46_NAMEN UND NACHRICHTEN ZBW_2-3/2024 www.zahnaerzteblatt.de Wrigley Prophylaxe Preis 2023 MUNDGESUNDHEIT IM FOKUS Neue Wege KATRIN SUMP WECHSELT ZUR BZK STUTTGART Die langjährige Geschäftsführerin der Bezirkszahnärztekammer (BZK) Tübingen, Rechtsanwältin Katrin Sump, hat zum 1. Januar 2024 eine neue berufliche Herausforderung angenommen und ist in die Geschäftsführung der Bezirkszahnärztekammer (BZK) Stuttgart wechselt. Von September 2014 bis Dezember 2023 leitete Katrin Sump erfolgreich die Geschicke der BZK Tübingen und prägte dort insbesondere den Weg der Digitalisierung. Unter ihrer Führung wurden bedeutende Schritte unternommen, um die Prozesse zu optimieren und den digitalen Wandel voranzutreiben. Ein wesentlicher Aspekt ihrer Tätigkeit lag zudem in der aktiven Gestaltung der Arbeit des ZFA-Mitarbeiterausschusses der Landeszahnärztekammer (LZK). Katrin Sump wird ihre Mitwirkung in diesem Gremium fortsetzen. Die BZK Tübingen dankt ihr für ihre engagierte Arbeit und wünscht ihr viel Erfolg und Erfüllung bei ihren zukünftigen Aufgaben in Stuttgart. Die Nachfolge von Katrin Sump in der Geschäftsführung der BZK Tübingen hat zum 1. Januar die Juristin Susanne Traulsen übernommen. Cos Januar-Rekord 22 MILLIONEN E-REZEPTE AUSGESTELLT Rund 22 Millionen elektronische Rezepte (E-Rezepte) sind bis zum 22. Januar im neuen Jahr ausge stellt worden. Dies geht aus Zahlen des E-Health-Monitors 2023/2024 von McKinsey hervor. Im gesamten Jahr 2023 wurden demnach rund 18 Millionen E-Rezepte in den Praxen ausgestellt. Der Anteil an den Gesamtverordnungen betrug etwa 2,3 Prozent – im Januar dieses Jahres liegt der E-Rezept-Anteil bislang bei etwa 47,6 Prozent. Das E-Rezept ist seit dem 1. Januar 2024 eine verpflichtende Anwendung. Praxen müssen verschreibungspflichtige Arzneimittel zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) regelhaft elektronisch verordnen. Papierrezepte sind nur noch unter bestimmten Voraussetzungen, wie zum Beispiel bei technischen Problemen oder bei Hausund Heimbesuchen, möglich. Äerzteblatt/IZZ Foto: BZK Tübingen Foto: wrigley-dental Ende November wurden die Gewinner*innen des Wrigley Prophylaxe Preises 2023 bekannt gegeben. Die prämierten Studien und Projekte sind aus Greifswald, Köln, Heidelberg und Freiburg. Die beiden mit einem Sonderpreis ausgezeichneten Projekte stammen aus Baden-Württemberg: Eins konzentriert sich auf die Mundgesundheit stationärer Kinder im Krankenhaus, das andere ermöglicht Studierenden in einem Simulations-Lehrparcours, zahnmedizinisch relevante Einschränkungen im Alter am eigenen Leib zu erfahren. Die Zahnputzperlen motivieren schwer kranke Kinder, die längere Zeit im Krankenhaus verbringen müssen. Das Projekt „Zahnputzperle" des Vereins Zahnputzfuchs e. V. aus Heidelberg, unter der Leitung von Dr. Kerstin Aurin, setzt auf die Kreativität von Schüler*innen der Klassen 6 bis 9. Diese basteln im Kunstunterricht individuelle Zahnputzperlen aus Modelliermasse, etwa zwei cm groß und in Zahnform. Die liebevoll gestalteten Perlen, mit Details wie Zipfelmütze, Hut, Bart oder einem zwinkernden Auge, dienen als Belohnung für regelmäßiges Zähneputzen oder werden in Situationen, in denen das Zähneputzen schwerfällt, als Anreiz verwendet. Das Projekt wird bundesweit in elf Kliniken und Schulen umgesetzt. Dr. Anna-Lena Hillebrecht und ihr Team vom Universitätsklinikum Freiburg haben einen innovativen Lehrparcours entwickelt, um Studierende der Zahnmedizin auf die Herausforderungen bei der Betreuung älterer Patient*innen vorzubereiten. Der Lehrparcours simuliert typische Altersbeschränkungen anhand von vier Stationen. Die Studierenden erleben selbst, wie es ist, mit einer Augenerkrankung einen Fragebogen auszufüllen, mit zitternden Händen eine Prothese zu reinigen oder Mundtrockenheit zu erleben. Anschließend erarbeiten sie Strategien für die bestmögliche Betreuung und Unterstützung dieser Patient*innen. Das Projekt kann sowohl im Rahmen des Zahnmedizinstudiums als auch zur Schulung von Praxisteams und Pflegepersonal eingesetzt werden. wrigley-dental/Bi Foto: wrigley-dental Abbildungen: gematik GmbH
