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Ausgabe 01 2024

Kursprogramm Januar –

Kursprogramm Januar – April 2024 Jetzt online anmelden unter fortbildung.kzvbw.de Bohren Sie nur oder infiltrieren Sie schon? Was ist sinnvoll für die Praxis Prof. Dr. Hendrik Meyer-Lückel, Bern • 7 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 24FKZ30401 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 295.- 27.1.2024 Was das Praxisteam über den Speichel, die Zunge und Mundgeruch wissen muss Prof. Dr. Andreas Filippi, Basel • 8 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 24FKT30401 • für das Praxisteam • € 325.- 17.2.2024 Kompakt-Update Kinderzahnmedizin für den Familienzahnarzt Prof. Dr. Jan Kühnisch, München • 8 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 24FKZ31303 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 395.- 24.2.2024 Komposit statt Krone: Komplexe Restaurationen mit direkter Adhäsivtechnik Prof. Dr. Thomas Attin, Zürich • 9 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 24FKZ31004 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 435.- 2.3.2024 Orale Chirurgie bei Kindern Dr. Hubertus van Waes, Zürich • 8 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 24FKZ31305 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 375.- 9.3.2024 Diagnostik und Therapie periimplantärer Infektionen Prof. Dr. Herbert Deppe, München; Dr. Georg Bach, Freiburg • 9 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 24FKZ30307 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 395.- 16.3.2024 Unterkieferprotrusionsschienen zur Therapie von Schlafapnoe und Schnarchen Dr. Susanne Schwarting, Kiel • 8 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 24FKZ39908 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 375.- 16.3.2024 Digitale Implantatplanung Prof. Dr. Tabea Flügge, Berlin; Jun.-Prof. Florian Kernen, Freiburg • 8 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 24FKZ30309 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 495.- 27.4.2024 FFZ Fortbildungsforum Zahnärzte Merzhauser Straße 114-116 79100 Freiburg Fon: 0761 4506-160/-161 Fax: 0761 4506-460 Mail: fobi-freiburg@kzvbw.de Web: www.ffz-fortbildung.de

