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Freiberuflichkeit – ein schützenswertes Gut

Ausgabe 6/2017

28 Fortbildung 1.

28 Fortbildung 1. Spezialpodium Oralchirurgie Ein großer Erfolg Nachdem im Jahre 2016 erstmals ein Spezialpodium Kieferorthopädie in das Fortbildungsprogramm der Rust-Tagung integriert wurde, gab es 2017 eine weitere Premiere. Überrascht vom großen Erfolg des KFO-Spezialpodiums, entschloss sich der Vorstand der Bezirkszahnärztekammer Freiburg auch der zweiten großen Fachzahnarztgruppe ein eigenes Podium anzubieten. Analog zu den Erfahrungen mit den Kieferorthopäden durften wir erfreut feststellen, dass auch dieses neue Fortbildungsformat angenommen wurde. Premiere. Die Referenten des ersten Spezialpodiums Oralchirurgie mit dem scheidenden BDO-Landesverbandsvorsitzenden Dr. Fridleif Bachner (r.). Foto: Dr. Bach Ursprünglich war das Spezialpodium für ca. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konzipiert. Diese Zahl wurde bereits mit einer Anmeldezahl von 86 übertroffen. Letztendlich füllten dann nahezu 130 Kolleginnen und Kollegen den Vortragssaal. Professor Dr. Gerhard Wahl, Bonn, einer der renommiertesten deutschen Oralchirurgen und einer der letzten Inhaber eines rein oralchirurgischen Lehrstuhls ergriff zuerst das Mikrofon. Er stellte relevante Neuerungen und Trends für die Oralchirurgie vor angefangen bei den Sedierungsoptionen mit Lachgas über Lokalanästhetika bis hin zur neuen Generation blutverdünnender Medikamente. Knochentransplantat. Der Münchener Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Professor Dr. Dr. Andreas Schlegel stellte die provokante Frage „Wird der autologe Knochen entbehrlich?“. Nach einem gründlichen Sichten und Darstellen der Literatur und der möglichen Augmentationsszenarien kam er zum Schluss, dass das autologe Knochentransplantat nach wie vor unverzichtbar ist. Insbesondere bei Defekten größeren Ausmaßes, wo bis dato alle verfügbaren Knochenersatzmaßnahmen versagen. Launig und mit einem Exkurs in die Philosophie stellte Professor Dr. Dr. Johannes Kleinheinz, Münster, die „gehasste Geliebte“ Weichgewebe vor. Sein Fazit: Entscheidend für ein gutes Verhältnis zum Weichgewebe ist ein Verständnis der Anatomie, hier vor allem auch die Kenntnis der blutversorgenden Systeme, ein gerüttelt Maß an Können und letztendlich auch eine gewisse Portion Glück. BDO-Landesverband Der BDO-Landesverband Baden- Württemberg fungierte nicht nur als Mitveranstalter des ersten Spezialpodiums Oralchirurgie, er hielt auch seine Mitgliederversammlung in Rust ab. Mit knapp 350 Mitgliedern ist der baden-württembergische Verband einer der größten BDO-Landesverbände und so war es für den Bundesvorsitzenden Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Speicher, Ehre und Verpflichtung zugleich ein verbandspolitisches Update zu geben. Erwähnung in seinem Bericht fanden neben der neuen GOÄ auch die anstehende Änderung der Approbationsordnung. BDO-Landesverbandsvorsitzender Dr. Fridleif Bachner, Stuttgart, stellte sein Amt zur Verfügung und so standen Neuwahlen an, die ein überaus überzeugendes Ergebnis für den neuen Vorsitzenden Dr. Manuel Troßbach, Heilbronn, und seine beiden Stellvertreter Dr. Ulrich Jeggle, Backnang, und Dr. Robert Schwagierek, Pforzheim, brachten, da alle drei einstimmig gewählt wurden. Zirkonoxidimplantate. Keinem in niedergelassener Praxis tätigen Kollegen ist es wohl so gelungen, eine Idee zu etablieren und dann auch noch mit hervorragender wissenschaftlicher Datenlage zu flankieren, wie dies Dr. Michael Gahlert, München, mit den Zirkonoxidimplantaten gelang. So konnte Gahlert souverän über Anwendungen und Langzeitdaten seines „Babys“, wie er das einteilige Zirkonimplantat nannte, berichten und hier ganz hervorragende Daten vorstellen. Seine Prognose: Die Zukunft der Implantologie, wenn nicht der gesamten Zahnheilkunde, ist metallfrei. Dr. Georg Bach ZBW 6/2017 www.zahnaerzteblatt.de

