16 Berufspolitik Vertreterversammlung der BZK Freiburg in Rust Freiberuflichkeit muss gestärkt werden Berufspolitik bedeutet Selbstverwaltung aktiv, subsidiär im Zusammenspiel von Kollegenschaft, Patienten und Staat. Dafür steht die Vertreterversammlung der Bezirkszahnärztekammer Freiburg, die traditionell einen Tag vor der großen Fortbildungstagung, vierzehn Tage nach Ostern, zusammenkommt, um Berichte des Vorstands und der Referenten entgegenzunehmen, zu diskutieren und über Resolutionen und Anträge abzustimmen. Vorstand. Mitglieder des Vorstands der BZK Freiburg: Dr. Peter Riedel, Dr. Norbert Struß und Prof. Dr. Elmar Hellwig (v. l.). Das Zusammenspiel zwischen Bezirkszahnärztekammer und LZK BW zeigt sich nicht zuletzt auch darin, dass mit Dr. Peter Riedel, Vorsitzender der BZK Freiburg, und Dr. Norbert Struß, stv. Präsident der LZK BW, zwei Spitzenvertreter der BZK Freiburg im Vorstand der LZK mitwirken. Zudem war Dr. Torsten Tomppert, der Präsident der LZK BW, Gast der VV und richtete auf Wunsch von Dr. Peter Riedel gerne ein Grußwort an die Delegierten. Dabei erläuterte der Homo politicus das breite Themenspektrum, das es mit Ministerien, Politikern und Ministern zu bearbeiten gilt. struktiven und mutigen Wandel im Fortbildungskanon der Zahnärzteschaft in der Bundesrepublik. Dies machte auch der wissenschaftliche Leiter der Tagung und Fortbildungsreferent der BZK, Prof. Dr. Elmar Hellwig, in seinem Bericht vor den Delegierten deutlich. Insofern ist Rust nicht nur für die VV, sondern auch für die weit über 1500 Teilnehmer ein Ort der berufspolitischen Diskussion und Entscheidungen und außerdem ein Ort für kollegialen Wissenstransfer und das „innerhalb der dentalen Familie“, wie Dr. Peter Riedel und Dr. Georg Bach bei der Vorstellung des erweiterten Fortbildungskonzepts – nun auch für Zahntechniker – betonten. Berufspolitik. Selbstverwaltung aktiv, so könnte auch die Überschrift für den berufspolitischen Bericht des Vorsitzenden der BZK Freiburg lauten. Ausgehend von ei- Fotos: Clausen Fortbildung. Die Berufspolitik der BZK Freiburg ist besonders in der Fortbildung aktiv. Die Angebote in Rust sind bundesweit in dieser Form einzigartig. Rust hat sich in kurzer Zeit zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Rust ist heute Synonym für einen konner dezidierten Analyse des Koalitionsvertrages, der den Bereich der Zahnärzteschaft nur in drei Punkten betrifft, nämlich Erhöhung der Festzuschüsse für Zahnersatz von 50 Prozent auf 60 Prozent, digitale Speicherung des „Zahn“-Bonusheftes auf einer künftigen digitalen Plattform und „dass die Novellierung der Approbationsordnung für die ‚Zahn‘-Ärzte zügig abgeschlossen werden soll“. Kritisch sieht der Vorsitzende die Lösungsvorschläge der Koalition zur besseren Versorgung der ländlichen Bevölkerung. „Die Selbstverwaltung des Berufsstandes ist aufgerufen, wachsam zu bleiben, damit es nicht zu einer Aufweichung der klaren Trennung zwischen Aufgaben der Selbstverwaltung und staatlichen Aufgaben kommt.