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Corona – ein Jahr nach dem ersten Lockdown

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Ausgabe 4/2021

22 Titelthema Foto:

22 Titelthema Foto: privat Dr. Marcel Soulier, Mosbach Was war das Spannendste, was Sie zuletzt über Corona erfahren haben? Spannend und beunruhigend sind die aufgetretenen Mutationen und die Frage der Wirksamkeit der Impfungen dagegen. Im Zusammenhang dazu bleibt weiterhin die Frage interessant, ob man nach der Impfung das Virus noch weiterverbreiten kann. Was macht Sie gerade optimistisch? Optimistisch macht mich, dass es Frühling wird und wärmer und die Ansteckungen vielleicht zurückgehen, bzw. die Inzidenz sich abschwächt. Hoffnung macht auch, dass es mit der Impfung vorangeht und auch die Impfbereitschaft in der Bevölkerung zunimmt. Wann wird das Leben wieder normal? Wenn zwei Drittel der Bevölkerung weltweit geimpft sind und die Inzidenzen dauerhaft niedrig bleiben. Aber das wird noch weit über 2021 hinausgehen. Dr. Roland Rist, Leinfelden-Echterdingen Wie geht es Ihnen gerade? Es geht mir und meiner Familie gut. Die Schnelltests geben zusätzliche, wenngleich auch nur für den Augenblick zusätzliche Sicherheit. Der Praxisbetrieb läuft weitgehendst normal, natürlich mit erhöhtem Aufwand (Lüften, Anzahl Patienten im Wartebereich, Luftaufbereitung etc.) Wann und wo ziehen Sie eine FFP2-Maske an? FFP2-Masken zu tragen ist schon lange in der Praxis obligatorisch, mittlerweile auch beim Einkaufen und in öffentlichen Einrichtungen. Foto: privat Was war das Spannendste, was Sie zuletzt über Corona erfahren haben? Es ist ein Virus wie andere auch. An unerwartet spannende Neuigkeiten kann ich mich nicht erinnern. Wie geht es Ihnen gerade? Gut. Ich bin froh, dass wir Zahnärzte arbeiten dürfen. Und ich fühle mit denen, die das jetzt nicht dürfen und unterstütze sie nach Kräften. Haben Sie immer noch ein Desinfektionsmittel in der Tasche? Im Privaten habe ich im Auto eine Handdesinfektion liegen. Ab und zu stecke ich mir auch eine kleine Flasche für unterwegs in die Tasche. Zu Hause im Flur steht auch ein Desinfektionsspender. Nehmen wir an, Sie hätten nächste Woche Geburtstag. Wie viele Menschen laden Sie ein?* Momentan (Mitte Februar) würde ich niemanden einladen, außer meiner Familie, die ja mit mir im Haushalt lebt. Auf wessen Nähe verzichten Sie gerade? Bei meinen Geschwistern, meinen Neffen und Nichten, bei den Schwiegereltern und bei Freunden finden momentan keine Besuche statt. Wann würden Sie wieder in den Urlaub fahren und wohin? Sobald wieder uneingeschränkte Reisemöglichkeiten bestehen, werde ich vermutlich erst mal mit dem Motorrad in die Berge fahren. Über welche vermeintliche Corona-Weisheit haben Sie sich zuletzt geärgert? Wenn ich lese, COVID-19 ist nur ein harmloser, künstlich gefährlich geredeter Virus, um eine, durch die Finanzmächte bestimmte, neue Weltordnung zu generieren. Auch das Impfmanagement ist deutlich ausbaufähiger, und es könnten auch längst die Hausärzte mit der Impfung begonnen haben. Die Politik und das Gesundheitsministerium machen keinen guten Job. Wann und wo ziehen Sie eine FFP2-Maske an? Ich trage wie immer die OP-Maske den ganzen Tag, über Mund und Nase, eng anliegend. Entscheidender als die theoretische Filtrationsleistung der Maske scheint mir der Anteil der Luft zu sein, der an den Rändern der Maske ungefiltert ein- und ausgeatmet wird. Haben Sie immer noch ein Desinfektionsmittel in der Tasche? Hatte ich nie. Ich habe einen Mund-Nasen-Schutz und ein Immunsystem. Das unterstütze ich durch genügend Flüssigkeit und im Winter durch Vitamin C und D. Nehmen wir an, Sie hätten nächste Woche Geburtstag. Wie viele Menschen laden Sie ein? Nicht mehr als erlaubt sind. Auf wessen Nähe verzichten Sie gerade? Auf die meiner Eltern. Wann würden Sie wieder in den Urlaub fahren und wohin? Im Sommer 2021, nach Kuba. Über welche vermeintliche Corona-Weisheit haben Sie sich zuletzt geärgert? Über die Rechtfertigungsversuche der EU-Bürokratie zu deren Versagen bei der Impfstoff-Beschaffung. Dass dann noch diejenigen, die es besser gemacht haben, als „Impfstoff-Nationalisten“ beschimpft wurden, hat mich geärgert. Was macht Sie gerade optimistisch? Unsere Vorfahren haben die Pest und die spanische Grippe überstanden. Wir werden Corona auch überstehen. ZBW 4/2021 www.zahnaerzteblatt.de

