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Kontroverse Diskussion um die Bürgerversicherung

Ausgabe 2/2018

Freier Eintritt 2018 in

Freier Eintritt 2018 in die Schausammlungen I Altes Schloss Stuttgart in das Museum der Alltagskultur I Schloss Waldenbuch www.landesmuseum-stuttgart.de www.museum-der-alltagskultur.de

Editorial 3 Foto: dpa Foto: Murati/Ehrlich » Bürgerversicherung. Die turbulenten Debatten auf dem SPD-Sonderparteitag, die Demonstrationen und das knappe Votum für die Koalitionsverhandlungen machen deutlich, dass die Bürgerversicherung einer der großen Streitpunkte der neuen Regierungskoalition ist. Die SPD hat bereits angekündigt, dass sie nachverhandeln will – ob sie noch mehr erreichen kann, wird sich zeigen. „An bestimmten Punkten ausgereizt“ schreibt Guido Reiter auf Seite 8 ff. „Es ging kaum knapper: Mit 56,4 Prozent stimmte eine hauchdünne Mehrheit der Delegierten beim SPD-Sonderparteitag für Koalitionsverhandlungen mit CDU/CSU. Nun gelte es ‚zu verhandeln, bis es quietscht‘. Kommt sie also doch noch, die Bürgerversicherung?“ „Finger weg von Nachverhandlungen!“, fordert Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstandes der KZV BW, in ihrem Kommentar „Was lange währt, wird endlich gut?“. „Die SPD-Mitglieder sind zwar in einer Schlüsselposition, aber sie dürfen nicht mehr zählen als die Mehrheit der Wähler, die den Bürgerversicherungsparteien bei der Bundestagswahl eine deutliche Absage erteilt hat. Das wäre ein Konjunkturprogramm für Politikverdrossenheit und das in einer Situation in der sich die Begeisterung der Menschen mit ihren gewählten Vertretern – nach den endlosen Verhandlungen seit der Wahl im September – schon bereits sehr in Grenzen hält.“ (Seite 10). Der Autor des Leitartikels, Dr. Wolfgang Bok, Freier Journalist, bringt es auf den Punkt: „Weder sozial noch gerecht“ titelt er. „Die Bürgerversicherung wird als Schlüssel zu mehr Gerechtigkeit im Gesundheitswesen gepriesen. Doch Ideologie leert keine Wartezimmer.“ Er zeigt die Positionen auf und macht deutlich, dass die Bürgerversicherung kein Allheilmittel für das deutsche Gesundheitssystem ist. Stattdessen fordert er eine „mutige Entbürokratisierung“, da die Bürokratie Ärzten und Pflegepersonal viel Zeit und Nerven raube (Seite 7). Auch die Ärzteverbände warnen vor einer Bürgerversicherung. Unter dem Titel „Ärzteverbände schlagen Alarm“ lesen Sie eine Zusammenfassung der „Warnschüsse und der Argumente“ von Andrea Mader (Seite 11). Dorothea Kallenberg, Freie Journalistin, hat Pressestimmen zum Thema gesammelt und spricht von einem „Wechselbad der Gefühle und Meinungen“. Lesen Sie mehr auf Seite 12 f. „Wissen die politischen Akteure, wie komplex die Einführung einer Bürgerversicherung wäre? Und welche tiefgreifenden Konsequenzen sie für das hervorragende deutsche Gesundheitswesen hätte?“ Im Interview mit dem Sachverständigen Prof. Dr. Wolfgang Merk wird deutlich, dass ohne Not „herumgedoktert“ wird. Lesen Sie das Interview „Bürgerversicherung in weiten Teilen unklar“ auf Seite 14 f. Bereits 2006 fand in den Niederlanden eine Fusionierung der privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen statt. Das System ist eine Kombination aus Bürgerversicherung und Kopfpauschale und wird häufig auch für Deutschland propagiert. Erfahren Sie mehr über die Wirkung der Reform im Beitrag „Modell für staatlich regulierten Wettbewerb” von Dorothea Kallenberg auf Seite 16 ff. » Parodontitisbehandlung. Der Verlauf einer parodontalen Erkrankung wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Die gleichzeitige Anwesenheit parodontalpathogener Bakterien, ein für sie günstiges Milieu und die Anfälligkeit des Wirts begünstigen das Fortschreiten der Erkrankung und führen zum Verlust von parodontalem Gewebe, erläutern Dr. Malte Michaelis, Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie, Universitätsklinikum Ulm, und Dr. Sebastian F. Zenk, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Universitätsklinikum Ulm. Der molekularbiologische Nachweis des mikrobiologischen Keimspektrums ist eine wichtige Entscheidungshilfe und eine zusätzliche antimikrobielle Therapie kann zu guten Erfolgen führen. Dadurch können parodontalchirurgische Maßnahmen verringert werden und der Behandler hat neben den herkömmlichen klinischen Parametern Bleeding on Probing und der Sondierungstiefe eine dritte Säule zur Abschätzung des Therapieerfolges. So kann ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika gewährleistet werden. Mehr erfahren Sie im Beitrag „Mikrobiologischer Nachweis parodontalpathogener Bakterien“ auf Seite 22 ff. » gabi.billischek@izz-online.de www.zahnaerzteblatt.de ZBW 2/2018

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