Berufspolitik 33 Diskussion. Die Präsenz der Vorsitzenden des Vorstands der KZV BW, Dr. Ute Maier, und des Vorsitzenden der Bezirkszahnärztekammer Tübingen Dr. Wilfried Forschner, zeigen, dass der kollegiale Gedankenaustausch mit der jungen Zahnärztegeneration wichtig ist. Ludwig, Dr. Bernd Stoll, Dr. Herbert Martin sowie von Dr. Manfred Jooß, stellvertretender Vorsitzender der Bezirksgruppe der BD Tübingen der KZV BW, zeigten, dass der kollegiale Gedankenaustausch und die Diskussion mit der jungen Zahnärztegeneration den Verantwortlichen in KZV und Kammer wichtig ist. Treffend formulierte es Prof. Dick: „Vertrauen ist das konstituierende Element der Profession und der Körperschaften“. Zudem wurden die eingangs von Dr. Wilfried Forschner skizzierten Ziele dieser Tagung erreicht, nämlich durch die Mischung von Vorträgen und Workshops die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter für den Erhalt und die Förderung der Freiberuflichkeit zu motivieren. Dabei kamen in den Diskussionen auch die fachlichen Aspekte nicht zu kurz und die kollegiale und konstruktive Atmosphäre war „inspirierend“, wie es der Vorsitzende der BZK Tübingen in seiner Begrüßung bereits antizipiert hatte. So kann Standespolitik für Neu- Einsteiger Freude machen. Weitere Fotoimpressionen unter www.zahnaerzteblatt.de. » johannes.clausen@izz-online.de Anzeige Werden Sie jetzt Projektpate! www.german-doctors.de/paten Tel.: +49 (0)228 387597-0 paten@german-doctors.de www.zahnaerzteblatt.de ZBW 12/2016
34 Berufspolitik Analyse zahnärztlicher Existenzgründungen 2015 Große Bandbreite bei Übernahmepreisen Es ist keine Überraschung, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte kräftig in die Tasche greifen müssen, wenn sie sich niederlassen wollen. Die Neugründung einer Einzelpraxis kostete im vergangenen Jahr im bundesweiten Durchschnitt 484.000 Euro, wie der kürzlich veröffentlichte „InvestMonitor Zahnarztpraxis“ für das Jahr 2015 ausweist. Die meisten Niederlassungswilligen entschieden sich allerdings für eine Praxisübernahme, die mit durchschnittlich 326.000 Euro zu Buche schlug. 1 Betrachtet man die reinen Übernahmepreise, die mit 172.000 Euro neben Modernisierung, Geräten, Betriebsmittelkredit etc. nur einen Teil des genannten Finanzierungsvolumens ausmachten, so ergibt sich eine erstaunliche Spreizung: Zwei Drittel investierten für die Übernahme einer Praxis als Einzelpraxis zwischen 51.000 und 250.000 Euro. 14 Prozent erzielten günstigere Übernahmepreise, 20 Prozent zahlten dagegen mehr, etwa 8 Prozent sogar über 350.000 Euro (s. Abb. 1). Wertermittlung. Der ermittelte Durchschnittspreis für eine Praxisübernahme ist somit nur bedingt aussagekräftig. „Knapp zwei Drittel der Existenzgründer zahlen weniger“, erläuterte Georg Heßbrügge von der Deutschen Apothekerund Ärztebank, die gemeinsam mit dem Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) seit 1984 das Investitionsverhalten bei zahnärztlichen Niederlassungen für den „Invest- Monitor Zahnarztpraxis“ analysiert. Laut Heßbrügge führen viele Faktoren zu den starken Preisunterschieden. Neben dem materiellen Wert (etwa Praxisausstattung und Einrichtung) spiele auch der ideelle Wert eine Rolle, der unter anderem die aktuelle wirtschaftliche Situation und das zukünftige Potenzial der Praxis berücksichtige (siehe Infokasten). Deutlich günstiger als die Neugründung einer Einzelpraxis ist nach den letztjährigen Zahlen die Neugründung einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG). Diese kostete im Durchschnitt insgesamt 330.000 Euro pro Inhaber, also immerhin 154.000 Euro weniger als die Einzelpraxisneugründung. Für die Übernahme einer Praxis durch eine BAG wurden 292.000 Euro pro Inhaber aufgewendet, also 34.000 Euro Differenz zur Einzelpraxisübernahme. Der Beitritt zu einer BAG (Zahl der Inhaber nimmt zu) bzw. der Einstieg in eine BAG (Käufer übernimmt Praxisanteile, Zahl der Inhaber bleibt gleich) erforderte ein Finanzierungsvolumen von 310.000 Euro. Vorteile. Im Jahr 2015 entschieden sich 1.299 Zahnärztinnen und Zahnärzte für den Schritt in die Selbstständigkeit. Die wenigsten (7 Prozent) wählten dafür die Neugründung einer Einzelpraxis. Der Anteil der Einzelpraxisübernahmen lag bei 65 Prozent, während 28 Prozent ihre freiberufliche Tätigkeit in einer BAG starteten. Die Autoren des InvestMonitors erklären die Bevorzugung der Pra- Große Bandbreite bei den Übernahmepreisen Übernahme als Einzelpraxis: Preise nach Größenklassen Quelle: Apobank/IDZ Spanne. Der durchschnittliche Übernahmepreis einer Einzelpraxis (ohne Modernisierung und Umbau, Geräte und Einrichtung, Sonstiges und Betriebsmittelkredit) lag im vergangenen Jahr bei 172.000 Euro. Die Diskrepanz zwischen den niedrigsten und höchsten Kaufpreisen war sehr hoch. 1 Werden nur die alten Bundesländer und Berlin in die Analyse einbezogen, liegen die Kosten mit 504.000 Euro für eine Einzelpraxisneugründung bzw. 342.000 Euro für eine Einzelpraxisübernahme noch höher. ZBW 12/2016 www.zahnaerzteblatt.de
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