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Die Seuchen der Menschheit

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Ausgabe 12/2020

Fortbildung 35 Abb. 6a

Fortbildung 35 Abb. 6a Abb. 6b Abb. 6c Abschlusssituation nach Eingliederung des provisorischen Zahnersatzes zwei Tage später. Auf eine Extension der provisorischen Versorgung bis zu den ersten Molaren wurde bewusst verzichtet. Die Schraubenkanäle liegen okklusal und ermöglichen eine schmale oro-vestibuläre Bedeckung des Kieferkamms (a). Frontalansicht der Sofortversorgung: Aufgrund der zentripetalen Atrophie des Oberkiefers wurde ein Kreuzbiss im Seitenzahngebiet eingestellt. Die Basis wurde zur Besserung der Hygienefähigkeit konvex gestaltet (b). Die postoperative Röntgenkontrolle zeigt die vier inserierten Zygoma-Implantate in situ (c). kontrollaufnahme bestätigten eine gute Osseointegration der Zygoma-Implantate. Direkt im Anschluss wurde der provisorische Zahnersatz in einen definitiven überführt. Hierbei wurde ein CAD/CAM-Stahlgerüst in den vorhandenen Zahnersatz eingearbeitet. Die endständigen fünften Zähne auf beiden Seiten des Oberkiefers wurden als Molaren gestaltet (Abb. 7b). Eine weitere Röntgenkontrollaufnahme vier Jahre nach Behandlungsabschluss zeigt ein stabiles Behandlungsergebnis (Abb. 7c). Epikrise. Das All-on-4-Konzept stellt eine zeitersparende Alternative zu komplexen augmentativen Maßnahmen dar. Jedoch ist auch für dieses Verfahren ein ausreichend breites und hohes Implantatlager zwingend erforderlich. Wenn dies nicht gewährleistet ist, kann durch den Einsatz von Zygoma-Implantaten dennoch eine Sofortversorgung ermöglicht werden. Im geschilderten Fall stellte sich die Patientin wegen des insuffizient versorgten Oberkiefers vor. Im ersten Beratungsgespräch wurde ihr vermittelt, dass ein Zahnerhalt aufgrund der fortgeschrittenen Parodontitis, der ausgeprägten Lockerung der Zähne und der starken Kieferatrophie nicht langfristig möglich sei. Die Patientin wünschte einen möglichst geringen zeitlichen Aufwand zur Verbesserung ihrer dentalen Situation. Aufgrund der ausgeprägten Resorption des Oberkiefers war dieser Wunsch ohne augmentative Maßnahmen nicht zu verwirklichen. Nur durch die Verwendung von Zygoma-Implantaten konnte die schnelle und festsitzende Versorgung gewährleistet werden, und daher entschied sich die Patientin für diese Therapieform. Die bikortikale Verankerung der Zygoma-Implantate im Jochbein ermöglicht eine ausreichende Primärstabilität für eine Sofortbelastung unter Vermeidung zeitaufwändiger Augmentationsverfahren mit mehrmonatiger Einheilphase. Die Behandlungsdauer wurde somit erheblich verkürzt, die Morbidität verringert und die Patientenzufriedenheit erhöht. Auch vier Jahre nach der Implantatinsertion ist keine signifikante Knochenresorption an den inserierten Implantaten zu erkennen (Abb. 7c) Das Literaturverzeichnis finden Sie unter www. zahnaerzteblatt.de oder kann beim IZZ bestellt werden unter Tel: 0711/222966-14 oder E-Mail: info@ zahnaertzeblatt.de. Priv.-Doz. Dr. Michael Korsch, M.A., Dr. Abdel-Karim Mamar Priv.-Doz. Dr. Michael Korsch, M.A. Dr. Abdel-Karim Mamar Fachzahnarzt für Oralchirurgie Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe Zentrum für Implantolgie und Oralchirurgie Heidelberg Zentrum für Implantolgie und Oralchirurgie Heidelberg Abb. 7a Abb. 7b Abb. 7c Kontrolle. Nach Abnahme der Suprakonstruktion, drei Monate nach Implantatinsertion: Die Mukosa erscheint entzündungsfrei und stabil. Periimplantär liegt ausreichend keratinisierte Mukosa vor. b) Frontalansicht nach Eingliederung des definitiven Zahnersatzes (b). Röntgenkontrolle vier Jahre nach Implantation: Die Implantate sind vollständig osseointegriert. Ein Knochenverlust ist nicht erkennbar (c). www.zahnaerzteblatt.de ZBW 12/2020

