Aufrufe
vor 2 Jahren

KZV BW mit neuem Vorstand

  • Text
  • Torsten
  • Freiburg
  • Zahngesundheit
  • Thema
  • Stuttgart
  • Tomppert
  • Karlsruhe
  • Versorgung
  • Praxis
  • Prof
Ausgabe 11-12/2022

16_TITELTHEMA

16_TITELTHEMA ZBW_11-12/2022 www.zahnaerzteblatt.de Vertreterversammlung der BZK Karlsruhe in Baden-Baden GUTE KAMMERARBEIT Nach zwei Jahren Pause freuten sich die Delegierten der Bezirkszahnärztekammer Karlsruhe, Ende September wieder in Baden-Baden zur Vertreterversammlung zusammenzukommen. Nach der Sommerpause gehe es nun in den „heißen Herbst“, betonte der Vorsitzende Dr. Robert Heiden. In seinem Bericht widmete er sich vor allem der Digitalisierung im Gesundheitswesen, die bisher keine Entlastung für die Praxen gebracht habe. Wie es in der Vertreterversammlung guter Brauch ist, richtete der als Gast anwesende Präsident der Landeszahnärztekammer, Dr. Torsten Tomppert, zu Beginn ein kurzes Grußwort an die Delegierten und unterstrich die hervorragende Zusammenarbeit und die gute Diskussionskultur in der BZK Karlsruhe. Der Vorsitzende Dr. Robert Heiden berichtete über die sehr gute Teamarbeit im Vorstand wie auch mit den Referent*innen. Er stellte zu Beginn die Ergebnisse der Onlineumfrage der Mitglieder im Bezirk Karlsruhe vor, die das Thema Bürokratie zum Inhalt hatte. Mit über 450 Rückmeldungen sei die Resonanz sehr erfreulich. Demzufolge sei die Digitalisierung derzeit mehr Hemmschuh als Arbeitserleichterung, so Dr. Heiden. Die Mehrheit der Praxisteams verbringe mehr als 10 Wochenstunden mit „Problematiken im Bereich der Telematik, die nicht funktioniert“. Weitere Bereiche, in denen der bürokratische Aufwand in den letzten Jahren besonders zugenommen habe, sei die Ausstellung von Rezepten und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, die Validierung im Bereich Hygiene und Elektroüberprüfung, die Positivdokumentation aller Hygieneprozesse, die DSGVO sowie die Dokumentationspflicht im Bereich PAR. REFERATE Der Referent für GOZ, Dr. Jan Wilz, berichtete, dass der Gesetzgeber seiner Verpflichtung zur Anpassung des Punktwerts trotz permanenter Anmahnung nicht nachkomme. Gespräche mit der Politik hätten ergeben, dass der Gesundheitsminister einer GOÄ-Novelle eine Absage erteilt habe und „ohne eine GOÄ- Novelle gibt es auch keine GOZ-Novelle“, unterstrich Dr. Wilz. Die Schere zwischen GOZ und Bema werde immer größer, was sich mittelfristig zulasten der PKV-Versicherten auswirken werde und zu einem Nachteil in den Praxen führen werde. Im Anschluss an die rege Diskussion gaben die Referenten für das Gutachterwesen, Dr. Bert Bauder, Alters- und Behindertenzahnheilkunde, ZA Torben Wenz, Qualitätsmanagement, Dr. Philipp Hasse, Zahnmedizinische Mitarbeiter*innen, ZÄ Stefanie Walz, Jugendzahnpflege und Prophylaxe, Dr. Ulrike Heiligenhaus-Urmersbach, junge Zahnärzt*innen, Dr. Volker Bracher sowie für Kieferorthopädie und Beiratsmitglied/LFB, Dr. Wolfgang Grüner ihre Statements ab. Die Haushaltsausschussvorsitzende des Bezirks, Dr. Karen Folttmann, konnte bei einem positiven Jahresergebnis von knapp 300.000 Euro für das Jahr 2021 und Beitragssenkungen von 10 Prozent für das Jahr 2022 einen erfreulichen Ausblick für das Jahr 2023 mit weiteren fünf Prozent Beitragsabsenkung geben. PROJEKTGRUPPE Ein Highlight war die Vorstellung der ersten Ausarbeitung der Projektgruppe „Junge Zahnärztinnen und Zahnärzte“. In Online- und Präsenztreffen erarbeiteten die Mitglieder einen kurzen animierten Videoclip, der jungen Kolleg*innen Hilfestellung gibt und sie über Funktion sowie Aufgaben und Vorteile der Kammer aufklärt. Das Video kam bei den Kolleg*innen außerordentlich gut an und sie plädierten dafür, dieses Projekt auf professioneller Ebene weiterzu- führen. Dr. Tomppert sprach spontan eine Einladung zur LZK aus. GASTBEITRAG Einen gelungenen Abschluss fand die Vertreterversammlung mit dem Gastbeitrag der französischen Kollegen Dr. Benoît Loth und Dr. David Lafond, die über ihre Erfahrungen während der Coronazeit im Elsass berichteten. Der gewohnt souverän durch die Versammlung führende Versammlungsleiter Dr. Ralph Beuchert schloss die Vertreterversammlung mit einer Einladung zum gemeinsamen Abendessen mit kollegialen Ausklang. Gabriele Billischek Teamwork. Der Vorsitzende der BZK Karlsruhe, Dr. Robert Heiden, konnte auf ein Jahr erfolgreicher Kammerarbeit zurückblicken. Projektgruppe. Dr. Philipp Hasse, ZÄ Helen Thormälen, Dr. Christoph Röth und ZA Kai Boller (v. l.) stellten einen animierten Videoclip vor, der über die Kammer informiert. Fotos: G. Billischek

