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Ausgabe 12/2016

Kultur 53 Jackson

Kultur 53 Jackson Pollock im Kunstmuseum Basel Der figurative Pollock Das umfangreiche figurative Werk, das Jackson Pollock schuf, und seine figurativen Gemälde sind vielen unbekannt. Die große Sonderausstellung im Kunstmuseum Basel widmet sich erstmals dieser Perspektive auf den Künstler und möchte konzentriert diese figurativen Aspekte im Schaffen des Künstlers beleuchten und einen neuen Blick auf sein knapp drei Jahrzehnte umspannendes Werk werfen. über Pollocks künstlerische Entwicklung als figurativer Maler von der Mitte der 1930er-Jahre bis zu seinem frühen Unfalltod 1956. Die großformatigen Drip Paintings, die in der kurzen Zeitspanne zwischen 1947 und 1950 entstanden, werden in diesem Ausstellungskontext nur andeutungsweise gezeigt. Foto: © Museum Frieder Burda, Baden-Baden „Der figurative Pollock“ widmet sich den unterschiedlichen Phasen des Frühwerks, in denen der Künstler Jackson Pollock den Regionalismus seines Lehrers Thomas Hart Benton verarbeitete, aber auch die große Kunstgeschichte – El Greco, Michelangelo, Rembrandt und die Meister des italienischen Barocks – rezipierte. In den darauffolgenden Jahren geriet die europäische Moderne in Pollocks Blickfeld, vor allem Pablo Picasso, an dem er sich geradezu abarbeitete. Genauso fand Teegedeck. Figurativ im wahrsten Sinne des Wortes ist „The Tea Cup“ von Jackson Pollock aus dem Jahr 1946. Das abstrakte Ölgemälde zeigt Pollocks Vorstellung der Figuration. in Pollocks Werk aber auch das Studium der Kunst der nordamerikanischen Ureinwohner seinen Niederschlag. Entscheidend prägten ihn des Weiteren die großen Wandbilder, die in den 1930er- und 1940er-Jahren von den mexikanischen Muralisten geschaffen wurden: Das Werk von David Alfaro Siqueiros, José Clemente Orozco und Diego Rivera, denen er auch persönlich begegnete, veränderte Pollocks Vorstellung von Figuration. Die Ausstellung gewährt einen repräsentativen Überblick Bewusste Leerstelle. Das Fehlen dieser berühmten Gemälde bildet eine bewusst gesetzte Leerstelle, die es ermöglicht, die Kontinuität zwischen den oftmals marginalisierten Werken der 1930er- und 1940er- Jahre und den bekannten großformatigen Bildern der 1950er-Jahre unmittelbar nachzuvollziehen. Zu sehen gibt es im Kunstmuseum Basel eine eindrucksvolle Gruppe der aus der „Dripping“-Phase hervorgegangenen Black and White Paintings sowie die letzten Werke der 1950er- Jahre, die permanent um die Frage der Figur kreisen. Im Ganzen sind rund 100 Gemälde und Arbeiten auf Papier zu sehen, neben wichtigen Arbeiten aus Privatsammlungen auch hochkarätige Werke aus Museumssammlungen in Europa, den USA, Australien und Japan. Kunstmuseum/IZZ Info Der figurative Pollock bis 22. Januar 2017 Öffnungszeiten Di, Mi, Fr, Sa, So 10 bis18 Uhr Do 10 bis 20 Uhr Eintritt Erwachsene 15 Euro Ermäßigt 8 Euro Kunstmuseum Basel St. Alban-Rheinweg 60 CH-4010 Basel Tel. 0041/61 206 62 62 www. kunstmuseumbasel.ch www.zahnaerzteblatt.de ZBW 12/2016

