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Gesund beginnt ab Mund

Ausgabe 10/2020

100 Jahre

100 Jahre Zahnmedizinische Aus- und Fortbildung UNSERE DIGITALE FESTSCHRIFT IST ONLINE! Vor hundert Jahren wurde es gegründet, das Lehr- und Fortbildungsinstitut Karlsruhe des Verbandes der Dentisten im Deutschen Reich. Dieses Institut hat in den vergangenen 100 Jahren seinen Träger und seine Wirkungsstätte gewechselt - aber es blieb bestehen. Die zahnmedizinische Poliklinik wurde nie geschlossen. Ausbildung und Fortbildung wurden auf hohem Niveau gepflegt. Wir haben den Gründungstag vor 100 Jahren zum Anlass genommen, zurückzublicken und uns zu erinnern. Dabei haben uns diese Fragen geleitet: Was habe ich in der Akademie erlebt? Wie haben Kolleginnen und Kollegen vor mir gelernt und gelebt? Kann man aus der Geschichte für die Zukunft lernen? Fragen, die jeden bewegen, der Entwicklungen bewusst erkennen und ihnen gegenüber offen sein möchte. Wenn man nach Antworten auf diese Fragen sucht, will man zunächst ergründen, wie sich Kolleginnen und Kollegen vor uns für eine gute Zahnheilkunde eingesetzt haben und wie sie zu neuen Horizonten aufgebrochen sind. In unserer Festschrift • werden 100 Jahre Geschichte der Zahnmedizin lebendig, • wird transparent, wie sich unser Haus und die Zahnheilkunde in diesen Jahren entwickelt hat, • haben Sie die Möglichkeit, sich selbst wiederzufinden. Viele Stunden Recherchearbeit sind geleistet worden. Interviews wurden geführt und Archive gesichtet. Fast 100 Beiträge liegen schon vor. Einige werden noch dazukommen. Die Festschrift ist im Internet für jedermann geöffnet. Sie sind eingeladen, unsere Festschrift aufzuschlagen und sich auf die Suche nach Ihrer eigenen Geschichte zu begeben. Sie finden Texte, Bilder und Videos aus 100 Jahren unter https://100jahre.zahnakedemie.de/ Hörsaal 2 in der Sophienstraße um 1930

1926 UNSER HISTORISCHES TITELBILD 1926. Das Lehr- und Fortbildungsinstitut Karlsruhe ist 6 Jahre alt. Das Wintersemester, es ist das dreizehnte Semester seit Gründung des Lehrinstituts, hat sich vor dem Brunnen auf dem Hof der Gewerbeschule in der Steinstraße versammelt. Der Brunnen steht heute noch. Das Gebäude, in dem sich das Institut befand, fiel im Jahr 1980 der Sanierung des „Dörfle“ zum Opfer. Es ist ein feierlicher Augenbilck, der hier festgehalten wird. Ruhe und Ernst bestimmen das Bild. Das Bild, von dem ein Ausschnitt auf dem Titel dieser Einladung zur Jubiläumskonferenz zu sehen ist, stammt aus dem Archiv der Akademie. Es ist die älteste Fotografie in unserem Bestand. Wir haben es einem Archivordner entnommen, der die gesammelten Gruppenfotos der Lehrsemester von 1926 bis 1943 umfasst. In jedem Jahr entstanden 2 Gruppenaufnahmen. Dies wurde ab 1926 offensichtlich zu einer Tradition im Institut, die sehr ernst genommen wurde. In der Abbildung unten sehen Sie die Archivkarte in der Gestalt, wie sie im Ordner geführt wurde. Nicht nur das Bild ist dort eingeklebt, sondern alle Namen der abgebildeten Lehrer und Schüler sind sorgfältig unter dem Bild gelistet. Somit ist von jedem Absolventen des Instituts ein Porträt vorhanden. Vorn in der Mitte befinden sich die wichtigsten Personen. Der Direktor, Emil Kimmich, sitzt zwischen den Schwestern, von denen wir wissen, dass sie Schwester Palagia und Schwester Joviana hießen. Warum Schwestern im dentistischen Lehrinstitut tätig waren, wissen wir nicht. In dem Gebäude, in dem das Institut in den ersten 9 Jahren seines Bestehens untergebracht war, gab es auch einen von Schwestern geführten Kindergarten. Vielleicht entstanden dadurch Kontakte, die eine Mitarbeit von Schwestern im Institut ermöglichten. Auch darin entstand eine Tradition, die lange währte. Noch auf Bildern aus den fünfziger Jahren sind Schwestern zu sehen, die im Institut Dienst tun. Eine Notiz zum Wirken von Schwester Joviana findet sich im Augenzeugenbericht eines Besuchers des Instituts aus dem Jahre 1930. „Pünktlich auf die Minute beginnt der Arbeitsbetrieb und wehe dem Zuspätkömmling! Unbarmherzig wird er von Schwester Jovianas Stift notiert und zur Weiterbehandlung dem Direktorium überreicht. Da gibt es dann freilich nichts zu lachen!“ Es herrschte eine gewisse Strenge im Institut, wie auch weitere Augenzeugen berichten. Einen Hauch der 20er Jahre wird auf dem Foto nur durch die Institutsekretärin Fräulein Steinhausen verbreitet. Sie steht in der zweiten Reihe. Ihr zu Ehren hat Frau Nürnberger auf unserem Analogfoto von 2020 extra einen schönen Pullover angezogen. Für den weiteren Verlauf der Geschichte unseres Faches muss festgehalten werden, dass die Ausbildung im dentistischen Lehrinstitut eine Qualität hatte, die im Jahre 1951 die Synthese der Stände der Zahnärzteschaft und der Dentistenschaft ermöglichte. Mehr über diese Zeit und die Rolle des Karlsruher Instituts finden Sie in unserer digitalen Festschrift. Gruppenbild des Wintersemesters 1926. Abbild der Archivkarte im Archiv der Akademie. Lehrer und Schüler stellen sich im Hof der Gewerbeschule für das Foto auf. Das Gebäude des Lehrinstituts stand dem Brunnen gegenüber.

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