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Mehr Prävention für Menschen mit Behinderungen

Ausgabe 6/2018

26 Fortbildung 43.

26 Fortbildung 43. Jahrestagung der südbadischen Zahnärztinnen und Zahnärzte in Rust Spezialpodien Kieferorthopädie, Oralchirurgie und Zahntechnik Gleich drei Spezialpodien flankierend zum wissenschaftlichen Hauptprogramm ergänzten die 43. Jahrestagung der südbadischen Zahnärztinnen und Zahnärzte im Confertainment Center des Europaparks in Rust. Zu den bereits etablierten Spezialpodien Kieferorthopädie und Oralchirurgie gab es eine Premiere – erstmals veranstaltete die Bezirkszahnärztekammer Freiburg in Kooperation mit der Zahntechnikerinnung Baden das Spezialpodium Zahntechnik. Im Traumpalast des Confertainment Centers füllten gut 130 kieferorthopädische Fachzahnärztinnen und -zahnärzte das nahezu hundert Jahre alte historische Spiegelzelt. Unter der souveränen und sympathischen Moderation von Dr. Silke Kuhlmann stellten die Ordinarien der vier baden-württembergischen KFO-Lehrstühle ihre Forschungsergebnisse und Behandlungsschemata vor. Prof. Dr. Britta A. Jung, Freiburg, ging auf moderne KFO-Therapieverfahren ein, während Prof. Dr. Christopher J. Lux, Heidelberg, auf die Wichtigkeit suffizienter Mundhygiene- und Präventionskonzepte zur Vermeidung von Demineralisationen bei festsitzenden kieferor- thopädischen Apparaturen hinwies. Einer für betroffene Patienten überaus relevanten Problematik widmete sich Prof. Dr. Dr. Bernd Lapatki, Ulm, der über Zahnmedizin und Blasinstrumentenspiel sprach. Die Universität Tübingen entsandte gleich zwei Referenten: Prof. Dr. Timm Schott, der die kieferorthopädische Abteilung während der Lehrstuhlinhabervakanz kommissarisch geleitet hatte, sprach über farbige Zahnspangen und fluoreszierende Zähne und der frisch gebackene Ordinarius, Prof. Dr. Bernd Koos, widmete seine Ausführungen dem Schnarchen im Kindesalter und ging der Frage nach, ob dies ein Risiko für ein obstruktives Kieferorthopädie. Die Referenten des Spezialpodiums Kieferorthopädie boten eine erstklassige Fortbildung für alle Kieferorthopäden und kieferorthopädisch tätige Zahnärzte: Prof. Dr. Timm Schott und Prof. Dr. Dr. Bernd Lapatki (v. l.) mit der Moderatorin Dr. Silke Kuhlmann. Schlafapnoesyndrom im Erwachsenenalter sei. Lange, interessante interkollegiale Diskussionen, die sich weit in die Pausen hineinzogen, waren ein beredter Beweis dafür, dass die fünf Referenten die Erwartungen des Auditoriums mehr als erfüllt haben. Oralchirurgie. Der Moderator des Oralchirurgischen Spezialpodiums und Autor dieser Zeilen zeigte sich hocherfreut darüber, dass eine sehr große Zahl junger Kolleginnen und Kollegen den Sala Bianca des Confertainment Centers füllten und damit bewiesen, dass das Interesse an der zahnärztlichen und der Oralchirurgie ungebrochen ist. Die rund hundert Teilnehmer des 2. Spezialpodiums Oralchirurgie wurden nicht enttäuscht, denn sie durften ein facettenreiches und überaus interessantes wissenschaftliches Programm erleben. Den Auftakt hierzu steuerte PD Dr. Stefan Röhling, Basel und Lörrach, dar, der über den neuen Standard bei der navigierten Implantologie sprach und gegen Ende seiner Ausführungen eine neue Generation extrem miniaturisierter Navigations-Hard- und software vorstellte. Prof. Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, Mainz, konnte wertvolle Hinweise für die richtige Auswahl von Knochenersatzmaterialien für die oralchirurgische Augmentation geben und der Chef der Kieferchirurgischen Abteilung des Bundeswehrkrankenhauses Koblenz, Prof. Dr. Dr. Richard Werkmeister, steuerte den sicherlich außergewöhnlichsten Beitrag zum wissenschaftlichen Programm bei: Werkmeister sprach über „Verletzungen im Kiefer-, Gesichtsbereich durch Explosionen und Terrorattentate“ und zog mit seinen Ausführungen das Auditorium in den Bann. Er zeigte den Unterschied zwischen Schäden durch Schussverletzungen, wie sie ZBW 6/2018 www.zahnaerzteblatt.de

