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Frauen und Männer werden unterschiedlich krank

Ausgabe 10/2017

22 Berufspolitik

22 Berufspolitik Sommertour in Baden-Württemberg Persönlicher Dialog mit wichtigen Einblicken Dörzbach, Bühlertal, Waghäusel-Kirrlach, Schönaich, Waiblingen, Backnang, Hardheim, Heilbronn und Neuffen: Hier hatte die Sommertour im August und Anfang September Station gemacht – und war mit den Praxisbesuchen in die heiße Phase des Wahlkampfs gestartet. Mit dem Ausgang der Bundestagswahl am 24. September stand auch die Entscheidung darüber an, wie das zukünftige Gesundheitswesen und die (zahn-)medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger gestaltet werden. „Deshalb ist es so wichtig, den persönlichen Dialog zu suchen, um auf drängende Fragen und Probleme hinzuweisen, damit diese möglichst gelöst werden“, sagte Dr. Ute Maier, Vorstandsvorsitzende der KZV BW. Bürokratie, Richtlinien, Bürgerversicherung, Versorgung vor Ort und Kommunalportal, Niederlassung versus Anstellung, die Technologisierung der zahnärztlichen Arbeit: Themen gab es genug im Dialog mit Landtagsabgeordneten, Bundestagskandidaten und Landräten und Bürgermeistern bei der Sommertour. „Immer größerer bürokratischer Aufwand könnte in Zukunft die zahnärztliche Versorgung gefährden“, bringt es Redakteur Matthias Staber in seinem Beitrag in der Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung auf den Punkt. „30 Prozent seiner Arbeitszeit benötigt ein Zahnarzt heutzutage für die Bürokratie“, erläuterte Dr. Ute Maier. Immer schärfere Vorschriften treiben zudem die Kosten für die Praxen in die Höhe: „Allein die Wartungs- und Folgekosten der für Einblicke. Die Praxisklinik für Oralchirurgie und Endodontie von Dr. Andre Hoffmann in Waghäusel-Kirrlach besuchten der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/ DVP-Landtagsfraktion Jochen Haußmann MdL und die FDPdie Reinigung und Desinfektion seiner Instrumente benötigten Geräte betragen pro Jahr über 10.000 Euro“, so der Schön aicher Zahnarzt Dr. Klaus Lux. Im August und Anfang September hatte die Sommertour Station gemacht in den Praxen von Dr. Nicole Dörr, Dörzbach, Dr. Vera Hüttemann und Dr. Holger Hüttemann, Bühlertal, in der Praxisklinik für Oralchirurgie und Endodontie von Dr. Andre Hoffmann in Waghäusel-Kirrlach, in den Praxen von Dr. Andreas Kling und Dr. stom./Univ. Belgrad Lidija Novakovic, Waiblingen, und von Dr. Frank Kehrer und Dr. Ulrich Jeggle, Backnang, in der Gemeinschafts praxis Dr. Wolfgang Eisenhauer und Dr. Uta Graalmann, Hardheim, bei Dr. Bernd Lang, Heilbronn-Neckargartach, und Dr. Michael Aschenbrenner, Neuffen. Die bürokratischen Vorschriften und Handlungsanweisungen zu erfüllen „ist teuer und kostet viel Zeit“, berichtete die Hohenloher Zeitung. Wenn man die Richtlinien umsetzt seien das „enorme Zusatzbelastungen“, vermittelte Dr. Nicole Dörr dem Landtagsabgeordneten Arnulf von Eyb (CDU) und Landrat Matthias Neth. Dr. Vera Hüttemann und Dr. Holger Hüttemann diskutierten mit der Landtagsabgeordneten Sylvia Fiedler (CDU), mit Bundestagskandidat Manuel Hummel (Bündnis 90/Die Grünen) und Bürgermeister Hans- Peter Braun (siehe auch Bilder der Sommertour). Dass die zahnärztliche Versorgung im Hohenlohekreis wie auch im Landkreis Rastatt gut ist, wurde sehr gewürdigt. „Es ist wichtig, frühzeitig ins Gespräch mit Ärzteschaft und Politik zu gehen, und zwar vorrangig auf kommunaler Ebene, um einem möglichen Ausbluten der Infrastruktur im ländlichen Raum entgegenzuwirken“, betonte Dr. Ute Maier. Informationen. Wenn man die Richtlinien umsetzt, seien das „enorme Zusatzbelastungen“, vermittelte Dr. Nicole Dörr (Foto links: Dörzbach) dem Landtagsabgeordneten Arnulf von Eyb (CDU) und Landrat Matthias Neth. Dr. Vera Hüttemann und Dr. Holger Hüttemann (Foto Mitte: Bühlertal) diskutierten in ihrer Praxis mit der Landtagsabgeordneten Sylvia Felder (CDU), mit Bundestagskandidat Manuel Hummel (Bündnis 90/Die Grünen) und Bürgermeister Hans-Peter Braun. Die sehr weit reichenden Hygienevorschriften „halten zunehmend von der eigentlichen Arbeit ab: der Behandlung der Bürgerinnen und Bürger“, sagte Dr. Andre Hoffmann (Foto rechts: Waghäusel-Kirrlach). ZBW 10/2017 www.zahnaerzteblatt.de

