10 Berufspolitik Würdigung. Für ihr hohes Engagement gewürdigt wurden die Delegierten, die ihre Tätigkeit in der VV der KZV BW beenden (v. l.): Dr. Manfred Schüßler, Dr. Bernhard Jäger, Dr. Frank Kehrer, Dr. Martin Kamp, Dr. Roswitha Bettecken, Dr. Thomas Miersch, Dr. Alfred Kimmich, Dr. Petra Kraus und Dr. Simone Hauer (es fehlen auf dem Bild: Dr. Christine Schröder, Dr. Christian Mall, Dr. Moritz Rumetsch, Dr. Cornelia Speer, Dr. Udo Lenke, Dr. Boris Sonnenberg und Alfred Braig). im Juli eine Reihe von Maßnahmen beschlossen. Im Haushalt 2017 war als Sondereffekt die Zuführung zur betrieblichen Altersversorgung zu berücksichtigen. Bei Inanspruchnahme der Sofortauszahlung entfalle für den Zahnarzt der bisherige Zinssatz von 0,85 Prozent. Der Haushalt 2017 wurde mit Festsetzung des prozentualen Verwaltungskostenbeitrags auf 1,305 Prozent und unveränderten übrigen Verwaltungskostenbeiträgen von den Delegierten beschlossen. Zum Stellenplan erläuterte der stv. Vorstandsvorsitzende Christoph Besters, dass dieser – bei normaler Schwankung übers Jahr hinweg um ein paar Stellen – weiterhin „sehr stabil“ sei. Patientenberatung. „Wer hat’s erfunden“, fragte Dr. Konrad Bühler, der Verwaltungsratsvorsitzende der Zahnmedizinischen Patientenberatungsstelle (ZPB), in seinem Bericht. Gemeint war die Patientenberatung, initiiert und geleistet von den Zahnärztinnen und Zahnärzten in Baden-Württemberg: „Wir haben es erfunden“, so Bühler, damals in den 90er-Jahren noch unter dem Titel „Bürgerberatung“. Faire und neutrale Beratung gehöre zur Profession, die Problemlösung in zahnmedizinischen Fragen durch Wissensvermittlung „können nur wir“, betonte Bühler. Die Patientenberatung sei eine wichtige Aufgabe der zahnärztlichen Körperschaften. „Wir können es zwar nicht ganz vermeiden, ein erster großer Gegenspieler war die UPD, wir wollen aber den außerzahnärztlichen Trittbrettfahrern den Wind aus den Segeln nehmen“, Fremdsteuerung. Sieht die „Gefahr der Fremdsteuerung“ bei den MVZ: Dr. Georg Bach. In der VV stellte Bach als Vorsitzender der HVM-Kommission den HVM 2017 vor. Engagement. Zu DIN-Normen, die die Zahnärzte betreffen, „müssen wir uns viel stärker in den Normungsgremien engagieren“, forderte Dr. Konrad Bühler. ZBW 1/2017 www.zahnaerzteblatt.de
Berufspolitik 11 so der Verwaltungsratsvorsitzende. „Die Beratung müssen wir auf unserer Seite so stark machen, dass es sich für andere gar nicht lohnt“. Dass das Konzept aufgeht, zumal nach Etablierung der neuen Struktur im Jahr 2012 mit der paritätischen Trägerschaft durch KZV BW und LZK BW, zeigte Bühler anhand von Trends: So nehmen die Fragen per Telefon und Mail nachweisbar zu. Die erhöhte Erreichbarkeit durch die Geschäftsstelle im Zahnärztehaus Baden-Württemberg wirke sich sehr positiv aus, weil Ratsuchende hier sofort wichtige Informationen bekommen. Bühler: „Wir sind im Moment gut aufgestellt“ Amtsperiode. Die Herbst-VV stand am Ende der Amtsperiode 2011 – 2016. Nach der Vertreterversammlung Anfang Oktober mit Konstituierung der VV sowie Wahl und Bestätigung des amtierenden Vorstands für die Amtsperiode 2017 – 2022 ist die KZV BW sehr gut aufgestellt für die zukünftigen Aufgaben. Die Vertreterversammlungen 2017 mit den zahlreichen im Amt bestätigten und den neu gewählten Delegierten finden statt am 30.06. und 01.07.2017 in Stuttgart und am 24.11. und 25.11.2017 in Leinfelden- Echterdingen. » guido.reiter@kzvbw.de Info Beschlüsse der VV der KZV BW im Internet: einfach QR-Code scannen! Link: http://www.kzvbw.de/ site/presse/politik/vv-resolitionen-beschlusse-aktuell Kommentar Professioneller Dienstleister desland, die Löhne und Gehälter steigen kontinuierlich, damit