Titelthema 23 Foto: ZFZ Stuttgart/J. Lypke Wann wird das Leben wieder normal? Für die meisten von uns im Sommer 2021. Für viele insolvente Selbstständige wird es die gewohnte Normalität nicht mehr geben. PD Dr. Yvonne Wagner, Stuttgart Was war das Spannendste, was Sie zuletzt über Corona erfahren haben? Das zuletzt wirklich Spannendste, was ich im Zusammenhang zu Corona erfahren habe, war eine angelegte Studie von Forschern der Ruhr-Universität Bochum. Sie haben unter Laborbedingungen nachgewiesen, dass SARS- CoV-2-Viren mit bestimmten Mundspüllösungen stark verringert werden können. Die Mundhöhle ist schließlich die maßgebliche Eintrittspforte der Bakterien und Viren in unseren Körper. Mit Sachlichkeit und Vernunft ist grundsätzlich allen geholfen. Die Presse könnte den Fokus gern einmal stärker auf die Besonderheit der Mundgesundheit für die Allgemeingesundheit, ein starkes Immunsystem legen und darauf aufmerksam machen, wie wichtig gerade jetzt die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen und Professionellen Zahnreinigungen beim Zahnarzt sind. Wie geht es Ihnen gerade? Mir geht es aktuell gut. Meine Familie und unsere Freunde sind derzeit gesund, das hat aktuell für mich die höchste Priorität. Ich drücke die Daumen, dass es so bleibt! Wann und wo ziehen Sie eine FFP2-Maske an? Eine FFP2-Maske trage ich vorrangig bei meinem beruflichen Wirken im Zahnmedizinischen Fortbildungszentrum Stuttgart und hier insbesondere während der Patientenbehandlung. Ich empfehle diese Vorsorge jeder Person, die berufsbedingt mit vielen Menschen direkten Kontakt hat. Haben Sie immer noch ein Desinfektionsmittel in der Tasche? Die Situation, das Desinfektionsmittel in der eigenen Tasche mitzutragen, hat sich entspannt. Dankenswerterweise stehen an vielen Orten ausreichend Spender mit Desinfektionsmittel zur Verfügung. Nehmen wir an, Sie hätten nächste Woche Geburtstag. Wie viele Menschen laden Sie ein? Ich nehme an, ich würde zirka 20 Personen zu meinem Geburtstag einladen. Einen Großteil davon würde ich in „virtuellen Konferenzen“ mit Kaffee und Kuchen begrüßen. Meine Liebsten, das sind mein Mann und meine Kinder, freue ich mich direkt um mich zu haben. Auf wessen Nähe verzichten Sie gerade? Die regelmäßigen Wiedersehen mit unserer relativ großen Familie und unseren Freunden liegen jetzt schon mindestens über ein halbes Jahr zurück. Das fehlt mir sehr! Auch das persönliche Zueinanderfinden mit Menschen, um im beruflichen Kontext die Weiterentwicklung des Unternehmens mit aller möglichen Kraft und dem gebotenen Engagement voranbringen und entfalten zu können, fehlt mir. Da geht noch was! Ich freue mich auf die Zeit, in welcher der direkte Umgang miteinander wieder einfach(er) wird. Wann würden Sie wieder in den Urlaub fahren und wohin? Einen relativ unbeschwerten Urlaub, um andere Länder zu bereisen, halte ich für mich persönlich frühestens in den Oktoberschulferien für realistisch. In jedem Falle strebe ich in solchen Momenten gern nach Ortswechseln und damit verbundenen Perspektivwechseln. Vielleicht ist im Sommer zumindest ein Urlaub bei den entfernten Großeltern möglich. Die Kinder würden sich darüber besonders freuen! Über welche vermeintliche Corona-Weisheit haben Sie sich zuletzt geärgert? Mein Lebensweg ist in der Vergangenheit, insbesondere auch durch Forschungsaktivität und damit verbundener Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel geprägt. Ich betrachte aus diesem Grunde auf für das Menschenleben und die Gesundheit bezogene wichtige Aussagen, Weisheiten oder Ratschläge gern aus dem Wissenschaftskontext. Mit dieser Grundhaltung relativiert sich vieles, was gesagt oder geschrieben steht. Was macht Sie gerade optimistisch? Das vorbildliche gesundheitsbezogene Verhalten von uns allen freut mich sehr! Im letzten Jahr wurde von jedem in einer noch nie dagewesenen Form Herausragendes abverlangt und geleistet. Unabhängig welches Alter, unabhängig wo der einzelne Mensch tätig ist das verdient dankende Anerkennung und Respekt! Wann wird das Leben wieder normal? Die Jahre 2020, 2021 waren und sind für jeden Menschen, für Erwachsene und Kinder, in einer Weise prägend. Ich hoffe, dass es bis zum Ende dieses Jahres zu erheblichen Erleichterungen für die Menschen im Umgang miteinander kommt! Maßgeblich dazu trägt das erfolgreiche Vorankommen beim Impfen bei. Meiner persönlichen Vermutung nach wird das neue „normale“ Leben zusätzlich geprägt sein von Erkenntnissen und neuen Realitäten aus dieser Zeit. Ein vielleicht viel bewussterer Umgang miteinander, eine höhere Wertschätzung gegenüber dem persönlichen Einsatz oder ein nachhaltig schonenderer Einsatz von Ressourcen können dafür Beispiele sein. Nutzen wir die Chance! www.zahnaerzteblatt.de ZBW 4/2021

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