20_BERUFSPOLITIK ZBW_2-3/2024 www.zahnaerzteblatt.de Begegnungen 2024 im Zahnärztehaus Freiburg FEIERLICHER JAHRESAUFTAKT Mit einem feierlichen Empfang begrüßte die südbadische Zahnärzteschaft das neue Jahr 2024. Unter dem Motto „Begegnungen“ kamen Gäste aus Standespolitik, Politik, Wissenschaft, Medizin sowie Vertreter aus dem Dreiländereck im Zahnärztehaus Freiburg zusammen, um sich über aktuelle Themen und Herausforderungen in der Zahnmedizin auszutauschen. Begegnungen. Traditionell treffen sich beim Neujahrsempfang im Freiburger Zahnärztehaus geladene Gäste aus Standespolitik, Wissenschaft und Medizin. Die Gastgeber Dr. Georg Bach (l.) und Dr. Norbert Struß (2. v. l.) mit Dr. Eberhard Montigel, Dr. Peter Riedel, Dr. Torsten Tomppert, Dr. Bert Bauder (v. l.). Der Festredner Dr. Thomas Müller (Foto unten). Fotos: G. Billischek Dr. Georg Bach, Vorsitzender der Bezirksgruppe Freiburg der KZV Baden- Württemberg, hieß die Gäste herzlich willkommen und freute sich, dass sich die Freiburger Begegnungen mittlerweile als schöne Tradition für den Jahresauftakt etabliert haben. Er hob die besondere Bedeutung dieses Moments hervor, da beide zahnärztlichen Körperschaften seit nunmehr 25 Jahren in dem Gebäude in der Merzhauser Straße unter einem Dach vereint seien – gemeinsam mit dem FFZ (Fortbildungsforum Zahnärzte) sowie der Röntgen- und Prüfstelle. Besonders erwähnte er in diesem Zusammenhang Dr. Hans Hugo Wilms, Dr. Jochen Schwalber und Christoph Besters, da diese drei Persönlichkeiten das Zahnärztehaus sowie die südbadische Standespolitik über Jahrzehnte maßgeblich geprägt hätten. KRISEN BEWÄLTIGEN Dr. Norbert Struß, Vorsitzender des Vorstands der Bezirkszahnärztekammer Freiburg, leitete zum Vortrag über und brachte seine Freude zum Ausdruck, dass der österreichische Kriminalpsychologe Dr. Thomas Müller als Festredner gewonnen werden konnte. Aufgrund seiner umfassenden Erfahrung und seiner Profiling-Tätigkeit bei der Aufklärung einiger der spektakulärsten Serienmorde werde er als einer der führenden Kriminalpsychologen Europas angesehen. In Anbetracht der heutzutage allgegenwärtigen Krisen, die komplexe Herausforderungen darstellten, betonte Dr. Struß, dass der Fokus des Vortrags mit dem Titel „Krisensituationen und deren psychologische Gesetze“ darauf liege, von jenen Menschen zu lernen, die sich wiederholt in Krisensituationen bewährt haben. RESILIENZ In seinem inspirierenden Vortrag verdeutlichte Dr. Müller – untermauert durch ein Zitat von Marie Curie: „Man braucht im Leben nichts zu fürchten, man muss es nur verstehen“ –, dass Krisen eine einzigartige Gelegenheit für persönliches Wachstum bieten, besonders für diejenigen, die gelernt haben, angemessen damit umzugehen. Er stellte vier Säulen der Resilienz vor, welche entscheidende Aspekte für den konstruktiven Umgang mit Krisensituationen darstellen. Erstens betonte er die Bedeutung von Weiterentwicklung und der Bereitschaft zur Veränderung. Die Fähigkeit, sich in schwierigen Situationen weiterzuentwickeln, und die Offenheit gegenüber Veränderungen seien grundlegende Komponenten, die Individuen stärken und ihnen ermöglichen, gestärkt aus Krisen hervorzugehen. Zweitens hob er den Wert eines Perspektivwechsels hervor. Die Bereitschaft, die Situation aus den Augen eines anderen zu betrachten, eröffne neue Einsichten und ebne den Weg zu Lösungen. Die dritte Säule befasse sich mit dem Selbstwertgefühl und dessen Verteilung. Dr. Müller betonte die Wichtigkeit, das Selbstwertgefühl auf verschiedene Lebensbereiche wie berufliche Tätigkeit, Privatleben und individuelle Entscheidungen zu verteilen. Ein ausgewogenes Selbstwertgefühl bilde eine solide Grundlage, um Krisen besser zu bewältigen. Die vierte und nicht weniger bedeutsame Säule sei eine offene, ehrliche und faire Kommunikation. Er unterstrich, dass das Prinzip „sagen, was ist“ hier einen entscheidenden Beitrag leiste. Klare Kommunikation fördere das Verständnis zwischen Menschen und bilde eine Grundlage für ein gutes und wertschätzendes Miteinander. Gabriele Billischek
