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Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin

Ausgabe 7/2022

Kursprogramm September

Kursprogramm September – Oktober 2022 Jetzt online anmelden unter fortbildung.kzvbw.de Adhäsivbrücken und Adhäsivattachments - Bewährter minimal-invasiver Zahnersatz Prof. Dr. Matthias Kern, Kiel • 13 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 22FKZ30927 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 595.- 16. / 17.09.2022 Ergonomietraining in Theorie und Praxis Thomas Krutsch und Evelyn Lischke, Sindelfingen und Wieden • 7 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 22FKT20916 • für das Praxisteam • € 225.- 24.09.2022 Praktisch fitter in der Prophylaxe - Ein Kurs für Prophylaxe-Mitarbeitende, ZMP‘s und ZMF‘s Christina Bregenhorn und Iris Karcher, Freiburg • Kurs-Nr.: 22FKM31215 • für Zahnmedizinische Fachangestellte • € 225.- 29.09.2022 ONLINE-Seminar: Bisshebung mit Vollkeramik - Planung, Vorbehandlung, Kieferrelationsbestimmung, Durchführung. Teil 1+2 Prof. Dr. Jürgen Manhart, München • 8 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 22FKZ30919 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 295.- 05.10. / 12.10.2022 Einstieg in die Luft-Pulver- Wasserstrahlanwendung - Theorie und Praxis Dr. Anne Kruse, Freiburg • 5 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 22FKT31217 • für das Praxisteam • € 145.- 07.10.2022 Fit für den zahnärztlichen Notdienst Prof. Dr. Andreas Filippi, CH - Basel • 8 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 22FKZ30420 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 335.- 08.10.2022 Prothetische „Erste Hilfe“ 2022 Dr. Wolfram Bücking, Wangen i. A. • 8 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 22FKZ30926 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 325.- 08.10.2022 Strukturierte Fortbildung: PARODONTOLOGIE & PERIIMPLANTÄRE THERAPIE, Teil 1-3 Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger und weitere Dozenten, Freiburg • 101 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 22FKZ40301 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 3.400.- 30.11.- 03.12.2022 01.- 04.02.2023 10.- 11.03.2023 FFZ Fortbildungsforum Zahnärzte Merzhauser Straße 114-116 79100 Freiburg Fon: 0761 4506-160/-161 Fax: 0761 4506-460 Mail: info@ffz-fortbildung.de Web: www.ffz-fortbildung.de

