32 Fortbildung Verabschiedung von Professor Dr. Winfried Walther Der richtige Zeitpunkt Danke zu sagen Am 1.2.1981 trat Winfried Walther nach dem Zahnmedizinstudium in Hamburg und seiner Tätigkeit als Stabsarzt bei der Bundeswehr in den Dienst der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe ein. Dies ist über 40 Jahre her. Seitdem ist in Karlsruhe eine ganze Menge passiert und an allem hatte Professor Walther seinen Anteil. Von 2007 bis 2021 war er der Direktor des Instituts. Die diesjährige Karlsruher Konferenz war gleichzeitig 67. Geburtstag und letzter Arbeitstag von Professor Walther. Der stv. Direktor, Dr. Andreas Bartols, M.A., leitete den Schlusspunkt der Karlsruher Konferenz ein. Er erzählte, dass er den altgriechischen Terminus Kairos, der den günstigsten Zeitpunkt bspw. einer bestimmten Entscheidung beschreibt, von Prof. Walther gelernt habe. Und jetzt sei der richtige Zeitpunkt gekommen, sich zu bedanken. Über den Hintereingang des Sendestudios kamen Dr. Dr. Mike Jacob, M.A., und Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A., hinzu. Die drei genannten Kollegen hatten ein besonderes Geschenk im Gepäck. Im Namen des Teams der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe und langjähriger Weggefährten überreichten sie dem scheidenden Direktor ein eigens für ihn verfasstes Buch. Der Titel lautet „Grenzgänge der Zahnmedizin – Eine Festschrift für Winfried Walther“. Es ist ein über 300 Seiten umfassendes Werk, an dem 23 Freunde und langjährige Weggefährten mitgeschrieben haben. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken einlädt. Der sichtlich gerührte Widmungsträger war sprachlos. Ehrung. Aber bei der genannten Runde blieb es nicht. Nun kam auch der Vorsitzende des Masternetzwerks Integrated Dentistry, Dr. Steffen Müller, M.A., M.Sc., dazu. Stellvertretend für das Netzwerk der Masterabsolvierenden überreichte er Professor Walther eine Bronze- Plastik des Malers und Bildhauers Joachim Czichon. Mit den Worten „Wir sitzen hier in einem Sendestudio, einen Film küren wir hier nicht, aber den Oscar für das Lebenswerk könne man schon verteilen“ würdigte Müller die Verdienste von Winfried Walther. Gleichzeitig verkündete der Vorsitzende, dass man Professor Walther zum Ehrenvorstandsmitglied des Mastervereins ernennen werde. Nach diesen Geschenken übersandte der online zugeschaltete Vorsitzende des Arbeitskreises Zahnärztliche Therapie (AZT), Dr. Enno Kramer, M.A., die besten Wünsche für einen guten Start in den Ruhestand. „Walther habe die Mitglieder des AZTs nachhaltig geprägt“ erläuterte Kramer. Den Schlusspunkt dieses angemessenen Abschieds gestaltete Professor Walther selbst. Er übergab seine Akademie-Krawatte an den neuen Direktor, PD Dr. Daniel Hellmann, der zwar bisher nicht als begeisterter Krawattenträger auffällig war, sich aber sichtlich über diese symbolische Geste freute. Im Anschluss an die Konferenz bereiteten die Institutsmitarbeiter Professor Walther ihren ganz persönlichen, coronakonformen Empfang vor der Akademie und zeigten in alle Hörsäle ausgestrahlt einen emotionsgeladenen Film mit Rückblicken und Glückwünschen zahlreicher Kolleginnen und Kollegen und bereiteten Professor Walther auf diese Weise einen würdevollen Abschied aus der Akademie, der allen Beteiligten im Gedächtnis bleiben wird. Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A. Fotos: Markus Lehr Würdigung. Der Vorsitzende des Masternetzwerkes, Dr. Steffen Müller, M.A., M.Sc., bei seiner Laudatio. Schlusspunkt. Übergabe der Krawatte von Prof. Dr. Winfried Walther an seinen Nachfolger, PD Dr. Daniel Hellmann. ZBW 5-6/2021 www.zahnaerzteblatt.de