ZBW_2-3/2024 www.zahnaerzteblatt.de 21_BERUFSPOLITIK Neujahrsempfang der Bezirkszahnärztekammer (BZK) Stuttgart AUSBLICK AUF DAS NEUE JAHR Der Neujahrsempfang der BZK Stuttgart, der zu Beginn eines jeden Jahres stattfindet, ist eine schöne Tradition, um gemeinsam einen Blick auf das bevorstehende Jahr zu werfen. Bei der diesjährigen Veranstaltung lag der Fokus auf den aktuellen Herausforderungen der Versorgung im zahnärztlichen Bereich. Neben politischen und fachlichen Themen bot sich den Gästen auch die Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Foto: G. Billischek Guter Start ins neue Jahr. Der Vorsitzende der BZK Stuttgart, Dr. Eberhard Montigel (l.), freute sich über die zahlreichen Gäste, die seiner Einladung gefolgt waren. Darunter waren prominente Vertreter*innen aus der Landespolitik wie Petra Krebs, Gesundheitspolitische Sprecherin von Bündnis 90/ Die Grünen (4. v. r.), und Dr. Michael Preusch, Gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion (3. v. r). Dr. Eberhard Montigel, Vorsitzender der BZK Stuttgart, begrüßte im Namen des gesamten Vorstands herzlich die Gäste zum Neujahrsempfang. Darunter aus der Landespolitik Petra Krebs, Gesundheitspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, und Dr. Michael Preusch, Gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. „Das Jahr 2024 stellt uns alle vor große Herausforderungen“, betonte Dr. Montigel. Angefangen bei den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten sowie den drohenden Handelskonflikten in Fernost bis hin zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA. Anhaltende Proteste und Arbeitskämpfe in Deutschland dominierten die Schlagzeilen. „Eine schwächer werdende Wirtschaft bei gleichzeitig steigender Inflation stellt nicht nur Regierungen vor Herausforderungen, sondern betrifft auch das Gesundheitssystem.“ HERAUSFORDERUNGEN Im ambulanten Sektor zeichne sich Unruhe ab, da die Heilberufe sich „bestenfalls als Stiefkinder des Gesundheitsministers“ sehen. Dr. Montigel sprach die aktuellen Proteste, Praxisschließungen und die Neuregelung der Budgetierung für Hausärzt*innen an. Er betonte die Notwendigkeit einer flächendeckenden zahnärztlichen Versorgung und forderte auch für diesen Bereich eine Entbudgetierung. Die anstehende Welle von Zahnärzt*innen, die altersbedingt ihre Tätigkeit aufgeben, werfe ebenfalls Fragen zur Zukunft auf. Dr. Montigel warnte vor ausländischen Investoren und betonte, dass eine „umfangreiche Behandlungstätigkeit an Patienten weiterhin möglich und attraktiv“ sein müsse. Des Weiteren kritisierte Dr. Montigel den hohen bürokratischen Aufwand, der im Land in einigen Bereichen höher sei als in anderen Bundesländern. Als Beispiel nannte er die nicht anlassbezogenen Praxisbegehungen und die Vorschriften zur Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz. Er richtete einen Appell an die Politik auf Landesund Bundesebene: „Es ist an der Zeit, das Vertrauen in die funktionsfähige Selbstverwaltung zu stärken und die Bürokratie zu reduzieren.“ DANK Dr. Montigel sprach der Verwaltung der BZK Stuttgart besonderes Lob für ihre gute Arbeit aus. Er nutzte die Gelegenheit, die neue Geschäftsführerin, Katrin Sump, vorzustellen. Christine Martin habe die BZK zum Ende letzten Jahres verlassen, und Katrin Sump sei ihr zum 1. Januar nachgefolgt. Dr. Montigel wünschte ihr viel Erfolg und kündigte an, dass sie sich im Rahmen einer „Tour de Ländle“ in allen Kreisvereinigungen vorstellen werde. Darüber hinaus dankte er allen ehrenamtlich aktiven Mitgliedern, die sich in der Selbstverwaltung engagieren. Über 200 Zahnärzt*innen seien im Bereich der BZK Stuttgart ehrenamtlich aktiv. Einen weiteren Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im BZK-Vorstand richtete er an Dr./ Med. Univ. Budapest Edith Nadj-Papp, Dr. Florentine Carow-Lippenberger, Dr. Bernd Krämer und Dr. Hendrik Putze. Gabriele Billischek
Laden...
Laden...
Informationszentrum Zahn- und Mundgesundheit Baden-Württemberg (IZZ)
Haus: Heßbrühlstraße 7, 70565 Stuttgart
Post: Postfach 10 24 33, 70200 Stuttgart
Telefon: 0711 222 966 0
Fax: 0711 222 966 20
presse@izzbw.de
Eine Einrichtung der Kassenzahnärztlichen
Vereinigung Baden-Württemberg
& der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg
© by IZZ Baden-Württemberg - Impressum - Datenschutz