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Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin

Ausgabe 7/2022

TSCHAD © Sebastian

TSCHAD © Sebastian Bolesch MIT IHRER HILFE RETTET ÄRZTE OHNE GRENZEN LEBEN. WIE DAS DER KLEINEN ALLERE FREDERICA AUS DEM TSCHAD: Das Mädchen ist plötzlich schwach und nicht mehr ansprechbar. Sie schläft zwar unter einem Moskitonetz. Dennoch zeigt der Schnelltest, dass sie Malaria hat. Die von Mücken übertragene Krankheit ist hier eine der häufigsten Todesursachen bei kleinen Kindern. ärzte ohne grenzen behandelt die Zweijährige, bis sie wieder gesund ist und nach Hause kann. Wir hören nicht auf zu helfen. Hören Sie nicht auf zu spenden. Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE72 3702 0500 0009 7097 00 BIC: BFSWDE33XXX www.aerzte-ohne-grenzen.de/spenden

ZBW_7/2022 www.zahnaerzteblatt.de 25_BERUFSPOLITIK Wie hat sich die neue PAR-Behandlungsstrecke in den Praxen etabliert? EINBLICK IN DEN VERSORGUNGSALLTAG Die neue PAR-Richtlinie, die dazu gehörenden Leistungen sowie die Bewertungen und Abrechnungsbestimmungen sind vor einem Jahr in Kraft getreten – acht Jahre, nachdem die Patientenvertretung im gemeinsamen Bundesausschuss einen Antrag auf Aktualisierung der systematischen Parodontitis-Behandlung gestellt hatte. Was von Fachgesellschaften und Standespolitik als „Meilenstein im Kampf gegen die Volkskrankheit Parodontitis“ begrüßt wurde, ist seit Juli 2021 somit Teil der vertragszahnärztlichen Versorgung. Doch wie werden diese Leistungen seitdem in den Versorgungsalltag integriert? Daten: KZV BW/Grafik: IZZ 127.849 ENTWICKLUNG FALLZAHLEN PAR-BEREICH 118.292 Der Beschluss der neuen PAR-Richtlinie sowie die Vereinbarung einer angemessenen Vergütung wurden vielfach als großer Erfolg für die deutliche Verbesserung der Mundgesundheit von Millionen gesetzlich versicherter Menschen bezeichnet. Damit wurde nach jahrzehntelangem Stillstand die Möglichkeit für die Zahnärztinnen und Zahnärzte eröffnet, ihre Patientinnen und Patienten zu Lasten der GKV auf dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse zu behandeln. 128.507 92.308 Quartal 1–4 2019 Quartal 1–4 2020 Quartal 1–4 2021 Quartal 1 2022 NEUPLANUNGEN Entscheidend ist jedoch nicht nur die Implementierung der neuen Leistungen in den GKV-Leistungskatalog, sondern auch die Frage, wie diese von der Zahnärzteschaft angenommen und im Praxisalltag umgesetzt werden. Zum Europäischen Tag der Parodontologie am 12. Mai 2022 veröffentlichte die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) erstmals belastbare Abrechnungsdaten, die – nach einer kurzen Übergangsphase und Umstellungsprozessen bei der Praxis-EDV – einen deutlichen Anstieg der Neuplanungs-Zahlen für PAR-Behandlungen zeigen. Diese lagen im ersten Quartal 2022 mit bundesweit etwa 110.000 Fällen pro Monat um 15 bis 17 Prozent oberhalb der Vorjahreswerte und auch oberhalb des Monatsdurchschnitts des vorpandemischen Jahres 2019. Zahlen aus Baden-Württemberg, die die Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg erhoben hat, zeigen im Vergleichszeitraum sogar einen Anstieg um 21 Prozent bei den Neuplanungen. „Das spricht für eine hohe Akzeptanz der PAR-Richtlinie bei den Praxen wie bei den Versicherten und es freut mich sehr, dass die neuen Leistungen zur systematischen Behandlung von Parodontitis von den Kolleginnen und Kollegen so schnell in den Versorgungsalltag integriert wurden und sicherlich auch weiterhin noch werden“, so die KZV BW- Vorstandsvorsitzende Dr. Ute Maier. ENTWICKLUNG FALLZAHLEN Insgesamt werden im Bereich PAR seit Einführung der neuen Leistungen im Juli 2021 deutlich mehr Fälle pro Monat abgerechnet, wie aktuelle Abrechnungszahlen der KZV BW zeigen. Das ist nicht verwunderlich, da zusätzliche Leistungen in die Behandlungsstrecke aufgenommen wurden, die nach dem Abschluss der AIT monatlich abgerechnet werden können und bis zur Abrechnung nicht ein ganzer Behandlungszyklus abgewartet werden muss. In der Rückschau der letzten drei Jahre zeigt sich zunächst ein coronabedingter Rückgang im Jahr 2020. Der Wert des vorpandemischen Jahres 2019 wurde erst 2021 wieder erreicht bzw. leicht übertroffen. Im ersten Quartal 2022 zeigt sich nun eine deutliche Steigerung. Für die KZV BW ist dieses ein klares Signal dafür, dass die neue PAR-Behandlungsstrecke in den Praxen angekommen ist und insbesondere die Unterstützende Parodontitistherapie von den Patientinnen und Patienten gerne in Anspruch genommen wird. Dass die neuen Leistungen gut in den Praxisalltag integriert werden, zeigen auch die Statements verschiedener Kolleginnen und Kollegen auf den Seiten 26 –27. INFO Dr. Holger Simon-Denoix Umfassende Informationen, etwa eine stets aktuelle FAQ-Liste, zur PAR-Behandlungsstrecke sowie zu allen abrechnungsrelevanten Fragen stellen wir Ihnen online unter https://bit.ly/3PvplQt zur Verfügung. Fortbildungsangebote zur PAR-Abrechnung finden Sie auf der Seite des Fortbildungsforums Zahnärzte (FFZ) unter http://fortbildung. kzvbw.de/.

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