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Ausgabe 10/2023

32_FORTBILDUNG

32_FORTBILDUNG ZBW_10/2023 www.zahnaerzteblatt.de 4 5 Dünn-skallopierender gingivaler Phänotyp: Dünne Gingiva mit skallopierendem Verlauf und schmale befestigte Gingiva. Dick-flacher gingivaler Phänotyp: Dicke Gingiva mit flachem Verlauf und breite befestigte Gingiva. ren initialen Knochenabbau (Kao et al. 2020; Linkevicius et al. 2015). Die Auswirkungen auf den periimplantären Knochenabbau nach dem ersten Belastungsjahr der Implantate sind dagegen noch nicht ausreichend untersucht. In einer eigenen zwei- bis 20-jährigen Kohortenstudie wiesen Patientinnen und Patienten mit einem dünn-skallopierenden gingivalen Phänotyp im ersten Jahr nach Eingliederung der Suprakonstruktion einen signifikant höheren initialen periimplantären Knochenabbau auf. In der darauffolgenden Belastungsphase der Implantate war kein signifikanter Unterschied zwischen den unterschiedlichen Phänotypen nachweisbar (Breunig 2022). Allerdings zeigten Implantate bei Patientinnen und Patienten mit einem dicken-flachen gingivalen Phänotyp signifikant erhöhte Sondierungstiefen und Periimplantitis Prävalenzen. Zusammenfassend weisen die wenigen Studien darauf hin, dass die Einteilung des Weichgewebes nach Phänotypen vor der Implantation in der zahnärztlichen Praxis helfen kann, das individuelle Risiko für einen periimplantären Knochenabbau im ersten Jahr nach Implantatbelastung und den darauffolgenden Jahren besser einschätzen zu können. www.zahnaerzteblatt.de 0711 222966-14 info@zahnaerzteblatt.de Dr. Nicole Breunig, Praxis Dr. Stephanie Huth, Klingenberg Prof. Dr. Reiner Mengel, Med. Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Abteilung für Orofaziale Prothetik und Funktionslehre, Philipps-Universität Marburg /Lahn 6 Dr. Nicole Breunig, Zahnärztin, Praxis Dr. Stephanie Huth, Klingenberg Dick-skallopierender gingivaler Phänotyp: Dicke Gingiva mit skallopierendem Verlauf und schmale befestigte Gingiva. Fotos: Prof. Dr. Mengel Prof. Dr. Reiner Mengel, Med. Zentrum für Zahn-, Mundund Kieferheilkunde Abteilung für Orofaziale Prothetik und Funktionslehre, Philipps-Universität Marburg/Lahn

ZBW_10/2023 www.zahnaerzteblatt.de 33_MEDIZIN Nationales Projekt: Früherkennung von Tumoren der Mundhöhle BUNDESWEITE PRÄVENTIONS- STUDIE GESTARTET Oft werden Tumore der Mundhöhle erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt und behandelt. Dabei kann die Verdachtsdiagnose meist durch die reine Inspektion der Schleimhäute erfolgen, ohne aufwändiges und kostenintensives Diagnoseverfahren. Anders als bei bösartigen Veränderungen der Haut ist die Bevölkerung für Veränderungen der Schleimhaut kaum sensibilisiert. An diesen Punkten – dem einfachen Screening und dem mangelnden öffentlichen Bewusstsein für die Früherkennung von Tumoren der Mundhöhle – setzt ein neues bundesweites Projekt an. In Kooperation mit den Landeszahnärztekammern haben Prof. Dr. Katrin Hertrampf (Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Kiel), Prof. Dr. Eva Baumann (Hanover Center for Health Communication) und Prof. Dr. Astrid Dempfle (IMIS Kiel) im April 2023 ein Forschungsprojekt zur Vorbereitung einer nationalen Präventionskampagne von Mundkrebs gestartet. Es baut auf einem Modellprojekt in Schleswig-Holstein auf und hebt die erfolgreich durchgeführte Studie auf die bundesweite Ebene. Das Vorhaben wird gefördert von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) und der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie (DGMKG). Zahnärztinnen und Zahnärzte sind eine zentrale Gruppe im Gesamtvorhaben. Sie haben die im medizinischen Bereich eher unübliche Möglichkeit, im Rahmen ihrer Behandlung und des Recalls eine große Zahl von „gesunden“ Patientinnen und Patienten zu untersuchen. So können sie Schleimhautveränderungen diagnostizieren, die den Betroffenen nicht bewusst sind, die bis dahin keine Einschränkungen oder Beschwerden verursacht haben und deshalb nicht abgeklärt wurden. Foto: Klinik für MKG-Chirurgie, KSH Kiel GRAVIERENDE ERKRANKUNG Die operative Therapie eines Tumors in der Mundhöhle ist für Patientinnen und Patienten besonders belastend. Häufig führt die Entfernung des Tumors im sensiblen Gesichtsbereich zu funktionellen und ästhetischen Einbußen: Kommunikation, Ernährung und auch soziale Kontakte können erheblich eingeschränkt werden. Die frühzeitige Entdeckung, Diagnose und Therapie von Tumoren der Mundhöhle verbessert nicht nur die Überlebensprognose, sondern verringert auch die Invasivität des operativen Eingriffs in diesem besonders exponierten Bereich. Weil hierdurch viele Einschränkungen reduziert werden können, hat die Früherkennung einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten. DAS PROJEKT In der ersten Phase des Projekts werden Erfahrungen und Einschätzungen der involvierten Berufsgruppen erhoben. Auf dieser Grundlage sollen national Fortbildungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den Zahnärztekammern angeboten werden. Dies soll, neben einer Verbesserung der Sensibilität und des Kenntnisstandes, die Zusammenarbeit und Vernetzung der Berufsgruppen mit verschiedenen Institutionen verbessern. Bisher gibt es in Deutschland keine präventiven Maßnahmen in Form eines Screening-Programms. Eine standardisierte visuelle klinische Untersuchung könnte eine Form der Prävention bieten, die für Patienten und Patientinnen schmerzlos und wenig zeitintensiv ist und keine Nebenwirkungen aufweist. Die Forschenden bitten alle Zahnärztinnen und Zahnärzte, sie bei dieser Studie zu unterstützen, da der zahnärztlichen Berufsgruppe eine tragende Rolle für den Erfolg des Vorhabens zukommt. MACHEN SIE MIT Im Oktober wird über den Kammer- Newsletter KammerKOMPAKT ein Online-Fragebogen versendet. Auf Basis der Ergebnisse wird ein sechsmonatiges kostenloses Fortbildungsangebot konzipiert und 2024 eine zweite Online-Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie werden in ein Konzept einfließen, das die zahnärztliche Berufsgruppe in eine mögliche Aufklärungskampagne integriert. Die Teilnahme an der Online-Befragung erfolgt über eine anonymisierte Identifikationsnummer. Hierdurch ist gewährleistet, dass Kammer und Projektgruppe nicht erkennen können, wer an der Befragung teilgenommen hat. Die gesamte Erhebung erfolgt so, dass Rückschlüsse auf Personen nicht möglich sind. Prof. Dr. Katrin Hertrampf Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel E-Mail: hertrampf@mkg.uni-kiel.de Prof. Dr. Eva Baumann Hanover Center for Health Communication Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover E-Mail: Eva.Baumann@ijk.hmtm-hannover.de INFO Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: http://bit.ly/3OqTQal

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