Aufrufe
vor 2 Jahren

Im Wandel der Welle

Ausgabe 1/2022

16_BERUFSPOLITIK

16_BERUFSPOLITIK ZBW_1/2022 www.zahnaerzteblatt.de EHRUNGEN Die Vertreterversammlung bietet jedes Jahr einen würdigen Rahmen, um die Verdienste besonders verdienter Kolleginnen und Kollegen zu würdigen. Die erste Verdienstmedaille der Landeszahnärztekammer wurde Dr. Frauke Jooß, Ravensburg, überreicht, für ihr langjähriges Engagement als Mitglied und als stv. Vorsitzende im Weiterbildungsausschuss für Kieferorthopädie. Prof. Dr. Winfried Walther hat die Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe 40 Jahre, seit 2007 als Direktor, mit „viel Gespür, Gestaltungskraft und Kreativität geführt und an die sich ändernden Herausforderungen der zahnärztlichen Fortbildungslandschaft angepasst“. Dafür würdigte ihn die Landeszahnärztekammer mit der höchsten Auszeichnung, die sie zu vergeben hat. Die zweite kammereigene Fortbildungseinrichtung, das Zahnmedizinische Fortbildungszentrum Stuttgart, genießt heute, über die Landesgrenzen hinaus, einen hervorragenden Ruf. Dieser ist Prof. Johannes Einwag zu verdanken, der das ZFZ als Direktor 30 Jahre „mit großer Innovationskraft, mutigen Schritten sowie hoher persönlicher Einsatzbereitschaft“ geführt hat. Die Vertreterversammlung würdigte das berufliche Lebenswerk von Prof. Einwag – die Verdienstmedaille hat er bereits anlässlich seines Ausscheidens aus der Vertreterversammlung im vergangenen Jahr erhalten. Auch Prof. Hannes Schierle, der aus persönlichen Gründen nicht anwesend sein konnte, wurde die Verdienstmedaille der LZK für seine Tätigkeit im Weiterbildungsausschuss für Oralchirurgie verliehen. VERSORGUNGSANSTALT TÜBINGEN Der Bericht der Präsidentin der Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte wurde in diesem Jahr mit einem Antrag eröffnet: Die Delegierten sprachen Dr. Eva Hemberger ihr vollstes Vertrauen für ihre Tätigkeit als Präsidentin der Versorgungsanstalt aus. „Vertrauen ist nicht selbstverständlich, man muss es sich erarbeiten“ – mit diesen Worten bedankte sich Dr. Hemberger und berichtete mit – als Reverenz an die Worte von Angela Merkel beim Großen Zapfenstreich geäußerter – „Fröhlichkeit im Herzen“ über ihre Arbeit und das vergangene Geschäftsjahr bei der Versorgungsanstalt. Trotz der schwierigen Lage während der Pandemie, blickt die VA auf ein gutes Geschäftsjahr 2020 zu- Würdigung. Dr. Frauke Jooß, Prof. Winfried Walther (r.), Prof. Johannes Einwag (l.) und Prof. Hannes Schierle (nicht im Bild) erhielten die Verdienstmedaille der Landeszahnärztekammer. rück. Dies ist vor allem der besonderen Finanzierungssituation der VA aus Umlage und Kapitalanlage geschuldet, die die VA weniger angreifbar macht. Von einem „Meilenstein“ sprach die Präsidentin bezüglich des in der Vertreterversammlung gefassten Beschlusses zu den Environmental Social Governance Anlagekriterien (ESG), mit dem sich die VA zur Klimaneutralität bis 2045 verpflichtet. Intern berichtete die Präsidentin über die erstmals stattgefundene Personalratswahl und die Nachfolge des langjährigen Direktors Winrich Kuhberg. In eigener Sache berichtete Dr. Hemberger über ihre Wahl als stv. Vorstandsvorsitzende in den Vertretungsvorstand der Arbeitsgemeinschaft Berufsständischer Versorgungseinrichtungen ABV, „der uns noch mehr Einfluss im Bund beschert“. Die Wahl der 23 Vertreterinnen und Vertreter der Landeszahnärztekammer in die Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für die Zeit von 1.5.2021 bis 30.4.2026 führte im Anschluss an den Bericht der VA-Präsidentin Landeswahlleiter Dr. Winfried Porsch durch. Sie finden die gewählten Vertreterinnen und Vertreter unter den Amtlichen Mitteilungen der nächsten ZBW-Ausgabe. REFERATE UND AUSSCHÜSSE „Die Stärke der Kammer liegt im Wirken aller, auch der Referentinnen und Referenten, die sowohl haushalterisch relevant sind als auch Eingang ins standespolitische Programm der Landeszahnärztekammer gefunden haben.“ Mit diesen Worten begründete Dr. Elmar Ludwig seinen Antrag, dass die Berichte aus den Referaten künftig nicht nur schriftlich vorgelegt, sondern auch mündlich vorgetragen werden. Nachdem dem Antrag ein positives Votum durch die Delegierten beschieden wurde, entwickelte sich eine ebenso lebhafte wie informative und intensive Debatte unter den Delegierten: Fortbildungsreferentin PD Dr. Yvonne Wagner beantwortete Nachfragen zum Dentalen Fachwirt. Präsidium. In neuem Format trugen LZK-Präsident Dr. Torsten Tomppert und sein Stellvertreter Dr. Bert Bauder ihren diesjährigen Jahresbericht vor.

