32 Berufspolitik 4. Landeskongress Gesundheit „Topaktuell, intensiv, lösungsorientiert“ Der 4. Landeskongress Gesundheit Ende Januar hat als großer Netzwerkkongress zahlreiche Expertinnen und Experten des Gesundheitswesens auf der Landesmesse Stuttgart zusammengebracht, um zentrale Fragen der Versorgung zu besprechen. Für die Zahnärzteschaft dabei: Dr. Ute Maier, Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, und Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg. Wie sind die Eindrücke, was ist das Besondere, was schätzen beide am Landeskongress? Das Zahnärzteblatt hat nachgefragt. Frau Dr. Maier, Herr Dr. Tomppert, welche Eindrücke, welche Ergebnisse haben Sie vom diesjährigen Landeskongress Gesundheit mitgenommen? Dr. Maier: Die Vertreter der verschiedenen Player im Gesundheitswesen und die Experten diskutieren auf diesem Landeskongress sehr offen die vielfältigen Themen. Persönliche Kontakte können intensiviert werden und neue Kontakte entstehen, die man ausgehend vom Kongress weiter intensiv nutzen kann. In der Sache ziehe ich das sehr positive Resümee, dass wir topaktuellen Fragestellungen sehr detailliert nachgegangen sind. Dr. Tomppert: Auch wenn man sich tagein, tagaus mit Gesundheitsthemen beschäftigt, gibt es Das Besondere ist in der Tat, dass die maßgeblichen Akteure unsedoch stets neue Blickwinkel und neue Ausgangspunkte, richtige Initialzündungen, und das zeichnet auch den Landeskongress aus. Unter den Akteuren in unserem Gesundheitswesen besteht das hohe Engagement, sich auszutauschen, nach den besten Lösungen zu suchen und diese möglichst zu verwirklichen. Das nehme ich vom Landeskongress mit. Ministerpräsident Winfried Kretschmann bezeichnete den Kongress als „echten Leuchtturm der Gesundheitsvernetzung in Deutschland“: Was macht den Leuchtturm konkret aus? Dr. Maier: Um im Bild zu bleiben: Ein klassischer Leuchtturm ist von weitem sichtbar, er bietet Orientierung und ist auch ein Zeichen der Hilfe und Unterstützung. Das passt schon sehr gut auf den Landeskongress Gesundheit, weil hier die aktuellen, wichtigen Themen diskutiert werden. Ich nenne exemplarisch die neuen Versorgungsnotwendigkeiten, sei es im Pflegebereich, bei der individuelle Prävention oder die Frage, wie wir die Problematik der ärztlichen und zahnärztlichen Versorgung in der Fläche lösen. Hier sind wir alle gefordert. Dr. Tomppert: Die Symbolik des Leuchtturms wird bis heute verwendet, und sie wirkt nachhaltig. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ein Leuchtturm das Markenzeichen eines der ersten Internetbrowser war – und er stand als Metapher für die Orientierung in einer zunehmend komplexer werdenden aufkommenden digitalen Welt. Der Landeskongress Gesundheit hat ebenfalls eine wichtige Orientierungsfunktion. Allein wenn man sich die „World-Café- Foren“ anschaut mit fast zwanzig zentralen Fragestellungen, da schafft man ganz wesentlich Orientierung. Apropos „World-Café-Foren“, die sind fester Bestandteil des Landeskongresses. Sie haben selbst intensiv mitdiskutiert. Was gefällt Ihnen an dem Format? Forum. Die Vertreter der Player im Gesundheitswesen und die Experten diskutierten offen die vielfältigen Themen. KZV-Vorstandsvorsitzende Dr. Ute Maier koordinierte das Forum 2 zum Thema „Tun wir genug für die individuelle Gesundheitsvorsorge?“. Fotos: Messe Stuttgart Dr. Tomppert: Es ist immer gut, wenn sich Fachleute zusammensetzen und sachlich, offen, fundiert über anstehende Fragen diskutieren, um Lösungen zu finden. Der Landeskongress bietet dafür eine echte Chance. Baden-Württemberg zeichnet eine sehr pragmatische Herangehensweise aus, das prägt auch die „World-Café- Foren“, was ich als sehr ergebnisorientiert und auch wohltuend empfinde. ZBW 3/2019 www.zahnaerzteblatt.de
Berufspolitik 33 Raum, warum die Menschen regelmäßig einmal im Jahr zum Zahnarzt gehen und sich ihr Bonusheft stempeln lassen, die empfohlenen Krebsvorsorgeuntersuchungen aber oftmals nicht in Anspruch genommen werden. Hier haben die Zahnärzte frühzeitig durch eigene Initiativen dargestellt, was Prävention bedeutet und wie positiv sich Vorsorgemaßnahmen auswirken. Hier gibt es noch Nachholbedarf auf Seiten anderer Akteure. Diskussion. LZK-Präsident Dr. Torsten Tomppert diskutierte intensiv mit im Forum 1 zum Thema „Wer versorgt künftig die Patienten in Baden-Württemberg?“ Die Fortsetzung des Landeskongresses folgt im nächsten Januar: Sie sind beide mit Ihren Organisationen, der KZV BW und der LZK BW wieder mit von der Partie. res Gesundheitswesens zusammenwirken, auch wenn sie unterschiedliche Interessen haben. Was ist das Gemeinsame, Verbindende? Dr. Maier: Bei all den unterschiedlichen Fachdisziplinen, Fachrichtungen, Argumenten und oft auch schwierigen Diskussionen geht es uns allen darum, die Menschen medizinisch und zahnmedizinisch bestmöglich zu versorgen. Helfen, heilen, die Versorgung optimieren – das steht im Zentrum von allen, die sich am Landeskongress Gesundheit beteiligen. Alle bringen ihre Fachkenntnisse und ihren Erfahrungsschatz mit, hören neue Argumente, reichern ihr Wissen an und lassen es in neue Lösungen einfließen. Als Mitveranstalter haben Sie sich stark eingebracht: Zahnmedizinische Betreuung von pflegebedürftigen Patienten, individuelle Gesundheitsvorsorge und Prävention waren Ihre zentralen Themen. Dr. Tomppert: Ja, und wir haben festgestellt, dass wir als Zahnärzteschaft hier ganz weit vorne sind. Gerade bei der Prävention und auch bei der Versorgung von älteren und pflegebedürftigen Menschen haben wir Zahnärztinnen und Zahnärzte bereits Programme, die gesellschaftlich greifen und auch von den anderen Akteuren im Gesundheitswesen als vorbildhaft wahrgenommen werden. Dr. Maier: Konkret stand zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Thema Prävention die Frage im Dr. Tomppert: Wir werden uns sehr gerne weiter einbringen. Wir vertreten ja gemeinsam, also Kammer und KZV, den zahnärztlichen Berufsstand, und das besonders auch in diesem Rahmen. Es ist sehr wichtig, uns und unsere Fragen zu vernetzen mit den anderen Akteuren. Dr. Maier: Selbstverständlich sind wir auch im nächsten Januar mit dabei. Für uns ist der Landeskongress Gesundheit ein fester Bestandteil unserer versorgungs- und berufspolitischen Aktivitäten und wir schauen gerne über den Tellerrand hinaus, um zu erfahren, welche Fragen sich generell, auch außerhalb der Zahnmedizin stellen. Herzlichen Dank für das Gespräch! Die Fragen stellte Guido Reiter. Anzeige www.zahnaerzteblatt.de ZBW 3/2019
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