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Ausgabe 01 2024

32_BERUFSPOLITIK

32_BERUFSPOLITIK ZBW_1/2024 www.zahnaerzteblatt.de Dr. Axel Altvater nimmt seit Beginn am Zahnärzte-Praxis-Panel teil „ZÄPP BRINGT GROSSE VORTEILE FÜR DIE PRAXIS“ „Wo stehen wir gerade in unserer Praxis? Wo müssen wir nachsteuern, wo optimieren?“, fragt der Sindelfinger Zahnarzt Dr. Axel Altvater sein Team regelmäßig. Eine wertvolle Hilfe bietet hier das Zahnärzte-Praxis-Panel (ZäPP) mit wichtigen Antworten im Rahmen der zahnärztlichen Kostenstrukturanalyse. Als Management-Tool „bringt ZäPP große Vorteile für die Praxen“. Die ZäPP-Teilnahme durch viele weitere Kolleginnen und Kollegen hält er für dringend erforderlich. Weitere persönliche Bewertungen und Erkenntnisse im ZBW-Interview. Wir bekommen digital die ZäPP-Unterlagen und das ist für uns eindeutig ein großer Vorteil. Unsere Praxismanagerin kann direkt darauf zugreifen und wir brauchen da auch nicht alles selbst machen, weil unser Steuerberater hier hinzugeholt wird. Wir nutzen ZäPP seit Jahren, ich sagte es schon, und da brauchen wir auch nicht jeden Vorgang hervorzuholen, weil das schon vorliegt. Das spart eine Menge Arbeit. Wichtige Erkenntnisse. Zahnarzt Dr. Axel Altvater nutzt intensiv ZäPP und die daraus resultierenden Erkenntnisse im Rahmen der Kostenstrukturanalyse. Der zeitliche Aufwand für die Bearbeitung der Unterlagen hält sich im vernünftigen Rahmen. ZBW: Herr Dr. Altvater, das Zahnärzte- Praxis-Panel, kurz ZäPP, läuft mittlerweile bundesweit im sechsten Jahr. Was hat Sie persönlich überzeugt, am ZäPP teilzunehmen? Dr. Altvater: Zwei Punkte sind aus meiner Sicht sehr entscheidend: Wir brauchen valide, eigene zahnärztliche Gesundheitsdaten, um das in den Vertragsverhandlungen mit den gesetzlichen Krankenkassen zu vergleichen, zu bewerten und die richtigen Schlüsse ziehen zu können. ZäPP ermöglicht uns als Zahnärztinnen und Zahnärzte, die Strukturen im Hinblick auf andere Praxen gegenüberzustellen: Wo stehen wir eigentlich? Wo müssen wir nachsteuern? Das Panel selbst und die konkreten Ergebnisse überzeugen mich. Seit wann sind Sie bei ZäPP mit dabei? Wir sind mit unserer Gemeinschaftspraxis von Anfang an dabei, also schon seit 2017, als ZäPP zum ersten Mal im Auftrag der KZV BW umgesetzt wurde. Das war der Startpunkt für die zahnärztliche Kostenstrukturerhebung in Baden- Württemberg. Als Delegierte der Vertreterversammlung war es für uns klar, dass ZäPP essenziell sein wird für unsere Kolleginnen und Kollegen in der zahnärztlichen Versorgung im Land. Und so haben wir dieses Projekt gestartet. Inzwischen erhalten Sie die Erhebungsunterlagen direkt online. Die Unterlagen könnten Ihnen auch auf Wunsch per Post zugeschickt werden. Sind die digitalen Unterlagen für Sie praktischer zu bearbeiten? Foto: Martin Stollberg Zudem wird in dieser Erhebung mit einem Sonderfragebogen der Fachkräftemangel in Zahnarztpraxen thematisiert. Ist der Fachkräftemangel für Sie in Ihrer Praxis ein wachsendes Problem? Es ist sicherlich bei einigen Kolleginnen und Kollegen so, dass gegen den Fachkräftemangel angekämpft werden muss. Ich sage bezogen auf unsere Gemeinschaftspraxis: Toi, toi, toi, da haben wir das Glück, dass wir weiterhin hervorragende und auch genügend Mitarbeiter*innen haben oder bekommen können. Ich sehe also dieses Thema bei uns generell nicht pessimistisch. Gibt es aus Ihrer Sicht spezielle Themen, die in ZäPP noch besser berücksichtigt werden müssen? Ganz klar: Ein leidiges Thema ist für alle Praxen die Bürokratie. Der überbordende Aufwand für die Bewältigung der Bürokratie behindert uns tagtäglich. Dies ist sicher auf Anhieb schwer zu fassen, zumal auf dem Wege einer Erhebung wie dem ZäPP. Es gibt aber praktikable, gute Ansätze, zum Beispiel von der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und der Bundeszahnärztekammer (siehe „Maßnahmenvorschläge von KZBV und