ZBW_2-3/2024 www.zahnaerzteblatt.de 47_NAMEN UND NACHRICHTEN Foto: UW/H Auszeichnung BEHINDERTENORIENTIERTE ZAHNMEDIZIN Prof. Dr. Andreas Schulte von der Universität Witten/Herdecke (UW/H) wurde mit der Silbernen Ehrennadel der Deutschen Zahnärzteschaft für seine Verdienste in der zahnärztlichen Behandlung von Menschen mit Behinderungen ausgezeichnet. Er habe sich in seiner beruflichen Laufbahn nachhaltig der Behandlung von Menschen mit Beeinträchtigungen gewidmet und maßgeblich für die Implementierung dieser Aufgabe im zahnärztlichen Behandlungsspektrum gesorgt, so die Begründung der Zahnärztekammer Westfalen- Lippe und der Bundeszahnärztekammer. Die Behindertenorientierte Zahnmedizin (BOZ) hat an der UW/H einen hohen Stellenwert. Die Universität hat diesem Fachgebiet als einzige Hochschule in Deutschland einen eigenen Lehrstuhl gewidmet, der seit seiner Besetzung mit Prof. Dr. Andreas Schulte im Jahr 2015 durch die Software AG - Stiftung finanziert wird. Unter seiner Leitung behandelt die universitäre Zahnklinik jährlich etwa 1500 Patient*innen. Das Ziel der BOZ-Abteilung ist es vor allem, präventiv zu behandeln, um die eigenen Zähne der Patient*innen möglichst ein Leben lang zu erhalten. Dazu trägt auch das Angebot der sogenannten „Mundsprechstunde“ bei, die gemeinsam mit einer Logopädin durchgeführt wird und darauf abzielt, den Schluckakt und den Mundschluss bei Personen mit bestimmten Syndromen zu verbessern. UW/H/Bi NEUES VERFAHREN IN DER RÖNTGENBILDGEBUNG Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben gemeinsam mit Partner*innenn in ganz Deutschland ein neues System zur Röntgenbildgebung entwickelt, das sowohl für lebende Proben als auch für empfindliche Materialien geeignet ist. Mit ihm wird es möglich, Bilder mit mikrometergenauer Auflösung bei möglichst geringer Strahlendosis aufzunehmen. Röntgenbilder enthüllen verborgene Strukturen in lebenden Zellen, aber die ionisierende Strahlung kann das Erbgut schädigen. Konventionelle Röntgenaufnahmen liefern bei weichem Gewebe nur geringen Kontrast. Eine Lösung bietet die Phasenkontrastmethode, die stärkere Bildkontraste mit geringerer Strahlendosis ermöglicht. Das entwickelte Verfahren des KIT kombiniert Röntgen-Phasenkontrast mit einem sogenannten Bragg-Mikroskop und einem photonenzählenden Detektor. Anstatt das Röntgenbild in ein Bild mit sichtbarem Licht umzuwandeln und zu vergrößern, wird es direkt vergrößert. Dieser Ansatz ermöglicht den Einsatz hocheffizienter großflächiger Detektoren. Der photonenzählende Detektor hat eine Pixelgröße von 55 Mikrometern. Zuvor wird das Röntgenbild hinter der Probe mit einem Bragg-Mikroskop vergrößert, wodurch eine Auflösung von etwa einem Mikrometer für die Probe selbst erreicht wird. Das Bragg- Mikroskop besteht aus zwei perfekten Siliziumkristallen, die eine Vergrößerung durch asymmetrische Beugung am Kristallgitter des Siliziums bewirken. Ein weiterer großer Vorteil des Bragg-Mikroskops liegt in seiner sehr günstigen optischen Bildübertragung. Sie ermöglicht es, alle Ortsfrequenzen bis zur Auflösungsgrenze nahezu verlustfrei abzubilden. KIT/Bi Abbildung: pixabay/mariolayaquerevalu Foto: KIT
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