46 Soziales Engagement Aktion „Zahngold für kranke Kinder“ Patienten spenden beim Zahnarztbesuch Foto: Thomas Hassel Seit fast 15 Jahren gibt es die Aktion „Zahngold für kranke Kinder“ der Stiftung „Hilfe für kranke Kinder“ in der Tübinger Uni-Kinderklinik. Viele Hilfen wären ohne die Aktion nicht umsetzbar. Herzensangelegenheit. Eine speziell ausgebildete Heilerziehungspflegerin begleitet Kinder im Intensiv-Delir und unterstützt deren Familien. Hilfen für Familien kranker Kinder in Notlagen, die spezielle Betreuung von Kindern im Intensiv-Delir, psychologische Krisenintervention und Notfalltrainings für Eltern, deren Kinder auf der Intensivstation liegen, spezialisierte Trainings für Ärzte, die dadurch lebensrettende Sicherheit für Akutsituationen bekommen – all das sind unmittelbare Hilfen und Projekte, die dank der Aktion „Zahngold für kranke Kinder“ möglich wurden. Stiftungsarbeit. Vor fast 15 Jahren hat „Hilfe für kranke Kinder – die Stiftung in der Uni- Kinderklinik Tübingen“ – die Aktion ins Leben gerufen und seitdem weit über 100 Zahnarztpraxen in ganz Baden-Württemberg dafür gewonnen, sich regelmäßig zu beteiligen. „Ohne diese sehr erfolgreiche Aktion hätten wir viele wichtige Hilfen in den letzten Jahren nicht umsetzen können“, betont Thomas Hassel, Vorstands- vorsitzender der Stiftung „Hilfe für kranke Kinder“. „Dafür sind wir den teilnehmenden Zahnarztpraxen und ihren Patienten sehr dankbar.“ Die Stiftung setzt sich für die bestmögliche Behandlung und Begleitung von schwer kranken Kindern und ihren Familien in der Tübinger Uni-Kinderklinik ein. Sie unterstützt beispielsweise mit dem Sozialfonds Familien, die aufgrund der Erkrankung ihres Kindes in eine finanzielle Notlage geraten sind, indem schnell und unbürokratisch Fahrt-, Übernachtungs- oder besondere Lebenshaltungskosten übernommen werden. Ebenso wird die Stelle einer Heilerziehungspflegerin finanziert, die speziell für die Betreuung von Kindern im IntensivDelir und deren Eltern qualifiziert ist. Weitere wichtige Projekte sind die psychologische Krisenintervention und Notfalltrainings für Eltern und Angehörige von Kindern, die intensivmedizinisch betreut werden müssen. So können die Eltern Sicherheit im Umgang mit ihren kranken Kindern und Zuversicht in dieser hochbelastenden Situation gewinnen. Des Weiteren unterstützt die Stiftung das Projekt „PAEDSIM“, ein Simulationsprogramm zur Schulung von Ärzten und Pflegekräften: Sie trainieren hier lebensbedrohliche Akutsituationen, um im Ernstfall mit der nötigen – oft lebensrettenden – Routine und Sicherheit agieren zu können. Engagement der Praxen. Die Teilnahme an der Aktion „Zahngold für kranke Kinder“ ist sehr einfach und leicht umzusetzen. Neu teilnehmende Zahnarztpraxen melden sich formlos per Mail oder Telefon bei „Hilfe für kranke Kinder“. Das Team der Stiftung kümmert sich dann um die weitere Abwicklung: Jede Praxis erhält ein Starterpaket mit Info-Flyern und Einverständniserklärungen für die Patienten, einem personalisierten Infoplakat und einer Sammelbox für das Altgold. Ein bis zwei Mal jährlich meldet sich „Hilfe für kranke Kinder“ in der Praxis und lässt nach Absprache das gesammelte Zahngold abholen oder organisiert den sicheren Versand. Zwei Zahnärzte und ein Dentallabor bereiten das Material ehrenamtlich auf und geben es an eine Scheideanstalt weiter, die das Altgold kostenlos verarbeitet. Der Erlös kommt somit komplett den kranken Kindern in der Tübinger Kinderklinik zugute – je zur Hälfte fließt er in aktuelle Projekte und in das Stiftungskapital. Um die Aktion auch für die Patienten transparent zu machen, stellt „Hilfe für kranke Kinder“ jeder Zahnarztpraxis eine Urkunde aus, die das jeweilige aktuelle Sammelergebnis bestätigt. Weitere Informationen können Sie unter www.zahngold-fuer-kinder.de nachlesen. Karoline Niethammer ZBW 7/2020 www.zahnaerzteblatt.de
