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LZK BW beschließt Weiterbildungsordnung

Ausgabe 8-9/2016

38 Fortbildung barzahn

38 Fortbildung barzahn eingebracht wird, stabilisiert und konturiert. Der Streifen wird dabei mit dem „Verschalungsmaterial” approximal-zervikal am Zahn sorgfältig abgedichtet, um Kompositüberschüsse an der marginalen Gingiva zu vermeiden. Gleichzeitig wird der Matrizenstreifen mit einem grazilen Spatelinstrument zur approximalen Formgebung, gegen den Widerstand der plastisch verformbaren Masse des Provisoriumsmaterials, konkav ausgeformt (Abb. 16) [27, 65, 66, 67]. Nach der Konturierung der „Approximal- Verschalung" in die angestrebte labiale Umrissform wird die Situation durch Lichthärtung des Provisoriumsmaterials fixiert. Mit dieser Ausformung der Matrize im Sinne einer individuellen „Verschalungstechnik" kann die komplette approximale Fläche und insbesondere die zervikal-approximale Kontur entsprechend den patienteneigenen Notwendigkeiten und nach dem Vorbild eines natürlichen Emergenzprofils mit Komposit gestaltet werden. Da bei dieser Technik die separierende Wirkung des Holzkeils zum Ausgleich der Matrizenbandstärke fehlt, muss zur Sicherstellung eines straffen Approximalkontaktes der Raum zwischen dem zu restaurierenden Zahn und dem Nachbarzahn mit einem spatelförmigen Handinstrument leicht „aufgespreizt" werden (Abb. 16) [66]. Schichttechnik. Die Erstellung der dünnen oralapproximalen Kompositschale (ca. 0,5 mm Schichtdicke) mit inzisaler Begrenzung in den beiden ersten Arbeitsgängen der Schichtung wird im Regelfall, entsprechend dem natürlichen Vorbild, mit Schmelzmassenkomposit durchgeführt. Anschließend wird diese Schmelzschale mit einer oder mehreren verschiedenen Dentinmassen in labial-inzisale Richtung unter Beachtung relevanter anatomischer Strukturen und lichtoptischer Details, wie z. B. auszuformender Dentinmamelons und des Erhalts eines transluzenten Schneidebereiches, gemäß den Anforderungen der ästhetischen Analyse aufgefüllt. Eine korrekt dimensionierte Schicht aus Schmelzkomposit komplettiert die Restauration in labialer Richtung und verleiht ihr aufgrund der inhärenten Transluzenz die notwendige optische Tiefe (Abb. 17 bis 26) [68]. Auf eine möglichst überschussfreie Applikation des Komposits ist zu achten. Gegebenenfalls werden individuelle Charakterisierungen, wie Schmelzrisse, Entkalkungsoder Fluoroseflecken mit Malfarben simuliert, um die Natürlichkeit der Restauration entsprechend dem Vorbild der benachbarten Zahnhartsubstanz zu steigern. erscheinen zu lassen [25, 69], wird die Oberflächentextur des Komposits an die benachbarte Zahnhartsubstanz angepasst. Während bei älteren Patienten die labiale Schmelzoberfläche in vielen Fällen ausgesprochen glatt und hochglänzend ist, findet man bei jungen Patienten eine deutlich sichtbare Mikroanatomie der Zahnoberfläche, bestehend aus horizontal verlaufenden Perikymatien und vertikalen Längsfurchen [70]. Man kann diese Strukturen der Oberflächenmorphologie relativ einfach mit einem rauen Präparationsdiamanten nachahmen [14, 16, 71]. Abschließend erfolgt eine Hochglanzpolitur der Restauration mit speziellen Bürstchen (Occlubrush, KerrHawe) oder Kompositpolierpaste und geeigneten Trägersystemen [61, 72]. Dabei ist darauf zu achten, eine zuvor geschaffene Mikroanatomie nicht wieder zu zerstören. Fazit. Mit einer geeigneten Materialauswahl, der polychromatischen Schichttechnik und einer korrekten Ausarbeitung und Oberflächengestaltung lassen sich im Frontzahnbereich mittlerweile auch viele herausfordernde Behandlungssituationen bei anspruchsvollen Patienten in der direkten Technik mit einer ästhetisch hochwertigen Kompositrestauration meistern. Neben der Schonung der Zahnhartsubstanz im Vergleich zu indirekten Therapieverfahren (Veneers, Kronen) kann die direkte Kompositrestauration in einem Behandlungstermin ohne Abformung und provisorische Versorgung fertiggestellt werden. Weiterhin fallen keine Technikkosten an und das Behandlungsteam ist unabhängig von den Unwägbarkeiten, die gelegentlich mit der Anfertigung laborgefertigter Arbeiten verbunden sind. Das Literaturverzeichnis finden Sie unter www. zahnaerzteblatt.de oder kann beim IZZ bestellt werden unter Tel: 0711/222966-14, Fax: 0711/222966- 21 oder E-Mail: info@zahnaerzteblatt.de. Prof. Dr. Jürgen Manhart Ausarbeiten und Politur. Die korrekte Formgebung ist in hohem Maße mitentscheidend für den natürlichen Eindruck der Kompositrestauration [61, 63]. Nach der vorsichtigen Konturierung der Füllung mit feinkörnigen Diamantschleifern und abrasiven Scheibchen bzw. Polierstreifen, bei der insbesondere auf die Position der horizontalen und vertikalen Kantenlinien geachtet wird, um den Zahn optisch nicht zu lang bzw. zu kurz oder zu breit bzw. zu schmal Prof. Dr. Jürgen Manhart Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie Goethestraße 70 80336 München E-Mail: manhart@manhart.com Internet: www.manhart.com www.dental.education ZBW 8-9/2016 www.zahnaerzteblatt.de

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