“ Die Einflussnahme sehe man besonders an der geplanten „Erhöhung des Mindestsprechstundenangebots der Vertragsärzte von 20 auf 25 Stunden“. Diese Planungen betreffen zwar noch nicht die Zahnärzteschaft, aber die „Tendenz des Staates sich mehr und mehr in die Aufgaben der Selbstverwaltung einzumischen, ist evident“, fügte Dr. Riedel hinzu. Positiv bewertet der Vorsitzende „die Absicht, die sprechende Medizin besser zu vergüten“. Kritisch setzte er sich mit „der Genehmigungsschleife“ bei Innovationen „über den G-BA“ auseinander. „Über ihn laufen fast alle Verfahren zur Qualitätssicherung.“ Das Prinzip „gemeinsam und einheitlich vollendet ein Monopol, das keine Alternative mehr kennt“. Die große Koalition werde diesen G-BA weiter stärken. Darüber hinaus hofft Dr. Riedel, dass die Koalition über das Lippenbekenntnis hinaus, „unsinnige Regelungen zur Qualitätssicherung, Hygiene und jetzt neu Datenschutz“ überprüft und ihr Bekenntnis zur Freiberuflichkeit mit Leben füllt und Taten folgen lässt. „Stärken unseres Gesundheitswesens sind die ZBW 6/2018 www.zahnaerzteblatt.de
Berufspolitik 17 Freiberuflichkeit der Heilberufe, freie Arzt- und Krankenhauswahl, die Therapiefreiheit und gut qualifizierte Gesundheitsberufe“, hob Dr. Peter Riedel hervor. Referate. Ausführlich stellte der gesamte Vorstand über Dr. Peter Riedel hinaus seine Berichte vor und die VV konnte einmal mehr erfahren, dass bei Dr. Georg Bach, stv. Vorsitzender, das Gutachterwesen in sehr guter Hand ist. Im Bericht von Dr. Martin Haas erfuhren die Delegierten wie wichtig das berufspolitische Engagement für die jungen Kollegen an der Uni ist, um sie frühzeitig für ein Engagement in der Selbstverwaltung sowie berufspolitische Ziele zu motivieren. Rust, eine VV, die mit großem Engagement die Vorstandsberichte diskutiert und weiß, was sie an einem Experten wie Dr. Norbert Struß hat, der wie kaum ein anderer in der Bundesrepublik die Schwachstellen unsinniger Regelungen der Hygienevorschriften von Behörden und Ministerien aufzeigt. Kurz: Selbstverwaltung aktiv, in Rust konnten sich Delegierte, Gäste und die über 1500 Teilnehmer der Fortbildungstagung live davon überzeugen. Anträge und Resolutionen sowie weitere Bildimpressionen finden Sie unter www.zahnaerzteblatt.de. » johannes.clausen@izz-online.de Z w i s c h e n p r ü f u n g (Baden-Württemberg) ZAHNARZTHELFERINNEN – bis 2002 ZAHNMEDIZINISCHE FACHANGESTELLTE – ab 2003 Gutachterwesen. Das Gutachterwesen ist bei Dr. Georg Bach in sehr guter Hand. Resolution. Die Vertreterversammlung der Bezirkszahnärztekammer Freiburg verabschiedete einstimmig die Resolution zur Stärkung der Freiberuflichkeit. 2000 Anzahl der Prüflinge 1800 1600 1400 1430 1605 1774 1661 1698 1530 1409 1365 1429 1496 1343 1358 1391 1421 1401 1504 1483 1200 1000 800 600 400 200 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quelle: LZK Baden-Württemberg Ausbildungssituation. 1483 Auszubildende legten im Jahr 2017 ihre Zwischenprüfung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten ab. Seit 2001 hat sich die Zahl immer wieder leicht nach oben und unten bewegt. Bei den Abschlussprüfungen im Jahr 2017 war die Durchfallquote mit 7,5 Prozent gering. Am besten schnitt der Bezirk Freiburg ab, in dem 4,8 Prozent ihre Abschlussprüfung nicht bestanden. Dort lag die Durchschnittsnote der Absolventinnen im Jahr 2017 im praktischen Teil bei 2,3. www.zahnaerzteblatt.de ZBW 6/2018
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