10_BERUFSPOLITIK ZBW_11-12/2022 www.zahnaerzteblatt.de Dr. Torsten Tomppert wird Vorsitzender der KZV BW „ICH ZÄHLE AUF SIE!“ Nach der Wahl durch die Vertragszahnärzt*innen in Baden-Württemberg Mitte des Jahres konstituierte sich die neue Vertreterversammlung (VV) der KZV BW am Mittwoch, den 5. Oktober 2022 im VV-Saal der Hauptverwaltung in Stuttgart unter Leitung von Landeswahlleiter Dr. Lothar Güntert. Wichtige Personalentscheidungen standen im Mittelpunkt der VV. Für Kontinuität zur laufenden Legislaturperiode sorgten die Delegierten mit der Wahl von Dr. Dr. Alexander Raff als Vorsitzender der Vertreterversammlung. Die Vorstandswahl führt zu einem Personalwechsel am 1. Januar 2023. Neuer Vorstand. Der künftige Vorstand der KZV BW Dr. Peter Riedel, Dr. Torsten Tomppert, Ass. jur. Christian Finster (v. l.). Nach seiner Wiederwahl zum Vorsitzenden der Vertreterversammlung begrüßte Dr. Dr. Alexander Raff, Stuttgart, die Delegierten und richtete im Namen der KZV BW den Dank an Landeswahlleiter Dr. Güntert für die Durchführung der Wahl und die gute Zusammenarbeit. Ebenfalls im Amt bestätigt wurde der alte und neue stellvertretende VV-Vorsitzende Dr. Ulrich Jeggle, Backnang. Beide erzielten in geheimer Wahl hervorragende Stimmergebnisse und können mit einem großen Vertrauensvorschuss der Delegierten in die neue Legislatur starten. Dr. Dr. Raff dankte der VV und verband damit die Erwartung, mit dem neuen Vorstand in den kommenden Jahren vertrauensvoll im Sinne der Vertragszahnärzteschaft zusammenarbeiten zu können. Foto: M. Stollberg VORSTANDSWAHLEN Nachdem die Vorsitzenden der Vertreterversammlung im Amt bestätigt worden waren, stand die Wahl des KZV-Vorstands für die kommende Legislaturperiode auf der Tagesordnung. Einstimmig fasste die VV den Beschluss, dass der Vorstand erneut drei Mitglieder umfassen sollte, nachdem man, so Dr. Dr. Raff, „gute Erfahrungen mit einem Triumvirat“ gemacht habe. Dr. Dr. Alexander Raff stellte als Vorsitzender der Findungskommission, die die Eignung eingegangener Bewerbungen bewertet, das gesamte Bewerberfeld vor. Die Findungskommission sprach sich in ihrer einstimmigen Empfehlung an die VV für Dr. Torsten Tomppert, Dr. Peter Riedel und Ass. jur. Christian Finster als neue Vorstandsmitglieder der KZV BW aus. Dr. Torsten Tomppert, Esslingen, als amtierender Präsident der Landeszahnärztekammer, Dr. Peter Riedel, Waldkirch, als Vorsitzender der Bezirkszahnärztekammer Freiburg sowie der erneut kandidierende stellv. KZV-Vorstandsvorsitzende Ass. jur. Christian Finster, Mannheim, bringen mit ihrer langjährigen Erfahrung in der zahnärztlichen Selbstverwaltung die größtmögliche Qualifikation mit, um die vielfältigen Aufgaben im vertragszahnärztlichen Bereich sowie die aktuellen Herausforderungen gut zu bewältigen und für einen reibungslosen Übergang in die nächste Amtszeit zu sorgen, so Dr. Dr. Raff. Alle drei Bewerber wurden mit überzeugenden Stimmergebnissen gewählt und erklärten ihre Annahme der Wahl. In einem weiteren Wahlgang wurde aus der Mitte der gewählten Vorstandsmitglieder Dr. Torsten Tomppert zum INFO NACHGERÜCKT Nachdem mit Dr. Torsten Tomppert und Dr. Peter Riedel zwei amtierende VV-Mitglieder in den Vorstand gewählt wurden, rückten die zwei auf der jeweiligen regionalen Wahlliste Nächstplatzierten in die Vertreterversammlung nach. So konnten die Delegierten ZÄ Leonie Wälder, Stuttgart, und Dr. Burkhard Maager, Denzlingen, als neue Kolleg*innen in der Versammlung begrüßen.
