40 Leserreise LZK-Mitglieder-Fachexkursion 2017 nach Japan Eindrücke aus dem Land der aufgehenden Sonne Das Reiseziel der LZK-Mitglieder-Fachexkursion 2017 nach Fernost verlangte uns schon bei der Anreise einiges ab. So erreichten wir am Nachmittag des 23. Oktober 2017 Tokio, wo wir von unserer quirligen japanischen Reiseführerin empfangen wurden. Wir mussten uns an sieben Stunden Zeitunterschied anpassen. Es stand eine „durchgetaktete“ Woche mit einem umfangreichen Besichtigungsprogramm bevor. Patientenroboter. Der Nachmittag war dem Besuch der Tokio Showa University Dental Hospital vorbehalten. Wir wurden kollegial begrüßt und durch alle klinischen Abteilungen geführt. Die neusten CAD/ CAM-Geräte wurden vorgeführt und Verbesserungen erläutert. Das Highlight war ein dort entwickelter Patientenroboter für den klinischen Phantomkurs. Körperbewegungen, Mundreaktionen, Augenbewegungen, Zungenbewegungen mit Würgereiz und Zungenreflex konnten perfekt simuliert werden. Ein vollendeter Roboter unter einer künstlichen Haut. Einen schönen Tagesabschluss bildete der Besuch des Senso-ji- Tempels, im Volksmund Asakusa- Kannon-Tempel genannt, Tokios heiligster Tempelanlage. Mit gepackten Koffern bestiegen wir frühmorgens den Bus, um im Kampo-Museum Vorträgen von mehreren Apothekern über die Kampo-Heilkunde, eine an japanische Bedürfnisse angepasste Weiterentwicklung der traditionellen Chinesischen Medizin, zu folgen. Ziel ist, immer ein Gleichgewicht zwischen Yin und Yang zu finden und dieses naturheilkundlich zu unterstützen. Reisegruppe. Die Reiseteilnehmerinnen und Reiseteilnehmer in buddhistischer Gelassenheit. Mit „Konnichiwa“ wurden wir von unserer Reiseleiterin Makinosan Gings begrüßt. Die Reise ging nach Nikko. Auf dem Weg machten wir einen Abstecher zu dem bekannten Kegon Wasserfall am Chuzenji See – ein beeindruckendes Naturschauspiel. Das Tagesziel, der Tosho-gu-Schrein zu Ehren Tokugawa Ieyasus, dem Gründer Edos, des heutigen Tokio und einer Dynastie, welche 250 Jahre Japan beherrschte, sollte uns weit mehr beeindrucken. Der Kaiserpalast am nächsten Tag war hoch ummauert und strengstens abgeschottet. Er war so wie der Shinto-Schrein von dem Bombardement der Alliierten 1945 schwer beschädigt. Fotos: Dr. Jooß Fuji im Schnee. Am Folgetag holte uns der Bus zum Tokioter Hauptbahnhof ab. Jeder versuchte noch schnell ein Foto vom einfahrenden Zug Shinkansen zu schießen. Gutes Wetter ermöglichte uns eine wunderbare Sicht auf den bekanntesten Vulkan Japans, den Fuji. Nächtlicher Schneefall verstärkte den Bilderbuchanblick dieses besonderen Berges. Nach zweistündiger Zugfahrt hatten wir über 350 Kilometer nach Kyoto zurückgelegt. Die alte frühere Kaiserresidenz ist die umgekehrte Schreibweise von Tokio. Dort gibt es historische Vergnügungsviertel, welche aus den Filmen wie „Die Geisha“ oder „Der letzte Samurai“ bekannt sind. Ein Ziel war der in einem wunderbaren Wandelgarten gelegene Goldene Pavillon (japanisch Kinkaku-ji). Im 14. Jahrhundert von dem Shogun Yoshimitsu erbaut, diente er diesem als Altersruhesitz, nach dessen Tod wurde er wieder zum Tempel umgewandelt. ZBW 2/2018 www.zahnaerzteblatt.de
Leserreise 41 Der Ryoan-ji-Tempel, mit seinem berühmten Steingarten ist höchster Ausdruck des Zen-Buddhismus und zählt inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mittags kehrten wir zu einem gemeinsamen japanischen Mittagessen ein. Um die richtige Reihenfolge beim Verzehr der verschiedenen Spezialitäten einzuhalten, bedurfte es der Anleitung unserer Reiseleiterin. Das Tagesprogramm schlossen wir mit der Besichtigung des Fushimi-Inari-Schreins ab. Er ist der Reis-und-Sake-Gottheit geweiht und erkennbar an den steinernen Füchsen mit rotem Latz, welche die Eingänge bewachen. Händler, die reichlich spenden, haben hier für guten Umsatz gebetet. UNESCO-Weltkulturerbe. Am letzten Tag verließen wir Kyoto in Richtung Osaka, der Hafenstadt. Unterwegs ein Abstecher nach Nara, 710 gegründet als Endstation der Seidenstraße, ein ehemaliges Zentrum des Buddhismus. Die hier befindliche Todai-ji-Tempelanlage zählt auch zum UNESCO- Weltkulturerbe und besteht aus unterschiedlichen Untertempeln, Hallen, Pagoden und Toren, wird aber durch die Große Buddha-Halle dominiert. Diese Haupthalle ist der größte Holzbau der Welt und beherbergt die größte, 16 Meter hohe und mehrere Tonnen schwere bronzene Buddha-Statue Daibutsu, welche seit ihrer Errichtung im Jahr 751 allen Naturkatastrophen standgehalten hat. Ein Spaziergang durch den Narapark mit freilebenden, als Götterboten geltenden Hirschen, führte uns über einen mit 1000 steinernen Laternen gesäumten Weg zu dem Kasuga-Schrein. Der Schrein wurde von einer der Gründerfamilien Naras 768 errichtet und gemäß den Shinto-Regeln von Reinheit und Erneuerung alle 20 Jahre zerstört und neu errichtet, über die Jahrhunderte hinweg bisher 60 Mal. In Osaka hatte unsere Reiseleiterin noch einen Programmpunkt reserviert, den Besuch des Osaka Nationalmuseums für Ethnologie. Über mehrere Etagen bot sich uns eine Zusammenfassung und Erklärung des bisher Gesehenen und Erlebten. Der Tag unserer Abreise war gekommen. Zu dem Regen vom Vortag kam inzwischen noch Wind mit erheblichen Böen hinzu. Ein Taifun hatte vor uns die Flugroute nach Shanghai gewählt und so Fachprogramm. Für die Ausbildung der Studenten wird ein Patientenroboter eingesetzt. verzögerte sich der Abflug nach Shanghai um fünf Stunden, wo unsere chinesische Reiseleiterin Lu trotz unserer Verspätung die alternative Beförderung mit dem Bus zum Hotel organisiert hatte. Dort trennten sich nun die Wege der Reisegruppe; ein Teil flog am nächsten Morgen nach Hause, während der Rest noch weitere Tage in Shanghai verbrachte. Dr. Manfred Jooß, Ute Ziegler-Cleven Anzeige www.zahnaerzteblatt.de ZBW 2/2018
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