ZBW_1/2024 www.zahnaerzteblatt.de 33_BERUFSPOLITIK BZÄK“; Anm. der Red.). Ich hoffe sehr, dass man gegenüber Politik und Krankenkassen weiter quantifizieren und klar benennen wird, was man für die Praxen korrigieren und verbessern kann. In dem Zusammenhang kann man auch die Telematikinfrastruktur nennen, die elektronische AU-Bescheinigung und das E-Rezept. Hier brauchen wir Antworten für die Heilberufler. Da würde ich mir sehr wünschen, dass man diese Themen auch im Rahmen von ZäPP berücksichtigt. Diese Themen beschäftigen uns sehr. Wie bewerten Sie Ihre Feedback-Berichte, die Sie nach der Auswertung bekommen? Welche Vorteile haben Sie davon? Die Feedback-Berichte, die wir vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) bekommen, schauen wir schon sehr genau an. Das bringt uns auch sehr viel neuen Input. Nehmen wir das Beispiel Personalkosten. Wie stehen wir beim Umsatz und beim Gewinn als Praxis im Vergleich mit den anderen da? Welche Entscheidungen muss man als Praxischef treffen? Die Daten und Fakten, die wir regelmäßig über ZäPP bekommen, sind sehr hilfreich. Bei ZäPP sind ja doch einige Fragen zu beantworten: Wie beurteilen Sie den Bearbeitungsaufwand in Ihrer Praxis? Wir haben bereits zahlreiche Daten hinterlegt. Wenn wir uns also die neuen Unterlagen anschauen und bearbeiten, brauchen wir so etwa ein bis zwei Stunden Zeit. Das ist schon ein sehr guter Wert. Die Praxismanagerin und der Steuerberater gehen noch drüber. Wenn sie Fragen haben, wird das zügig bearbeitet. Unsere Kosten für die ZäPP-Bearbeitung liegen in etwa auf Höhe der Aufwandsentschädigung. Der Bearbeitungsaufwand ist bei uns recht gut überschaubar. Sind Sie der Überzeugung, dass diese jährliche Erhebung mit der Analyse der zahnärztlichen Kostenstrukturen dazu beiträgt, Ihre Interessen als Praxis optimal zu vertreten? Ich halte das für sehr sinnvoll, dass die Kostenstrukturen der Zahnarztpraxen landes- und bundesweit erhoben werden im Hinblick auf die Vertragsverhandlungen mit den Krankenkassen. Wenn auch noch gut verhandelt wurde, dann mit positiven Ergebnissen für die Praxen. Sehr wichtig ist bei der ZäPP-Erhebung die hohe Akzeptanz bei den Zahnärztinnen und Zahnärzten. Werden Sie beim nächsten Mal wieder mitmachen? Natürlich sind wir auch in den nächsten Jahren wieder bei ZäPP mit dabei. Wie ich gelesen habe, liegt nach Rücksendung der Unterlagen an das Zi die Rücklaufquote bei durchschnittlich ca. acht bis neun Prozent. Ich sage mal klar: Das sind noch viel zu wenige auf ganz Deutschland bezogen. Es müssen viel mehr sein! Um noch mehr Zuspruch zu generieren, kann man zum Beispiel versuchen, das über unsere Kreisvereinigungen auszusteuern. Es geht schließlich bei ZäPP um unseren eigenen Vorteil für die Praxen. Das Interview führte Guido Reiter ZUR PERSON Dr. Axel Altvater ist spezialisierter Zahnarzt mit Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie. Die Gemeinschaftspraxis mit vier Zahnärzt*innen befindet sich in Sindelfingen-Maichingen. Beruflicher Werdegang: 1991 • Approbation, Freiburg im Breisgau 1991 • Promotion, Freiburg im Breisgau 2007 • Master of Science in Oral Implantology 2017 • Master of Science Dentaltechnologie und Management Dr. Altvater ist Mitglied des HVM- Ausschusses der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW). Von 2005 bis 2010 und von 2017 bis 2022 war er Delegierter der Vertreterversammlung der KZV BW. PERSONALIA LZK BW und BZK Stuttgart CHRISTINE MARTIN VON LZK-VORSTAND VERABSCHIEDET Foto: Andrea Mader Abschied. Im Namen des LZK-Vorstands bedankte sich LZK-Präsident Dr. Torsten Tomppert bei Christine Martin für ihre langjährigen Dienste. Ende 2023 wurde Christine Martin, Geschäftsführerin der BZK Stuttgart, im Rahmen einer LZK- Vorstandssitzung in den Ruhestand verabschiedet. Seit 2003 war die Volljuristin und Rechtsanwältin als Justiziarin für die Kammer tätig, wo sie den Vorstand und die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer bei ihrer Arbeit unterstützte. Martin leitete die LZK-Abteilung Recht, parallel dazu bis April 2013 die Abteilung Praxisführung, und hatte weitere Aufgaben bei der Kammer. Mitte 2014 wurde Martin Geschäftsführerin der BZK Stuttgart, der sie fast 10 Jahre lang erfolgreich vorstand. Nach 21 Jahren im Einsatz für die Kammer wechselte Martin zum Jahresende auf eigenen Wunsch in den Ruhestand. Kerstin Sigle

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