ZBW_1/2022 www.zahnaerzteblatt.de 17_BERUFSPOLITIK GOZ-Referent Dr. Jan Wilz verdeutlichte die Honorierungsunterschiede zwischen BEMA und GOZ – mittlerweile sind mehr als 94 Leistungen im BEMA besser bewertet als beim 2,3-fachen Satz der GOZ. Prophylaxe-Referent Dr. Bernd Krämer berichtete über den neuaufgelegten modernisierten und gut angenommenen Kinderpass. Der Referent für Zahnmedizinische Mitarbeiterinnen, Dr. Bernd Stoll, berichtete über die fertige Ausbildungsverordnung, die zum 1.8.2022 in Kraft treten wird sowie die deutliche Zunahme der ZFA-Auszubildenden. „Diese 12- prozentige Zunahme ist die höchste seit 2003“. Dr. Stoll schloss seinen Bericht mit einem Antrag: Die Vergütungsempfehlung für Auszubildende und ZFA sollen zum 1.1.2022 um fünf- Prozent angehoben werden. „Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle“ – mit dem Zitat von Robert Bosch appellierte Dr. Stoll für ein einstimmiges Votum unter den Delegierten für die Anpassung der Vergütungsempfehlungen, auch „als Zeichen der Wertschätzung für den Beruf der ZFA“. Die Delegierten folgten der Empfehlung ihres Referenten mit großer Mehrheit. Praxisführungsreferent Dr. Norbert Struß erinnerte an die Forsa-Umfrage, wonach die Patienten die Hygiene in Zahnarztpraxen im Vergleich zu anderen Fachärzten am besten bewerteten. Dr. Philipp Hasse tritt als Referent für Qualitätsmanagement und Versorgungsforschung in große Fußstapfen und stellte sich den Delegierten als ambitionierter neuer Referent vor. Dr. Guido Elsäßer erläuterte, warum sein Referat in Inklusive Zahnmedizin umbenannt wurde und der Antragsteller für die ausgelöste lebhafte Debatte, der Referent für Alterszahnheilkunde, Dr. Elmar Ludwig berichtete über die AuB-Agenda 2030, die Dr. Elsäßer und er erarbeitet haben, den Expertenstandard in der Pflege sowie die Bewerbung der LZK beim Sozialministerium für eine Förderung unter dem Stichwort PflegeDigital@BW. HAUSHALTSWESEN Traditionsgemäß begann der zweite Tag der Vertreterversammlung mit dem Haushalts- und Rechnungswesen. Noch bevor die Haushaltsausschussvorsitzende Dr. Eva Hemberger ihren Bericht abgab, stimmten die Delegierten der Änderung der Beitragsordnung zu. Gewohnt fachlich fundiert und auf den Punkt gebracht, legte Dr. Hemberger danach ihren Jahresbericht über das Geschäftsjahr 2021 vor. Im Anschluss an den Bericht von Dr. Hemberger genehmigte die Vertreterversammlung die konsolidierte Bilanz der Landeszahnärztekammer und der Fortbildungseinrichtungen mit Haushaltsüberschreitungen für das Jahr 2020, entlastete die Rechnungsführer und genehmigte die Haushalte des Informationszentrums Zahngesundheit mit dem Zahnärzteblatt BW sowie der Zahnärztlichen Patientenberatungsstelle Baden-Württemberg ebenso wie der Landeszahnärztekammer mit Bezirkszahnärztekammern und Fortbildungseinrichtungen. Abschließend bestimmte die Vertreterversammlung in Art und Höhe die Beitragstabelle der LZK BW für das Rechnungsjahr 2022 in der vorliegenden Fassung mit der Einzeldarstellung in den vier Kammerbereichen. SANIERUNGSPROJEKT ZFZ Im Haushaltsplan 2022 ist auch die Sanierung des ZFZ Stuttgart berücksichtigt. Das Zukunfts- und Sanierungsprojekt stellte die neue Direktorin des ZFZ Stuttgart, PD Dr. Yvonne Wagner den Delegierten vor: „Sie alle kennen das ZFZ Stuttgart als ehrwürdiges und innovatives Haus und als kompetenter Partner für die Kollegenschaft – dieses hohe Niveau müssen wir für die Zukunft erhalten und auf dem höchsten technischen Stand sein“. Das Sanierungsprojekt ist auf vier Jahre angelegt und wird im kommenden Jahr mit der Sanierung der Phantomräume beginnen. PATIENTENBERATUNGSSTELLE Den Rechenschaftsbericht der Zahnärztlichen Patientenberatungsstelle gab in diesem Jahr der stv. Vorsitzende des Verwaltungsrates, Dr. Georg Bach ab. Dr. Bach berichtete über das geplante neue Projekt einer individuellen Online-Beratung sowie den 30. Geburtstag der baden-württembergischen Patientenberatung im kommenden Jahr, der mit einem Festakt gefeiert werde. „Wir sind die älteste Patientenberatung in Deutschland“, so Dr. Bach mit sichtlichem Stolz. „Jede fünfte Patientenberatung in Deutschland findet in Baden-Württemberg statt!“ Andrea Mader Souverän. Keine Frage ließ die Haushaltsausschussvorsitzende Dr. Eva Hemberger bei ihrem Jahresbericht über das Geschäftsjahr 2021 offen. Engagiert. Dr. Jutta Vischer bereicherte die Versammlung mit zahlreichen ebenso informativen wie kurzweiligen und wichtigen Redebeiträgen. Wertschätzung. Die Delegierten folgten dem Appell des Referenten für Zahnmedizinische Mitarbeiterinnen, Dr. Bernd Stoll, und stimmten für eine Anhebung der Vergütungsempfehlungen der Auszubildenden und der ZFA. Fotos: F. Kraufmann

Ausgaben des Zannärzteblatt BW

© by IZZ Baden-Württemberg - Impressum - Datenschutz