Fortbildung 33 Karlsruher Tag der ZFA Bei den Kinder-Queens zu Gast Fortbildung für das ganze Team. Das war das Konzept der Karlsruher Konferenz 2021. Die Anmeldung für die Online-Fortbildung erfolgte pro Praxis – und dann konnten alle Mitarbeiter*innen dabei sein. Den ersten Teil verfolgten die Praxisteams zusammen – vier Zahnärzte berichteten über einen Fall, den sie aus besonderen Gründen im Gedächtnis behalten haben. Im zweiten Teil verteilte sich das Praxisteam dann auf die Workshops. Für die ZFA standen vier Workshops zur Auswahl: Entweder folgte man den Kinder-Queens in den Behandlungsraum, erfuhr etwas über die Erfolgsfaktoren beim Provisorium, machte sich mit PZR-Fällen vertraut oder lernte QM-Richtlinien zu verstehen und umzusetzen. Somers schon so viel Vertrauen aufgebaut, dass Zahnärztin Marie-Lena Spahmann leichtes Spiel hat, wenn sie den Behandlungsraum betritt. Mit ihrer internen Vokabelliste, die sämtliche Instrumente und Behandlungsschritte in kindgerechte Sprache übersetzt, können die beiden während der Behandlung problemlos kommunizieren, ohne ihre kleine Patientin auf dem Stuhl zu verschrecken. Kinder-Queens. Wie man sich kleine Patient*innen zu furchtlosen und kooperativen Freunden macht, zeigten Marie-Lena Spahmann und Svenja Somers. „Bitte den Schlürfi reichen, jetzt kommt die Mund-Waschmaschine, dann gibt es noch Erdbeermarmelade und der Regenschirm wird aufgespannt.“ Richtig erraten – wir sind bei den Kinder-Queens im Behandlungsraum. Zahnärztin Marie-Lena Spahmann und ZMP Svenja Somers nehmen uns mit auf den langen Weg eines Kindes von der Ankunft in der Praxis über das Wartezimmer auf den Behandlungsstuhl. Das Wichtigste ist: Vertrauen aufbauen und Einsatzbereitschaft zeigen, „sich ab und zu auch mal zum Affen machen“, empfehlen die Kinder- Queens mit einem Schmunzeln. In der Akademie Karlsruhe gibt es ein eigens entwickeltes Merkblatt für den ersten Besuch – für Eltern und für Kinder. Das Merkblatt klärt im Vorfeld Fragen der Eltern und gibt wichtige Hinweise. Beim ersten Besuch wird nicht behandelt – er dient dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Sichten von ggf. Röntgenbildern. Kommen die Kleinen mit ihren Eltern in die Praxis, füllen die Eltern den Anamnesebogen aus, während die Kinder ein Ausmalbild zur Beschäftigung erhalten. Ganz wichtig sind die persönlichen Angaben zum Kind: Lena wäre gerne Prinzessin, ihre Lieblingsfarbe ist pink und sie mag Häschen. Solche Infos setzt ZMP Svenja Somers in der Kommunikation mit den Kleinen direkt ein. „Hast du dein Häschen Peter heute mit zur Behandlung gebracht?“ Von der Begrüßung bis zum Gang ins Behandlungszimmer bleibt Svenja Somers beim Kind und widmet ihre ganze Aufmerksamkeit ihrer kleinen Patientin. Durch ihre verbale und nonverbale Kommunikation hat Svenja Foto: Akademie Karlsruhe Provisorien. Im Workshop von Badegül Top und Veronica Leo gab es Tipps und Tricks zur Herstellung eines Provisoriums aus erster Hand. Welche Kriterien gilt es zu beachten? Wie kann ich mein Vorgehen optimieren? Welche Materialien eignen sich besonders und welche Technik ist die beste? Zur Beantwortung dieser und vieler weiterer Fragen standen die beiden Referentinnen Rede und Antwort. PZR. Nicht nur bei Diana Knauer und Birgit Hackel in der Akademie Karlsruhe, sondern in jeder Praxis ist garantiert ein*e Patient*in bekannt, die/der das Praxisteam zum Verzweifeln bringt. Es gelingt nur schwer, das Verständnis dieser Patientin oder dieses Patienten zu gewinnen. In ihrem Workshop haben Diana Knauer und Birgit Hackel den ZFA auf der Basis ihrer eigenen Erfahrungen eine Strategie an die Hand gegeben, wie sich solche Fälle bei der PZR zum Besseren wenden lassen. QM. Was bedeutet QM? Wie kann man QM einfach gestalten? Diesen Kernfragen gingen Elke Seitz-Arbogast und Kendra Bernhard in ihrem Workshop nach. Anhand von zwei Beispielen, dem Beschwerde- und dem Notfallmanagement, stellten die beiden Referentinnen anschaulich eine effektive Vorgehensweise dar. Ausführlich gingen sie auf Fragen der Teilnehmer*innen ein, die bereits im Vorfeld übermittelt werden konnten. Andrea Mader www.zahnaerzteblatt.de ZBW 5-6/2021
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