Fortbildung 27 bis Mitte der siebziger Jahre bei Kriegs- und Terroropfern typisch waren und heutigen Explosionsschäden und -folgen, die eine große Herausforderung für das Fachgebiet darstellen. Im letzten Teil seines Beitrags zeigte er anhand hervorragend dokumentierter Fallbeispiele Möglichkeiten der Rehabilitation. Die Vorstandsvorsitzende der KZV Baden-Württemberg, Dr. Ute Maier, gab wertvolle Hinweise zur Abrechnung oralchirurgischer Leistungen in der GKV. Der Berufsverband Deutscher Oralchirurgen ist Kooperationspartner des Spezialpodiums Oralchirurgie und sein Landesvorsitzender, Dr. Manuel Troßbach, leitete die in das Programm eingebettete Mitgliederversammlung und hatte mit Dr. Susanna Zentai zudem eine sehr versierte Referentin verpflichtet, die über den Umgang mit Erstattungsstellen referierte. Zahntechnik. Ebenfalls einen Kooperationspartner gab es beim „jüngsten Kind“ der Spezialpodientrilogie, dem Spezialpodium Zahntechnik. Hierfür konnte die Bezirkszahnärztekammer Freiburg die Zahntechnikerinnung Baden gewinnen, deren Obermeister Zahntechnikermeister Harald Prieß sich in seinem Grußwort hocherfreut über diese schöne Zusammenarbeit zwischen Zahntechnikern und Zahnärzten zeigte. Seit der Tagung Oralchirurgie. Die Referenten PD Dr. Stefan Röhling, Dr. Manuel Troßbach (BDO), Prof. Dr. Dr. Richard Werkmeister und der Moderator Dr. Georg Bach (v. l.). Spezialpodium Zahntechnik. Das erste Spezialpodium Zahntechnik war ein gelungener Auftakt. Dr. Georg Bach, ZTM Harald Prieß und ZTM Johannes Koch (v. l.). in Rust im vergangenen Jahr, als erste Kontakte geknüpft wurden, konnte nicht nur ein Veranstaltungskonzept, sondern auch ein hochattraktives Programm auf die Beine gestellt werden, welches gut 130 Zahntechnikerinnen und Zahntechniker ins Confertainment Center lockte. Und diese wurden nicht enttäuscht. Mit den Zahntechnikermeistern Volker Weber, Aachen, und Christian Müller, Freiburg, wurden zwei alte Hasen verpflichtet, welche ihre Ausführungen aus einem schier unerschöpflichen Erfahrungsschatz speisten. Als Vertreter der jüngeren Zahntechnikergeneration sprach ZTM Stephan Röben, Freiburg, über den Stateof-the-Art der digitalen Wertschöpfungskette. Auch die Zahntechniker warteten mit einem außergewöhnlichen Vortrag auf: ZTM Johannes Storch, Konstanz, sprach über die Mañana-Kompetenz, die auf Arbeiten seiner Schwester, der Trainerin und Psychodramatherapeutin, Maja Storch basiert und dabei helfen kann, effektiv zu entspannen. Das erste Spezialpodium Zahntechnik – eine gelungene Auftaktveranstaltung, die im kommenden Jahr in Rust ganz sicher eine Wiederholung finden wird. Die Bezirkszahnärztekammer Freiburg hat die Fachkollegen- und Zahntechnikerpodien behutsam und zielsicher in den vergangenen Jahren entwickelt, um flankierend zum Hauptprogramm für Zahnärztinnen und Zahnärzte und für Zahnmedizinische Fachangestellte eine ideale Ergänzung zu bieten und um die Dentalfamilie komplett in Rust zu versammeln. Das neu entwickelte Logo spiegelt diese Zielsetzung wider und fand bei den knapp 2300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, welche an den drei Veranstaltungstagen die Räume des Confertainment Centers füllten, breite Zustimmung. Dr. Georg Bach Fotos: Bamberger www.zahnaerzteblatt.de ZBW 6/2018

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