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Junge Zahnärztinnen und Zahnärzte im Blickpunkt

Ausgabe 3/2019

Kursprogramm März - Mai

Kursprogramm März - Mai 2019 Jetzt online anmelden unter fortbildung.kzvbw.de Mitarbeitergespräche: regelmäßig, wertschätzend, zielführend (Kurs-Nr.: 19FKZ21010) Petra C. Erdmann, Dresden (für Zahnärztinnen/Zahnärzte) € 225.- 8 Fortbildungspunkte EXTRUSION - REPLANTATION - INTERAKTION (Kurs-Nr.: 19FKZ30511) Dr. Gernot Mörig, Düsseldorf (für Zahnärztinnen/Zahnärzte) Robert Svoboda, Düsseldorf € 595.- 9 Fortbildungspunkte Moderne zahnerhaltende Chirurgie - Es müssen nicht immer Implantate sein (Kurs-Nr.: 19FKZ30530) Prof. Dr. Andreas Filippi, Basel (für Zahnärztinnen/Zahnärzte) € 335.- Das optimale Therapiekonzept bei Nichtanlagen von Zähnen - Milchzahnerhalt, orthodontischer Lückenschluss oder Implantatkrone? (Kurs-Nr.: 19FKZ30212) Prof. Dr. Dr. Bernd Lapatki, Ulm (für Zahnärztinnen/Zahnärzte) € 255.- 5 Fortbildungspunkte Laserschutz für Zahnmediziner nach BGV B2 (Kurs-Nr.: 19FKZ31913) Dr. Georg Bach, Freiburg (für Zahnärztinnen/Zahnärzte) Prof. Dr. Axel Donges, Isny € 175.- 6 Fortbildungspunkte Keramikveneers - Praktischer Arbeitskurs (Kurs-Nr.: 19FKZ30614) Prof. Dr. Jürgen Manhart, München (für Zahnärztinnen/Zahnärzte) € 595.- 15 Fortbildungspunkte Grundlagen der CMD-Diagnostik - Einsteigerseminar zum aktuellen Stand der CMD-Diagnostik (Kurs-Nr.: 19FKT30115) Prof. Dr. Axel Bumann, Berlin (für Zahnärztinnen /Zahnärzte) € 450.- 6 Fortbildungspunkte CMD-Diagnostik und Therapie für die tägliche Praxis - Refresherkurs (Kurs-Nr.: 18FKZ30116) Prof. Dr.Axel Bumann, Berlin (für Zahnärztinnen / Zahnärzte) € 450.- 8 Fortbildungspunkte 23.03.2019 30.03.2019 30.03.2019 05.04.2019 03.05.2019 03.05.2019 04.05.2019 17.05.2019 18.05.2019 FFZ Fortbildungsforum Zahnärzte Merzhauser Straße 114-116 79100 Freiburg Fon: 0761 4506-160/-161 Fax: 0761 4506-460 Mail: info@ffz-fortbildung.de Web: www.ffz-fortbildung.de