Berufspolitik 23 Praxisbesuch. Im Dialog u. a. mit (Foto links: Schönaich) Landrat Roland Bernhard, Jochen Haußmann (MdL, FDP), Marc Biadacz (CDU-Bundestagskandidat; am 24.09.2017 als Bundestagsabgeordneter gewählt), Jasmina Hostert (SPD-Bundestagskandidatin) und Brigitte Ostmeyer (Kreisrätin; stv. für Richard Pitterle, Die Linke) sowie mit (Foto Mitte: Waiblingen) Lisa Walter (FDP-Bundestagskandidatin) und Siegfried Lorek (MdL, CDU) und mit (Foto rechts: Backnang) Melanie Lang (Bundestagskandidatin, B`90/Die Grünen), OB Dr. Frank Nopper und Gudrun Senta Wilhelm (FDP-Bundestagskandidatin). Rede und Antwort standen Dr. Ute Maier, Dr. Klaus O. A. Lux, Dr. Ulrich Jeggle, Dr. stom./Univ. Belgrad Lidija Novakovic und Dr. Hendrik Putze (Vorstandsmitglied der LZK BW). Bundestagskandidaten Dr. Christian Jung und Hendrik Tzschaschel. Die Einblicke des Praxisteams in Arbeitsabläufe ermöglichten den Politikern, Hintergründe zu verstehen und verdeutlichten, wie wichtig es ist, einen Zahnarzt vor Ort zu haben. „Wir Zahnärzte engagieren uns intensiv dafür, dass die sehr gute Versorgungssituation für die Patientinnen und Patienten in Baden- Württemberg erhalten wird“, betonte Dr. Ute Maier. Im Rahmen des ausführlichen Praxisrundgangs, mit Besuch des Sterilisationsraumes und Erläuterungen zu den Hygieneanforderungen, kamen viele bürokratiebehaftete Organisationsdetails, wie die sehr weitreichenden Hygienevorschriften, zur Sprache. „Diese Vorschriften halten zunehmend von der eigentlichen Arbeit ab: der Behandlung der Bürgerinnen und Bürger“, sagte Dr. Andre Hoffmann. Bürgerversicherung. Dr. Ute Maier ging auch auf das kürzlich veröffentlichte Gutachten „Auswirkungen einer Bürgerversicherung auf die Versorgung in Baden-Württemberg“ ein. Der prognostizierte Verlust von 500 Zahnarztpraxen und über 2.000 Arbeitsplätzen im Land hätte konkrete Auswirkungen auch für den Landkreis Karlsruhe. Jochen Haußmann betonte, dass die freie Wahl der Krankenversicherung für die Freien Demokraten auch in Zukunft ein wichtiges Anliegen sei. „Dazu setzen wir uns neben einer starken privaten Krankenversicherung (PKV) auch für eine freiheitliche gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ein. Einer als ‚Bürgerversicherung‘ getarnten staatlichen Zwangskasse erteilen wir in unserem Wahlprogramm eine klare Absage“, sagte der FDP-Politiker. Für die gute zahnärztliche Versorgung im ganzen Landkreis Konstanz und vehement gegen eine Bürgerversicherung: Mit klarer Botschaft wandten sich Jochen Haußmann und Dr. Ute Maier bei einer Vortragsveranstaltung des FDP-Kreisverbandes Konstanz an die interessierten Zuhörer. Jochen Haußmann forderte, dass es keine politischen Eingriffe in die Selbstverwaltung geben dürfe – die Selbstverwaltung müsse erhalten bleiben. Mit von der Partie war Tassilo Richter, Bundestagskandidat im Kreis Konstanz und Mitglied des Landesfachausschuss Gesundheit und Soziales. » guido.reiter@kzvbw.de » katrin.hommers@kzvbw.de Gute Atmosphäre. Beim Praxisbesuch informierten sich (Foto links: Hardheim) Bürgermeister Volker Röhm, Sina Häffner (stv. für Landrat Dr. Achim Brötel) und Zahnärztin Susanne Löffler (für Carina Schmidt, FDP) sowie (Foto Mitte: Heilbronn-Neckargartach) Sozialbürgermeisterin Agnes Christner, Rainer Hinderer (MdL, SPD), Nico Weinmann (MdL, FDP), Alexander Throm (CDU-Bundestagskandidat; als Bundestagsabgeordneter gewählt) und (Foto rechts: Neuffen) Wirtschafts- und Finanzminister a. D. Dr. Nils Schmid, MdL (als Bundestagsabgeordneter gewählt). Fotos: Wahl www.zahnaerzteblatt.de ZBW 10/2017

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