ZBW_11-12/2022 www.zahnaerzteblatt.de 11_BERUFSPOLITIK künftigen Vorsitzenden des Vorstandes gewählt. ZUSAMMENHALT Unmittelbar nach seiner Wahl trat der zukünftige Vorstandsvorsitzende ans Mikrofon und forderte die Einheit des Berufsstandes ein, vor dem schwierige Zeiten lägen. Seinen Amtsantritt und die bevorstehende Arbeit wolle er daher unter das Motto stellen: „Wir, die Zahnärzteschaft in Baden-Württemberg. Ich zähle auf Sie.“ PERSONALENTSCHEIDUNGEN In weiteren Wahlgängen wurden daraufhin die fünf Delegierten aus Baden- Württemberg für die Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) bestimmt. Während der künftige Vorstandsvorsitzende Dr. Torsten Tomppert der Satzung zufolge gesetzt ist, wurden die weiteren vier Delegierten durch die VV gewählt. Ass. jur. Christian Finster wurde auf Vorschlag aus Reihen der Versammlung als zweites Vorstandsmitglied nominiert und mit großer Mehrheit der abgegebenen Stimmen gewählt. Als weitere Delegierte aus Reihen des Ehrenamts wurden Dr. Georg Bach, Freiburg, Dr. Dr. Heinrich Schneider, Metzingen, und Dr. Uwe Rieger, Waiblingen, gewählt. Zudem wurde die Besetzung von Ausschüssen und weiteren Gremien jeweils ohne Gegenstimme beschlossen. TERMINE Am 25. und 26. November 2022 tagt letztmalig die Vertreterversammlung der Legislaturperiode 2016 – 2022, traditionell im Hotel „Der Öschberghof“ in Donaueschingen. Für das kommende Jahr wurden die Sitzungstermine der neuen Vertreterversammlung festgelegt. Die Frühjahrs-VV findet am 16. und 17. Juni 2023 statt, die Herbst-VV am 24. und 25. November 2023. INFO Dr. Holger Simon-Denoix Sämtliche Personalentscheidungen wurden auf der Webseite der KZV BW veröffentlicht und können online unter bit.ly/3TDBcwT eingesehen werden. NACHGEFRAGT DREI FRAGEN AN DEN KÜNFTIGEN VORSTANDS- VORSITZENDEN DER KZV BW DR. TORSTEN TOMPPERT Sehr geehrter Herr Dr. Tomppert, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl! Welches übergeordnete Ziel setzen Sie sich für Ihre Amtszeit? Ein ganz zentrales Ziel ist es, eine angemessene Vergütung der Zahnärztinnen und Zahnärzte sicherzustellen, denn dies ist die Grundlage für die gute und krisenfeste zahnärztliche Versorgung der Bevölkerung. Mit Blick auf unsere Strukturen in der Selbstverwaltung der Zahnärzteschaft setze ich auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Hauptund Ehrenamt. Eine Organisation wie die KZV BW lebt auch vom Engagement vieler Kolleginnen und Kollegen, die ihre geballte Kompetenz ehrenamtlich einbringen. Wo sehen Sie ganz konkrete Herausforderungen für den Berufsstand, die die KZV BW angehen muss? Wir stehen vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen, die einer aktiven Begleitung durch die KZV BW bedürfen. Insbesondere gilt es, die Kolleginnen und Kollegen bei der Umsetzung der Digitalisierung im Praxisalltag zu unterstützen. Ein Thema, das uns ebenfalls noch länger beschäftigen wird, ist der Fachkräftemangel. Dies betrifft zunächst den Bereich der Zahnmedizinischen Fachangestellten, perspektivisch müssen wir aber auch darauf achten, dass genügend zahnärztlicher Nachwuchs von den Universitäten kommt, der seinen Beruf in Baden- Württemberg ausüben will. Welche Erwartungen haben Sie an die Gesundheitspolitik in den kommenden Jahren und wo sehen Sie „rote Linien“ für die Zahnärzteschaft? Meine grundsätzliche Erwartung ist, dass wir Zahnärztinnen und Zahnärzte mit unseren Anliegen mehr Gehör bei der Bundespolitik finden – als eigenständiger Berufsstand mit eigenen Herausforderungen, nicht nur als eine Facharztgruppe unter vielen. Im Übrigen habe ich das Gefühl, dass einige rote Linien schon längst überschritten worden sind. Der Kostendruck ist durch die hohe Inflation schon jetzt gewaltig. Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz verschärft diese Situation weiter. Wir müssen aufpassen, dass das Reinvestitionsvolumen der Praxen nicht gefährdet wird, sonst kann das hohe Versorgungsniveau nicht aufrechterhalten werden. Spätestens dann müsste auch der Gesundheitsminister merken, dass diese Form der Sparpolitik seine eigenen versorgungspolitischen Ziele konterkariert.
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