Titelthema 27 Spahn legt den Enterhaken an die Gematik an Minister setzt auf Staat statt auf Subsidiarität Die gemeinsame Selbstverwaltung ist ein Grundprinzip des deutschen Sozialsystems. Organisationen erfüllen eigenverantwortlich die an sie delegierten Aufgaben, der Staat übt die Rechtsaufsicht aus. Bei der Gematik ist das nicht anders, als Spitzenorganisation der Selbstverwaltung bringt sie „die digitale Vernetzung des Gesundheitswesens“ auf den Weg, wie es auf deren Website heißt. Unmissverständlich hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn jetzt die ministerielle Übernahme angekündigt. Mit der möglichen Übertragung der Mehrheit der Anteile an sein Ministerium wäre die Selbstverwaltung hier entmachtet. Damit stellt der Minister das Subsidiaritätsprinzip und auch die Selbstverwaltung infrage. Leider kein Einzelfall. „Subsidiarität ist maßgeblich, damit unser Sozialsystem eine Zukunftschance hat. Wird die Subsidiarität direkt infrage gestellt oder preisgegeben, so ist Gefahr in Verzug“, betont Ass. jur. Christian Finster, stellv. Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW). Dabei meint der Begriff der Subsidiarität heute in Europa die ordnungspolitische Regelung der Zielvorstellung in höchstmöglicher Nähe zum davon tatsächlich betroffenen Personenkreis. „Also eben nicht durch den Staat und nicht durch Beamte“, so Finster. Der Erfolg des deutschen Krankenversicherungssystems sei im Vergleich zu steuerfinanzierten Systemen direkt messbar. „Es ist ein Alarmzeichen, wenn der Minister massiv gegen die Selbstverwaltung vorgehen will, weil es vielleicht nicht gleich so klappt, wie sich die Politik den Lauf der Dinge vorgestellt hat“, so der stellv. Vorstandsvorsitzende. Noch sei das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) nicht verabschiedet. Wenn Spahn aber mit seinem Vorhaben durchkomme, sei eine massive Bedrohung der Selbstverwaltung zu befürchten. Finster: „Die gemeinsame Selbstverwaltung, abhängig vom Wohl und Wehe eines Ministers: keine gute Perspektive.“ Kritik. In der zweiten Anhörung des TSVG vor dem Gesundheitsausschuss des Bundestages nannte es Position. Ass. jur. Christian Finster, stellv. Vorstandsvorsitzender der KZV BW, nennt es „eine bedrohliche Perspektive“ sollte die Selbstverwaltung vom Wohl und Wehe eines Ministers abhängig werden. Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, drastisch „einen weiteren Schritt auf dem Weg, Organisationen der Selbstverwaltung zu verstaatlichen“. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete unter dem Titel „Spahn kapert Digitalagentur“: Der „schleppende Fortschritt der Digitalisierung im Gesundheitswesen“ sei dem Minister „ein Dorn im Auge“, dass die Telematikinfrastruktur noch immer erst im Aufbau ist, wird massiv der Gematik und den darin vertretenen Spitzenverbänden angelastet. Verworfen habe man die Idee, die Telematikgesellschaft Foto: Stollberg durch eine Behörde zu ersetzen. Der leichtere Weg sei, die Gematik zu kapern, „indem er seinem Ministerium die Mehrheit der Anteile übertragen lässt“. Derselbe Hebel – Zuständigkeit und Entscheidungskompetenz auf das Ministerium verlagern – wurde auch an anderer Stelle angesetzt. Spahn plante über die Aufnahme eines neuen § 94a in das SGB V die Mechanismen der Selbstverwaltung zu umgehen. Kritik daran übte beispielsweise das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (DNEbM). Das Vorgehen bedeute die Abkehr von den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin, womit eine sichere und effiziente Patientenversorgung sichergestellt werde, und zum anderen werde das Grundprinzip der Selbstverwaltung ausgehebelt. Es bestünde die große Gefahr, dass Entscheidungen über die medizinische Versorgung gesetzlich krankenversicherter Patienten zum Spielball politischer Interessen werden. Relativierung. Angesichts des massiven Widerstands relativierte der Gesundheitsminister sein Vorhaben. Die Möglichkeit, Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung per Ministerbescheid zu verankern, soll nur in Ausnahmefällen genutzt werden. Spahn betonte, dass er an der wichtigen Rolle der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen auch künftig festhalten wolle. Forderung. Zur Subsidiarität gehöre der Wille zu deren struktureller Bewahrung, betont Christian Finster. Die Politik müsse aufhören, mit der Selbstverwaltung zu experimentieren. Es besteht die Gefahr, dass sie ihre Gestalt bis zur völligen Unkenntlichkeit verändert. „Wäre die Selbstverwaltung nicht da, wäre der Staat an ihrer Stelle. Wir erleben in vielen EU-Staaten, was das bedeutet.“ » guido.reiter@kzvbw.de » jenny.dusche@kzvbw.de www.zahnaerzteblatt.de ZBW 3/2019

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