ZBW_11-12/2022 www.zahnaerzteblatt.de 17_BERUFSPOLITIK Gemeinsame Gutachtertagung im Zahnärztehaus Freiburg „ÜBER DEN GUTACHTERLICHEN TELLERRAND GESCHAUT!“ Die 110 Sitzplätze im großen Hörsaal des Freiburger Zahnärztehauses waren nahezu komplett belegt, als dort am zweiten Oktobersamstag die Gutachtertagung beider zahnärztlicher Körperschaften ausgerichtet wurde. Und so trafen sich neben den Vertragsgutachtern der Bezirksdirektion Freiburg der KZV BW auch die Privat- und Gerichtsgutachter der Bezirkszahnärztekammer Freiburg. STANDESPOLITIK „KZV-Gutachterwesen – ein Update“, dies das Thema der Vorstandsvorsitzenden der KZV Baden-Württemberg, Kollegin Dr. Ute Maier, die sichtlich zufrieden berichten konnte, dass die im vergangenen Jahr gestartete neue PAR- Richtlinie sich immer mehr zum Erfolgsmodell mausere. Auch das Gutachtenwesen ist hiervon betroffen, fallen doch viele ehemalige „Ablehnungstatbestände“ wie nicht entfernter Zahnstein oder das Fehlen gewisser Vorbehandlungsschritte nunmehr weg. Im Gegenzug werden andere Gesichtspunkte relevant. Hier zeigte Dr. Maier zahlreiche Fallstricke der neuen Richtlinie auf. GOZ-REFERAT Alexander Riedel leitet seit vergangenem Jahr das GOZ-Referat der Bezirkszahnärztekammer Freiburg und berichtete aus seiner Arbeit und dies – trotz des eher „trockenen“ Themas – auf höchst vergnügliche und interessante Weise. Eine rege Diskussion nach Ende seines Vortrages war beredtes Zeichen dafür, dass seine Botschaften beim Auditorium angekommen waren. Foto: privat Abschied. Dr. Georg Bach verabschiedete die aus dem Amt scheidende Vorstandsvorsitzende der KZV BW Dr. Ute Maier. Die diesjährige Qualifizierungsveranstaltung für Gutachter stellte den Aspekt der „gutachterlichen Randgebiete“ in den Mittelpunkt und so stand die Gutachtertagung unter diesem Motto. PULVERSTRAHLGERÄTE Den Auftakt bildete der Vortrag der Freiburger Hochschulmitarbeiterin Dr. Anne Kruse, die in ihrem beeindruckenden Vortrag über „Luft-Pulver-Wasserstrahl-Anwendungen“ sprach. Wer glaubte, dass Pulverstrahlgeräte nur Anwendung in der zahnärztlichen Prophylaxe finden, der sah sich getäuscht, gelang es Dr. Kruse doch, weitere Anwendungsbereiche in der konservierenden Zahnheilkunde und in der Periimplantitistherapie zu definieren und darzustellen. SELTENE ERKRANKUNGEN Kaum ein Experte weist auf dem Gebiet der seltenen Erkrankungen in der Zahn-, Mund und Kieferheilkunde eine größere Expertise auf, als dies Privatdozent Dr. Marcel Harnisch tut. Der Münsteraner Hochschullehrer, der zudem auch in München in einer Praxis tätig ist, präsentierte dem gebannten Auditorium ein wahres Füllhorn hervorragend dokumentierter Fallbeispiele seltener Erkrankungen in unserem Fachgebiet. KULTURELLER REICHTUM „Von Napoleon bis zum Südweststaat!“ – mit diesem launigen Titel startete der Münstertäler Kunstexperte Arno Herbener eine höchst vergnügliche, sehr lehrreiche und kurzweilige Reise. Er begann mit der Phase Freiburgs als vorderösterreichische Landeshauptstadt. Weitere Stationen waren der Freikauf von den ungeliebten Freiburger Grafen und der freiwillige Anschluss an die Habsburgermonarchie. Abschließend beleuchtete er die immer stärker werdende Gefahr französischer Expansionsgelüste, welche die Raumschaft am Oberrhein in einen Krieg nach dem anderen stürzte – bis hin zum Großherzogtum und dem darauffolgenden Bundesland Baden, welches dann Anfang der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in den Südweststaat überging. Arno Herbener verstand es darzustellen, warum die Südbadener so sind wie sie nun einmal sind. Seine Ausführungen waren die Fortsetzung seiner Vorträge der Gutachtertagungen 2017 und 2019, wo er die früheren Phasen Südbadens darzustellen wusste. Und nun fand die „Südbaden-Trilogie“ ihren Abschluss. Dr. Georg Bach, Freiburg

Ausgaben des Zannärzteblatt BW

© by IZZ Baden-Württemberg - Impressum - Datenschutz