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KZV BW mit neuem Vorstand

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Ausgabe 11-12/2022

32_BERUFSPOLITIK

32_BERUFSPOLITIK ZBW_11-12/2022 www.zahnaerzteblatt.de G-BA-Förderprojekt zu Wechselwirkungen und Versorgung VERSORGUNG VON DIABETES UND PARODONTITIS Mit Mitteln des Innovationsfonds fördert der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Projekte zu neuen Versorgungsformen – darunter auch das Projekt „DigIN2Perio – Digital Integrierte Versorgung von Diabetes mellitus Typ-2 und Parodontitis“. Wechselwirkungen zwischen Parodontitis und Diabetes sind zwar bekannt, dennoch würden „Erkennung und Versorgung von Diabetes und Parodontitis in Deutschland größtenteils getrennt voneinander“ ablaufen. Der G-BA fördert das Forschungsprojekt an der Schnittstelle zwischen Human- und Zahnmedizin für vier Jahre mit 5,4 Millionen Euro. Unterstützung kam auch von der KZV BW. Studie. Unter der Leitung der Universität Heidelberg wird die integrierte Versorgung von Diabetes und Parodontitis erforscht. Der G-BA fördert das Forschungsvorhaben. INTEGRIERTE VERSORGUNG Bislang werden die sich wechselseitig bedingenden Erkrankungen Parodontitis und Diabetes getrennt voneinander behandelt. Die von der Universität Heidelberg geleitete klinische Studie „DigIN2Perio – Digital Integrierte Versorgung von Diabetes mellitus Typ-2 und Parodontitis“ untersucht nun eine neue integrierte Versorgungsform, bei der die Zusammenarbeit von Zahn- und Hausärzt*innen verstärkt im Fokus steht. Um die Versorgungslücke zwischen Erkennung und Versorgung von Parodontitis und Diabetes zu schließen, untersuchen Hausärzt*innen bei an Diabetes mellitus-Typ-2 erkrankten Patient*innen diese auf eine Parodontitis. Ebenso prüfen Zahnärzt*innen bei Patient*innen, die an einer Parodontitis erkrankt sind, einen Verdacht auf Diabetes. Fallen die Befunde positiv aus, kommt es zu einem Patienten-Arzt-Gespräch und einer entsprechenden Überweisung für eine genaue Parodontitis- bzw. Diabetes- Diagnose. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in der elektronischen Patientenakte festgehalten – so können Daten einfach und schnell ausgetauscht werden. Die digitale Vernetzung unterstützt die gemeinsame Behandlung von Haus- und Zahnärzt*innen. Die Studie will herausfinden, ob „sich dieses Vorgehen zur systematischen Früherkennung eignet und inwieweit sich die Erkrankungslast bei T2DM bzw. Parodontitis bessert“. Neben der Versorgungsqualität geht es auch um die Wirtschaftlichkeit der Versorgung: So werden die „Implementierung der neuen Versorgungsform und der Effekt auf die Versorgungskosten“ evaluiert und „die Ausgestaltung der (zahn-)ärztlichen Vergütung im Projekt erarbeitet“, so der G-BA. Foto: Universität Heidelberg UNTERSTÜTZUNG DER KZV BW Die dieses Jahr gestartete Studie ist auf vier Jahre angelegt. Bereits im April 2021 informierte die Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW) ihre Mitglieder über das Vorhaben der Universität Heidelberg und motivierte Zahnarztpraxen zur Studienteilnahme (siehe Gesundheitstelegramm vom 15.4.2021). Dr. Ute Maier, Vorstandsvorsitzende der KZV BW, stand dabei in engem Kontakt mit dem Studienleiter Prof. Dr. Dr. Stefan Listl, Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde und Leiter der Sektion Translationale Gesundheitsökonomie am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD). Mit Unterstützung der KZV BW konnten etwa 70 interessierte Zahnarztpraxen für die Teilnahme an der Studie vermittelt werden. Insgesamt sind rund 400 Praxen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen an der Studie beteiligt. „Im Erfolgsfall könnte die digital integrierte Versorgung von Diabetes mellitus Typ-2 und Parodontitis in die Regelversorgung überführt werden“, erklärt Prof. Dr. Dr. Stefan Listl. „Dadurch würde sie zu einer medizinischen Versorgung, die allen gesetzlich Versicherten zusteht.“ G-BA-FÖRDERPROJEKTE Zu den förderfähigen Projekten zählen Versorgungsformen, „die über die bisherige Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen. Gefördert werden Modelle, welche die sektorenübergreifende Versorgung weiterentwickeln und Ansätze enthalten, die Trennung der Sektoren zu überwinden, sowie solche, die innersektorale Schnittstellen optimieren“, so der G-BA auf seiner Webseite. Alexander Messmer INFO Sie interessieren sich für die Studie und weitere Förderprojekte des G-BA? Dann folgen Sie einfach diesem Link https://bit.ly/3MbrKi2 oder scannen den QR-Code.