Kultur 47 Staatsgalerie Stuttgart zeigt Ida Kerkovius Die ganze Welt ist Farbe Anlässlich des 50. Todestages von Ida Kerkovius ist bis zum 13. September 2020 in der Staatsgalerie Stuttgart eine kleine Kabinett-Ausstellung zum gesamten Schaffen der Stuttgarter Künstlerin zu sehen. Vergessenheit. Am 7. Juni 1970 verstirbt sie in Stuttgart. Sammlung. Es werden 31 Werke aus der Sammlung der Staatsgalerie gezeigt, unter ihnen Stadtlandschaften, Naturdarstellungen und Blumenstillleben. Das früheste Werk ist eine Leinwandarbeit aus dem Jahr 1911, die späteste Arbeit ein Siebdruck aus dem Jahr 1965. Abbildung: © Kerkovius Archiv Wenelstein Bauhausschülerin. Ida Kerkovius‘ Aufmerksamkeit und Freude galt den Farben. In der Staatsgalerie Stuttgart ist momentan unter vielen anderen ihr Gemälde „Abstraktes Stillleben“ aus dem Jahr 1935 zu sehen. Stil. Die Weigerung, sich einem verbindlichen Stil unterzuordnen ermöglicht es Ida Kerkovius, immer wieder neu mit den bildnerischen Mitteln und der Farbe umzugehen. Gerade in ihren Pastellarbeiten entwickelt sie eine emotionale, farbenprächtige Bildsprache, die den Betrachter auf einer sinnlichen Wahrnehmungsebene mit einbezieht. Ob Textil, Papier oder Leinwand – für Ida Kerkovius entsteht das Bild aus der Farbe heraus. „Meine Welt ist die Farbe, in ihr kann sich meine Phantasie ganz entfalten.“ (Ida Kerkovius) Staatsgalerie Stuttgart/IZZ In Riga im Jahr 1879 geboren, lernt Ida Kerkovius im Jahr 1903 in Dachau Adolf Hölzel kennen und folgt ihm 1908 als Schülerin an die „Königlich Württembergische Akademie der Bildenden Künste“ nach Stuttgart. Später wird sie seine Assistentin. Hölzel weiß ihre Eigenheit zu schätzen: „Sie macht meine Lehre, aber komisch, sie macht ganz andere Sachen.“ An der Akademie unterrichtet Kerkovius auch Johannes Itten und Oskar Schlemmer, bei denen sie selbst nur wenige Jahre später als Studentin am Staatlichen Bauhaus in Weimar in den Unterricht geht. Zwischen 1920 und 1923 studiert sie in den Wintersemestern in Weimar, wo sie besonders die Lehren von Wassily Kandinsky und Paul Klee inspirieren. Trotz der verschiede- nen Einflüsse betont sie immer, dass sie nicht nur einem Stil folge: „Ich bekenne mich zu keiner Kunstrichtung, sondern bin immer bestrebt wie am Anfang meiner Entwicklung, den Gefühlen, die in mir leben, Gestalt, Qualität und Ausdruck zu geben.“ Nach dem Vorkurs wechselt Kerkovius wie fast alle Frauen am Bauhaus in die Weberei. 1924 kehrt sie nach Stuttgart zurück und unterrichtet wieder selbst. In der Zeit des Nationalsozialismus hält sie sich mit dem Weben über Wasser. Im Jahr 1944 wird ihr Atelier in Stuttgart ausgebombt, so dass kaum noch Arbeiten aus den frühen Jahren existieren. In der Nachkriegszeit zählt die „Kerko“, wie sie in Stuttgart genannt wird, zu den wichtigsten Künstlerinnen Deutschlands, gerät aber zusehends in Info Ida Kerkovius Die ganze Welt ist Farbe bis 13. September 2020 verlängert Öffnungszeiten Di. bis So. 10 -17 Uhr Abendöffnung: Do. 10 bis 20 Uhr Mo. geschlossen Eintritt Erwachsene: 7 Euro Ermäßigt: 5 Euro Der Eintritt ermöglicht auch die Besichtigung der Sammlung. Informationen Staatsgalerie Stuttgart Konrad-Adenauer-Str. 30 - 32 70173 Stuttgart Tel: 0711/47040-0 www.staatsgalerie.de www.zahnaerzteblatt.de ZBW 7/2020
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