auch die Einnahmen der Kassen, und wir profitieren auch davon. Und dennoch ist der Ruf der KZV nicht gut, schlecht werden manche sogar sagen. Weil man geprüft und regressiert wird, degressiert wird, budgetiert ist, man sich ungerecht behandelt fühlt. Richtig, aber das ist die Kehrseite der Medaille. Der Gesetzgeber hat in den vergangenen Jahren das für uns zuständige Sozialgesetzbuch aus einem kleinen Heft in einen dicken Wälzer verwandelt, in dem Alles und Jedes bis ins kleinste Detail geregelt ist. Allerdings nie zu unserem Vorteil. Und als Körperschaft des öffentlichen Rechts, also als verlängerter Arm des Staates, muss die KZV diese zahlreichen Gesetzesergänzungen gemeinsam mit den Kassen vertraglich regeln und umsetzen. Ein dementsprechender Verwaltungsund Personalaufwand ist dabei unerlässlich. Dass das den Verantwortlichen in der KZV BW nicht leicht fällt, sollte jedem einleuchtend sein. Die Spielräume und Interpretationsmöglichkeiten müssen ausge- Zwölf Jahre alt ist die KZV BW geworden. Aus vier selbstständigen KZVen in Baden-Württemberg wurde per Gesetz die Landes-KZV BW. Man hat sich zusammengerauft und zusammengefunden. Es ist ein Großunternehmen geworden, das 1,7 Milliarden Euro im Jahr umsetzt. Die vertragszahnärztlichen Leistungen werden den Krankenkassen in Rechnung gestellt, die Kassen überweisen das Geld, woraufhin die Honorare an die Zahnärztinnen und Zahnärzte ausbezahlt werden. Klingt einfach, läuft relativ geräuschlos, ist gut organisiert – tägliches Geschäft einer KZV, dafür ist sie da. Nur dafür? Klar, werden manche sagen, das ist der gesetzliche Auftrag, und das reicht. Das reicht aber nicht ganz. Bevor das Geld von den Krankenkassen fließt, müssen jedes Jahr die Punktwerte mit allen im Lande tätigen Krankenkassen verhandelt werden. Auch ein aufwändiges Geschäft. Zahlreiche Sitzungen und Verhandlungen sind erforderlich, bis alles unter Dach und Fach ist. Es läuft auch geräuschlos, wenig Streitereien, keine langwierigen Schieds amtsverfahren, man kennt und schätzt sich seit Jahren. Für die Praxen ist Planungssicherheit gegeben, die Punktwerte steigen inzwischen jedes Jahr um die drei Prozent. Im Vergleich zur GOZ sicher nicht schlecht. Baden- Württemberg ist ein reiches Bunlotet und verhandelt werden, um die Vorgaben für die Praxen einigermaßen erträglich zu gestalten. Und dazu braucht es Fachleute. Dies ist nur ein kurzer Abriss der vielfältigen Aufgaben einer KZV, die täglich von vielen Spezialisten auf allen Ebenen der Verwaltung erfüllt werden müssen. Die Vorstellung, dass ohne KZV dies alles von den Praxen selbst geleistet werden müsste, ist realitätsfern. Das Gesundheitssystem, so wie es sich jetzt darstellt, zwingt unseren Berufsstand dazu, sich in die Selbstverwaltung einzubringen. Derzeit sind 285 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die KZV BW tätig: von der Reinigungskraft bis zum Vorstand. Sie alle sind verantwortungsbewusst, engagiert und professionell organisiert. Sie setzen sich dafür ein, dass die KZV BW als Dienstleistungsunternehmen für die Praxen wahrgenommen wird. Und es sind Menschen, die auch mal Fehler machen können. An ihnen liegt es sicher nicht, dass die KZV in den Praxen nicht so gut angesehen ist. Aber allen ist bewusst, dass es noch besser werden kann. Dessen unangefochten gebührt ihnen am Übergang eines Jahres und einer Legislaturperiode von allen Zahnärztinnen und Zahnärzten, ob niedergelassen, angestellt oder ehrenamtlich tätig, Anerkennung und ein herzliches Dankeschön. Dr. Hans Hugo Wilms www.zahnaerzteblatt.de ZBW 1/2017
22. OKTOBER 2016 —29. JANUAR 2017
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