ZBW_7/2022 www.zahnaerzteblatt.de 9_LEITARTIKEL MEHR NACHHALTIGKEIT IM PRAXISALLTAG Wussten Sie schon, wie hoch der CO2-Fußabdruck Ihrer Praxis ist? Welchen Beitrag können wir Zahnärztinnen und Zahnärzte im Land für eine klimafreundliche Gesellschaft leisten? Wie unterstützt Sie dabei die Kammer und warum sind Klimazertifikate mehr als ein bloßer Ablasshandel? Dr. Torsten Tomppert Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Keine Frage, globaler Klimaschutz ist en vogue. Er ist notwendig, um negative Auswirkungen des drohenden Temperatur- und CO2-Anstiegs auf Wetter, Menschen, Flora und Fauna sowie Naturkatastrophen zu verhindern. 2017 zum Beispiel lagen die Jahresemissionen an CO2-Treibhausgasen in Deutschland pro Person bei rund 11.600 Kilogramm und damit im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt mehr als doppelt so hoch. Auch die Industrieregion Baden-Württemberg verursacht überdurchschnittlich viele Treibhausemmissionen, d. h. mehr als der Anteil des Landes an der weltweiten Bevölkerung entspricht. Vor diesem Hintergrund hat die Landesregierung im letzten Jahr das Klimaschutzgesetz des Landes novelliert. Als neues Klimaschutzziel sollen die Treibhausgase bis 2030 um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden, ausgehend vom derzeitigen CO2-Emissionswert in Höhe von 65,2 Mio. Tonnen. Nicht nur meiner Meinung nach höchst ambitionierte Ziele, die Anstrengungen auf allen Ebenen notwendig machen. Ich betrachte dies als Chance und Verpflichtung zugleich, dass auch wir Zahnärztinnen und Zahnärzte unseren gesellschaftlichen Beitrag verantwortungsvoll wahrnehmen müssen. NACHHALTIGKEIT IM DREIKLANG Die Kammer unterstützt Sie gern auf Ihrem Weg zu mehr Klimaschutz im Praxisalltag. Dieser sollte sich an dem grundsätzlichen Prinzip „Vermeiden- Reduzieren-Kompensieren“ ausrichten. Dazu finden Sie zum Beispiel auf unserer Kammer-Homepage unter der Rubrik Nachhaltigkeit einen Motivationsfilm zur ersten zertifizierten klimaneutralen Praxis im Land. Vor allem aber nutzen Sie unsere umfangreiche Nachhaltigkeitscheckliste mit vielen sinnvollen Klimaschutzmaßnahmen, die Sie zusammen mit Ihrem Praxisteam sukzessive umsetzen können. Neben Papier- und Stromeinsparstrategien, der Verwendung von Mehrweg-Instrumenten und der Nutzung digitaler Techniken kann nach aktuellen wissenschaftlichen Studien die Reduzierung der Verkehrswege zur Praxis zu einem deutlichen Einsparpotenzial von bis zu 60 Prozent der CO2-Emissionen beitragen. In diesem Kontext wird klar, dass die Fokussierung auf mehr Prävention nicht nur der Mundgesundheit, sondern auch der Umwelt dient. Hier öffnet sich meines Erachtens ein weites Spielfeld zur Erforschung von Möglichkeiten, ob und wie bisher getrennte Behandlungstermine zusammengelegt werden können. Natürlich immer unter der Prämisse, die Sicherheit des Patienten und die hohe Qualität der zahnmedizinisch indizierten Behandlung zu erhalten. Auch die Frage „Einmalverwendung versus Wiederaufbereitung von Medizinprodukten“ ist aus ökologischer Sicht nicht klar zu beantworten. Einerseits wird Plastikmüll vermieden, anderseits aber ein Mehrbedarf an Wasser und Strom verursacht. Hier besteht Forschungsbedarf. Ebenso wichtig sind Fokusgespräche mit den zuständigen Behörden, um den durch hohe Hygieneanforderungen verursachten enormen Materialverbrauch unter Nachhaltigkeitsaspekten auf den Prüfstand zu stellen. Auch die Hersteller von Medizinprodukten sollten aufgefordert werden, nachhaltigere Materialien und Technologien zu entwickeln. WARUM KLIMAZERTIFIKATE? In Bezug auf die oft gestellte Frage, ob der Kauf von Klimazertifikaten ein bloßer Ablasshandel sei, gibt es eine klare Antwort. Für den Fall, dass man in seiner Praxis keinerlei Klimaschutzmaßnahmen einführt, mag das Argument zutreffen. Es gilt aber nicht, wenn die genannten Schritte Vermeiden und Reduzieren bereits erfolgt sind. Nach der Berechnung des dann noch vorhandenen CO2-Fußabdruckes der Praxis durch eine externe Nachhaltigkeitsberatung erfolgt als letzter und freiwilliger Schritt die Kompensation über Klimazertifikate, mit denen dieselbe Emissionsmenge in Klimaschutzprojekten ausgeglichen wird. Die Zertifikate belegen mit ihren jeweiligen Qualitätsstandards, dass die Projekte nachprüfbar hohe Qualitätskriterien einhalten. Ohne den Mechanismus der Kompensation würde es viele Klimaschutzprojekte wie beispielsweise die Aufforstung von Regenwäldern, die Förderung erneuerbarer Energieträger oder den Schutz von Mooren nicht geben. Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass die LZK BW als bundesweit erste Kammer die Initiative ergriffen hat und bereits seit letztem Jahr als „klimaneutrales Unternehmen“ erfolgreich zertifiziert ist. MEIN APPELL AN SIE Machen Sie sich die Devise „Tiny steps will be better than none“ des amerikanischen Autors John P. Murphy zu eigen und versuchen Sie, in Ihrem Praxisalltag eine „Kultur der Nachhaltigkeit“ sukzessive einzuführen. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg. Ihre Kammer ist auch bei diesem Thema für Sie da!

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