL 5 BC RV SHA UL AA HDH Gute Versorgung im Land. Trotz bestehender regionaler Unterschiede ist die wohnortnahe, qualitativ gute Versorgung flächendeckend gesichert. GESUNDHEITSPOLITIK Neben der Darstellung der regionalen Versorgungszahlen und der strukturellen Veränderungen beschreibt der Versorgungsbericht der KZV BW aktuelle politische Entwicklungen, die den Berufsstand und den Praxisalltag unmittelbar betreffen und somit Auswirkungen auf die Versorgungssituation haben können. Ein zentrales Problem ist die ungebrochen hohe Bürokratielast, mit der die Praxen tagtäglich zu kämpfen haben. Diese macht sich verstärkt in Einzelpraxen bemerkbar, die wiederum vermehrt in ländlichen Gegenden zu finden sind. Im Versorgungsbericht sind aktuelle Ergebnisse einer Befragung der KZV BW unter ihren Mitgliedern abgebildet. So geben 64,1 Prozent der Befragten an, sehr stark von Bürokratie belastet zu sein. 73,6 Prozent sehen darin ein Hemmnis für Niederlassungen. Zusätzliche Belastungen erfahren die Zahnarztpraxen durch das Ende 2022 beschlossene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. Die Vorenthaltung der Vergütung erbrachter Leistungen durch die strikte Budgetierung wird sich negativ auf die Niederlassungswilligkeit der jüngeren Generation auswirken. endlich mit ernsthaften Maßnahmen angehen, damit das hohe Niveau der Versorgung nicht aufs Spiel gesetzt wird“, erklären die Vorstände der KZV BW am Rande der Veröffentlichung des Berichts. DIALOG Der Versorgungsbericht 2023 ist als Serviceprodukt konzipiert, mit dem die KZV BW gezielt auf die Vertreter*innen von Kommunen und Landes- sowie Bundespolitik zugehen kann. Für die Diskussion bestehender wie künftiger Versorgungsbedarfe liefert der Bericht die nötige Datenbasis. Er wurde allen Kommunen im Land zusammen mit einem Gesprächsangebot zugesandt und auf der Webseite der KZV BW veröffentlicht. INFO Dr. Holger Simon-Denoix Sie können den Versorgungsbericht 2023 unter www.kzvbw.de/ medien/publikationen/ einsehen oder den nebenstehenden QR- Code scannen.

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