36 Fortbildung Jubiläumskonferenz der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe Das Patientenwohl steht im Mittelpunkt Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung fand am 6. November 2020 die Jubiläumskonferenz statt. Sie stand unter dem Motto „100 Jahre Zahnmedizin – Visionen und Wege. Woher wir kommen, worauf es jetzt ankommt“. Coronabedingt wurde die Akademie zum Studio umfunktioniert und das Ereignis wurde in Form einer Onlinekonferenz gefeiert. Die zahlreichen Referent*innen, teilweise online zugeschaltet, gratulierten zum großen Jubiläum und brachten ihre Verbundenheit mit der Akademie zum Ausdruck. Prof. Dr. Winfried Walther und Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A., Karlsruhe, eröffneten die Konferenz mit einem Rückblick auf 100 Jahre Akademie unter dem Titel „Was uns die Geschichte lehrt“. Sie blickten auf die bewegte Geschichte der Akademie zurück, von der Gründung im Jahr 1920 als Lehr- und Fortbildungs-Institut des Verbandes der Dentisten im Deutschen Reich bis zur heutigen modernen Lernklinik, die auch über die Landesgrenzen Deutschlands hinweg im zahnärztlichen Umfeld bekannt ist. Walther-Engel-Forum. Unter dem Titel „Visionen und Wege“ präsentierten fünf Walther-Engel-Preisträger der vergangenen Jahre The- men zur zahnmedizinischen Wissenschaft, Ausbildung und Klinik der Akademie und zeigten Visionen für die Zukunft auf. Den Reigen der wissenschaftlichen Vorträge eröffnete Dr. Bernd Klaiber, Würzburg, mit dem Thema „Ästhetik – der Charme des Einfachen“. Als Doktorvater von Prof. Walter betreute er dessen Dissertation, die in einer histologischen Untersuchung der Frage nachging, ob man mit der Turbine Zähne beschleifen dürfe – ein damals aktuelles Thema. Prof. Klaiber zeigte anhand mehrerer Fallbeispiele eindrucksvoll, dass in vielen Situationen anstelle aufwändiger Behandlungen auch mit minimalinvasiver Vorgehensweise sehr gute Ergebnisse erzielt werden können. „So kann den Patient*innen – auch mit kleinem Budget – ihre Würde zurückgegeben werden. Sie sind darüber angenehm überrascht und sehr glücklich“. PD Dr. Anne Wolowski, Münster, gab in ihrem Referat „Psychosomatik – vom Stiefkind zum etablierten Fach, eine Aschenputtel-Geschichte“ einen kurzen Abriss über die Geschichte der Psychosomatik in der Zahnmedizin. Nachdem sich Mitte der 90er-Jahre die Einsicht durchgesetzt habe, dass es körperliche Beschwerden gibt, die durch somatische Ursachen nicht hinreichend erklärt werden können, habe sich die Psychosomatik als Fach etabliert. „Mittlerweile ist diese umfassende Betrachtungsweise bezogen auf jede Patientin und jeden Patienten in der Zahnmedizin angekommen und essenzieller Bestandteil von Fort- und Weiterbildungen, zahnmedizinischen Leitlinien und auch des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs und damit ein gefragtes Fach“, unterstrich Dr. Wolowski. Die neue Approbationsordnung für Zahnmedizin beleuchtete Prof. Dr. Stefan Rupf, Homburg/Saar, ZBW 12/2020 www.zahnaerzteblatt.de

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