54 Namen und Nachrichten Mundgesundheit in der Pflege Präventionspreis Preisverleihung. Dr. Guido Elsäßer (2. v. l.) und Silvia Reichmann (2. v. r.) erhalten für ihr Schulungsmodul „Zahn-, Mund und Zahnersatzpflege“ den 1. Preis von Dr. Marianne Gräfin Schmettow von der CP GABA GmbH (links) und BZÄK-Vizepräsident Prof. Dietmar Oesterreich. Im Rahmen der „Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland“ haben die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und CP GABA den „Präventionspreis Mundgesundheit in der Pflege“ verliehen. Die Initiatoren ehrten Mitte November auf dem wissenschaftlichen Kongress des Deutschen Zahnärztetags in Frankfurt insgesamt drei Preisträger, die mit praxisnahen Konzepten und Projekten nachweislich die Mundgesundheit in der Pflege vorantreiben. Der unabhängigen Jury gehörten unter anderem Prof. Dr. Ina Nitschke, Prof. Dr. Andreas Schulte, Prof. Dr. Ulrich Schiffner, Dr. Dirk Bleiel und Susanne Priehn-Küpper an. Die Experten legten bei der Auswahl der Gewinner Wert darauf, dass die Konzepte und Projekte wissenschaftlich fundiert, bundesweit umsetzbar und dazu geeignet sind, Menschen mit Pflegebedarf, insbesondere im Alter und mit Behinderung, eine bessere zahnmedizinische Prävention und Versorgung zu ermöglichen. Die drei Auszeichnungen waren mit einem Preisgeld von insgesamt 5000 Euro dotiert. Der erste Platz ging an Dr. Guido Elsäßer und Silvia Reichmann aus dem baden-württembergischen Kernen für ihr Schulungsmodul „Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege für angehende Heilerziehungs- pfleger/innen“. Mit dem von dem niedergelassenen Zahnarzt und der Dentalhygienikerin entwickelten Projekt sollen Schülerinnen und Schüler der Heilerziehungspflege für das Thema Zahngesundheit sensibilisiert werden und das nötige Hintergrundwissen für ihre künftige berufliche Praxis erhalten. Anhand verschiedener Schulungsmodule mit Bildern, Videosequenzen und praktischen Übungen erlernen sie die notwendigen Kompetenzen, um die tägliche Mund- und Zahnpflege bei Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung auch unter erschwerten Bedingungen fachkundig durchzuführen. Die Initiatoren Bundeszahnärztekammer und CP GABA möchten durch die „Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland“ gezielt auf Ursachen, Auswirkungen und Präventionsmöglichkeiten von oralen Erkrankungen aufmerksam machen. Weitere Ziele sind die Intensivierung des fachübergreifenden Dialogs und die Förderung von Projekten, die zu einer mundgesunden Zukunft führen. Konzepte und Ansätze, die nachweisbar Erfolge erzielt haben, werden identifiziert, ausgezeichnet und durch Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die Initiative wird 2017 fortgeführt. prd Foto: CP GABA GmbH Akkreditierungsverfahren Neuerungen Zur Reform des Akkreditierungsverfahrens für Studiengänge, dessen derzeitige Praxis vom Bundesverfassungsgericht als grundgesetzwidrig eingestuft worden war, hat die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) eine Empfehlung gegeben. Die Karlsruher Richter hatten die von privaten Agenturen geleiteten Evaluationen als Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit kritisiert. Die Agenturen sollen nach den Vorstellungen der HRK künftig auf eine beratende und organisierende Funktion beschränkt werden und müssen nicht verpflichtend in das Verfahren einbezogen werden. Aufgewertet wird von der Empfehlung der Akkreditierungsrat, in dem die Wissenschaft in allen Gremien die Mehrheit haben müsse. Auch die Hochschulen sollen stärker an dem Verfahren beteiligt sein. „Nachdem wir nun konstruktive Vorschläge vorgelegt haben, erwarten wir, dass die Kultusministerkonferenz so rasch wie möglich einen verlässlichen rechtlichen Rahmen für die Umsetzung der Neuerungen schafft und den schon für Oktober angekündigten Staatsvertrag in Kürze verabschiedet“, sagt HRK-Präsident Horst Hippler. FAZ Neues Bundesinstitut Migrationsforschung Berlin erhält ein Bundesinstitut für Migrationsforschung. Nach einem Beschluss des Haushaltsausschusses im Bundestag wird das „Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung“ im Gründungsjahr mit drei Millionen Euro gefördert. In den Folgejahren soll es jeweils 3,8 Millionen Euro bekommen. Die Förderung übernimmt überraschenderweise nicht das Bildungsministerium, sondern das Familienministerium. Die Federführung liegt in den Händen des Berliner Instituts für Integrations- und Migrationsforschung an der Humboldt-Universität, von dem die Initiative zur Gründung des Instituts ausgegangen war. Migrationsforschung wird in Deutschland an mehreren Universitäten in verschiedenen Fächern betrieben. Nur in Osnabrück und Berlin verfügt sie über eigene Institute. FAZ Nachdruck mit freundlichen Genehmigung der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16.11.2016 © Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt. Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter Allgemeine Archiv. ZBW 12/2016 www.zahnaerzteblatt.de

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