Fortbildung 29 Fortbildungstagung für Zahnmedizinische Fachangestellte der BZK Freiburg Zukunftsvisionen in Rust Wie sieht die Zukunft der Prophylaxe aus? In welche Richtung entwickelt sich die deutsche Gesundheitsversorgung? Mit diesen und mit weiteren aktuellen Fragen beschäftigte sich die diesjährige Fortbildungstagung für ZFA der BZK Freiburg in Rust. Als wichtige Zielgruppe dieser Fortbildung freuten sich die teilnehmenden ZFA über spannende Vorträge und professionelle Referenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die das Publikum über relevante Zukunftsthemen aufklärten. Wissensvermittler. Prof. Dr. Till Dammaschke, Prof. Dr. Katrin Bekes und Peter Edwin Brandt (v. l.) vermittelten neue Wissensimpulse und Informationen zu den Themen Dentinregeneration, MIH und Kommunikation. Am 28. April war im Confertainment-Center Europa-Park Rust erneut Fortbildungszeit. Ca. 870 Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie 820 ZFA aus Baden-Württemberg trafen sich an diesem Tag, um gemeinsam einen Blick in die Zukunft der Zahnmedizin zu werfen. Dr. Norbert Struß, stellvertretender Präsident der LZK BW und Vorstandsmitglied der BZK Freiburg, und Dr. Priska Fischer, stellvertretende Referentin für ZFA der BZK Freiburg, eröffneten die Fortbildungstagung für ZFA und freuten sich über die rege Teilnahme und das Interesse am Fortbildungsthema. MIH was nun? Der Tag fing mit dem Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Katrin Bekes zum Thema hypomineralisierte Zahndefekte bei Kindern an. Laut der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) lag die aktuelle Prävalenz der MIH bei 12-Jährigen in Deutschland bei 28,7 Prozent. Dieses Thema wird immer präsenter und bei den Patienten besteht Informationsbedarf. Für eine bessere Patientenaufklärung und als Hilfestellung für die komplette Praxis stellte Dr. Bekes die neusten Erkenntnisse und Diskussionspunkte bezüglich Ursachen, Diagnostik und Therapien der Molaren-Inzisiven- Hypomineralisation vor. Vitale Zähne. Der nächste Vortrag behandelte das zentrale Thema Dentinregeneration. Prof. Dr. Till Dammaschke zeigte unterschiedliche Dentinarten und erklärte, in welchen Situationen die Neubildung von Dentin in der Zahnmedizin eine Rolle spielt. Außerdem sprach er über die Bedeutung, Voraussetzungen und Techniken der Vitalerhaltung des Zahnes und nannte auch Situationen, in denen Maßnahmen die die Pulpa erhalten, kontraindiziert sind. Fotos: M. Bamberger Zukunft der Prophylaxe. Prof. Dr. Adrian Lussi zog in seinem Vortrag eine interessante Parallele zwischen heutigen und künftigen Prophylaxethemen und -methoden und konnte durch seine professionelle und unterhaltsame Präsentationsart bereits in den ersten Minuten seiner Rede die Zuhörer begeistern. Prof. Lussi sprach über Karies und dentale Erosionen und stellte aktuelle Fakten sowie Zukunftskonzepte der Prophylaxe vor. Durch Fragen bezog er das Publikum aktiv in seinen Vortrag ein und regte gleichzeitig zum Nachdenken an. Bei älteren Personen wird das Auftreten der Karies an der Wurzeloberfläche immer präsenter, Prof. Lussi stellte in diesem Zusammenhang neue Stoffe und innovative Prophylaxestrategien vor. Kommunikationscoaching. Für Peter Edwin Brandt, selbständiger Unternehmensberater für Personalentwicklung, tätig als Coach, Trainer, Dozent und Moderator, ist Kommunikation Hauptaspekt und Fokus seiner täglichen Arbeit. Er trat als letzter auf und überraschte durch innovative Präsentationsmethoden, bei denen er sein schauspielerisches Talent gekonnt ins Szene setzte und das Publikum durch Mitmach-Experimente aktivierte und somit ins Geschehen involvierte. Entspannte Atmosphäre. Die Fortbildungstagung in Rust verbindet Wissen mit Entspannung und Spaß und legt Wert auf eine positive Atmosphäre und Interaktion zwischen den Teilnehmern. Eine Dentalmesse, spannende Unterhaltungsmomente, ein interessantes Abendprogramm sowie ein Besuch im Europa-Park rundeten die Fortbildung ab. Weitere Bildimpressionen finden Sie unter www.zahnaerzteblatt.de. » radu@lzk-bw.de Mehr Eindrücke Auf der Webseite www.fortbildungrust.de finden Sie weitere Informationen. www.zahnaerzteblatt.de ZBW 6/2017

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