ZBW_11-12/2022 www.zahnaerzteblatt.de 33_PROPHYLAXE Tag der Zahngesundheit 2022 BUNTES PROPHYLAXE- PROGRAMM IM LÄNDLE Anlässlich des Tags der Zahngesundheit haben die Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg e. V. (LAGZ) sowie die 37 regionalen Arbeitsgemeinschaften Zahngesundheit (AG) in diesem Jahr einen Mix aus digitalen Inhalten sowie Aktionen in Präsenz zusammengestellt, um in Baden-Württemberg für die Gruppenprophylaxe zu werben. Im dritten Jahr der Coronapandemie ist es umso wichtiger, den Kindern, Eltern, Lehrkräften der Grundschulen und den Mitarbeitenden in den Kitas die Bedeutung des Zähneputzens und der zahngesunden Ernährung begreiflich zu machen. Foto: LAGZ BW Sandvideo. Die AG Landkreis Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden hat zum Tag der Zahngesundheit ein Sandvideo produziert, das Kinder mit einem Zahnputz- Zauberlied zum Zähneputzen motivieren soll. Entsprechende Postkarten mit QR-Codes helfen, das Video schnell aufrufen zu können. Foto: C. Richter Interaktiver Kalender. An fünf Tagen stellte die LAGZ BW motivierende digitale Inhalte zur Zahn- und Mundgesundheit zur Verfügung, die sich an Kinder und ihre Eltern sowie an Kitas und Grundschulen richteten. Bei der landeszentralen Auftaktveranstaltung zum Tag der Zahngesundheit, die vom Informationszentrum Zahnund Mundgesundheit (IZZ) in diesem Jahr in Albstadt-Ebingen unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – Gut beraten mit der Zahnärzteschaft in Baden-Württemberg“ durchgeführt wurde, waren sowohl die LAGZ als auch die regionale Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit im Zollernalbkreis involviert und konnten ihre Programme vor Ort vorstellen. Im ZBW 10/2022 wurde bereits darüber berichtet. SCHWERPUNKTE Die LAGZ sowie die weiteren 36 regionalen Arbeitsgemeinschaften Zahngesundheit entwickelten darüber hinaus zahlreiche eigene Aktionen, digital oder vor Ort, um den Kindern, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Erzieherinnen und Erziehern der Kitas die wichtigsten Regeln zur Mund- und Zahngesundheit näherzubringen. Diese Impulse sind besonders wichtig, seit die gruppenprophylaktischen Maßnahmen in den letzten drei Pandemiejahren stark zurückgefahren wurden. Mittlerweile ist die Gruppenprophylaxe zwar vielerorts in Kitas und Schulen wieder angelaufen, aber es gibt viel nachzuholen in Sachen Zahnpflege und Ernährungsberatung. Viele regionale AGs lehnten ihre Aktionen deshalb an das bundesweite Motto des Tags der Zahngesundheit an: „Gesund beginnt im Mund – in Kita & Schule“. Denn in diesen Einrichtungen sind die Kinder von den Prophylaxefachkräften am besten erreichbar und können spielerisch mit den wichtigsten Prophylaxeregeln vertraut gemacht werden. LAGZ Carolin Möller-Scheib, Geschäftsführerin der LAGZ, hat zum Tag der Zahngesundheit – wie bereits im Vorjahr – mit viel Kreativität neue digitale Inhalte entwickelt, die sie den regionalen Arbeitsgemeinschaften Zahngesundheit für ihre eigenen Aktionen zur Verfügung stellte. Denn die 37 regionalen Arbeitsgemeinschaften Zahngesundheit arbeiten unter dem Dach der LAGZ und sind für die flächendeckende gruppenprophylaktische Betreuung von Kindern und Jugendlichen von 0 bis 16 Jahren in Baden-Württemberg zuständig.

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