ZBW_1/2024 www.zahnaerzteblatt.de 9_LEITARTIKEL ENTTÄUSCHUNG UND PROTEST Die Situation entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Das Gesundheitssystem hierzulande ist ohne Zweifel leistungsfähig, aber auch sehr teuer. Neue Entwicklungen erhöhen den finanziellen Druck zusätzlich. Obendrein gibt der Bundesgesundheitsminister öffentlich das Versprechen ab, dass es „mit mir“ keinerlei Leistungskürzungen für die Versicherten geben werde. Im Gegenteil: Der vertragszahnärztliche Leistungskatalog wurde zuletzt mehrfach erweitert. Finanziert wird all dies durch schmerzhafte Sonderopfer der Praxen; in unserem Fall die Wiedereinführung der strikten Budgetierung der GKV-Honorare. Geht halt nicht anders, sagt Lauterbach. Dr. Torsten Tomppert Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Was wäre eigentlich los, wenn man von den (erneut streikenden) Lokführern erwarten würde, nach Feierabend noch Linienbusse zu fahren, ohne dafür bezahlt zu werden? Würde man von Lehrerinnen einfordern, weitere Fächer ohne zusätzliche Deputatsstunden zu unterrichten? Der Aufschrei wäre bis in den letzten Winkel des Landes hörbar! Von unserem Berufsstand hingegen wird dies wie selbstverständlich erwartet. BELASTUNG IM PRAXISALLTAG Allerdings nehmen wir dies nicht länger als selbstverständlich hin. Aus Enttäuschung und Frust erwächst stetiger Widerstand. Deutlich gezeigt haben dies die Delegierten der Vertreterversammlungen von LZK und KZV Ende letzten Jahres. Diese formulierten scharfe Anträge und Resolutionen an die Gesundheitspolitik, um die ambulante Versorgung mit inhabergeführten, freiberuflichen Praxisstrukturen langfristig durch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und den Abbau von Niederlassungshürden zu verbessern. Beispielsweise wird gefordert, die Budgetierung umgehend zu beenden und den GOZ-Punktwert nach 35 Jahren Stillstand dynamisch und indexbasiert anzuheben. Zudem müsse die Digitalisierung im Gesundheitswesen so gestaltet werden, dass für die Zahnärztinnen und Zahnärzte eine Arbeitsentlastung und Kostenersparnis und so ein Mehrwert für die Behandlung entsteht. Als effektive Möglichkeit zum Bürokratieabbau soll eine einzige Tagesabschlussdokumentation die teils sinnlosen Einzeldokumentationen der Aufbereitungsprozesse von Medizinprodukten ersetzen. Die Idiotie einer drohenden Validierung der manuellen Wischdesinfektion für semikritische Medizinprodukte sollten wir dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte persönlich ins Stammbuch schreiben. SELBSTVERWALTUNG „Denn sie wissen nicht, was sie tun“, könnte auch ein Motto für das derzeitige Verhältnis der Politik zur Selbstverwaltung sein. Freiberufliche Selbstverwaltung bedeutet, dass die zahnärztlichen Professionen in eigener Verantwortung und hoher Qualität die zahnmedizinische Versorgung zu gewährleisten haben, während der Staat lediglich Rahmenbedingungen setzt. Dieser Handlungsspielraum wird jedoch seit Jahren durch zunehmend strengere gesetzliche Vorgaben begrenzt, während staatlicherseits immer ambitioniertere Ziele formuliert werden, die von den Körperschaften und der Zahnärzteschaft umgesetzt werden müssen – selbstverständlich unter Androhung von Sanktionen. Meine dringende Empfehlung an die Gesundheitspolitik, vor allem aber an das BMG unter Leitung von Minister Lauterbach: Wertschätzen Sie die freiberufliche Selbstverwaltung und lassen Sie ihr Luft zum Atmen! Stoppen Sie endlich die staatliche Bevormundung, akzeptieren Sie unsere fachliche Expertise und unsere Erfahrungen aus dem Praxisalltag, die kein Bürokrat je haben wird! Ein abschreckendes Beispiel, wohin ein staatlich gelenktes Gesundheitswesen führen kann, ist der britische National Health Service. Wollen wir so enden? PROTESTJAHR Falls unsere wohlmeinenden Appelle keine Wirkung haben sollten, muss eine deutliche Reaktion des Berufsstandes erfolgen. Wir haben lange genug stillgehalten und eine Sparmaßnahme nach der anderen sowie wiederholte Angriffe auf die Selbstverwaltung über uns ergehen lassen. Was mit wenigen Demos in 2023 begonnen hat, muss 2024 zu dem intensivsten zahnärztlichen Protestjahr seit Bestehen der Bundesrepublik werden! In diese Richtung zielt der Antrag der LZK-Delegierten, sich an den von der BZÄK-Bundesversammlung beschlossenen Protestaktionen zu beteiligen und diese im Land zu unterstützen. Wir müssen lauter werden, um den Verantwortlichen die drohende Realität eines Ausblutens der ambulanten Versorgung vor Augen zu führen. Im Übrigen: Öffentlichkeitswirksamer Protest und politischer Dialog sind kein Widerspruch, sondern ergänzen einander. Das ist der Grund, weswegen wir seit Jahren auf Parteitagen präsent sind und die Politik für unsere Anliegen sensibilisieren. Es ist wahr: Ein Infostand auf einem Parteitag kostet Geld. Das ist kein Sponsoring von Parteien, sondern repräsentativ-aufwendige Standaktionen als Ausdruck einer aktiven Interessenvertretung. Nur so können wir Vertrauen schaffen und unsere Probleme vor Ort direkt und ungeschminkt artikulieren. Auch dafür wurden die Vorstände von KZV und Kammer gewählt und daran werden wir festhalten. Für 2024 wünsche ich Ihnen trotz der schwierigen gesundheitspolitischen Lage persönlich alles Gute und ein beruflich erfolgreiches Jahr!

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