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ZBW 2/3 2025

38_FORTBILDUNGZBW_2-3/2025www.zahnaerzteblatt.deHerbst-Meeting des FFZ 2024NEUESTE ENTWICKLUNGEN INDER ZAHNMEDIZINIm November 2024 fand das traditionelle Herbst-Meeting des FortbildungsforumsZahnärzte (FFZ) im Freiburger Zahnärztehaus unter der Leitung von Prof. Dr. ElmarHellwig statt. In vier spannenden und praxisnahen Vorträgen wurden unterschiedlicheFacetten der Zahnmedizin beleuchtet.DIGITALE DIAGNOSEPD Dr. Dirk Schulze, Freiburg, stelltemit seiner Präsentation der Frage, obdigitales Röntgen und Auswertungdurch KI – ein Fluch oder Segen ist. Erbeleuchtete einführend die Funktionsweisedigitaler Verfahren zur automatischenAuswertung von Röntgenbildernund DVT-Datensätzen. Anschließendging er auf die Datenübertragungund insbesondere auf die damitverbundenen Aspekte des Datenschutzesein. Zentraler Aspekt war die GenauigkeitKI-basierter Diagnosemöglichkeiten.Bei der Beurteilung der aktuellverfügbaren Verfahren kam er zudem Schluss: Je präziser die FrageoderAufgabenstellung ist, desto genauerkönnen KI-Anwendungen adäquateAntworten liefern. So sind dieKariesdetektion auf intraoralen Aufnahmenund kephalometrische Analysenvon Fernröntgenaufnahmen bereitsetablierte und vertrauenswürdigeAnwendungsszenarien für die Anwendungvon KI-Verfahren.Expertise. Prof. Dr. Adrian Lussi referierte zum Thema „Prävention der Karies und der Erosionen“.Foto: Michael BambergerALIGNERIm zweiten Vortrag ging Dr. Josef Diemer,Meckenbeuren, auf das ThemaKieferorthopädie mit Alignern ein. DieZahnbewegung mit Alignern (Schienen)hat sich in den letzten Jahren rasantweiterentwickelt. Heute sind Alignereinerseits in der Kieferorthopädiefest etabliert, aber gleichzeitig kann diekieferorthopädische Behandlung mitAlignern heute in jede zahnärztlichePraxis sinnvoll integriert werden. DieBehandlung mit Alignern erlaubt invielen Fällen, minimalinvasive Behandlungskonzeptein der Praxis umzusetzen.Das eröffnet völlig neue Therapieoptionenfür Zahnärzte. In einemlebendigen Vortrag stellte Dr. Diemerdas Spektrum der Therapiemöglichkeitenmit Alignern anhand von eindrucksvollenFallbeispielen vor. Imzweiten Teil der Präsentation ging Dr.Diemer auf Erkenntnisse aus derSchlafmedizin, insbesondere aufschlafbezogene Atmungsstörungenbzw. Schlafstörungen ein. Er verdeutlichte,dass die Zunge und der Zungenraumin der Wachstums- und Entwicklungsphaseund in jeder Lebensphaseeine hohe Bedeutung haben.KARIESPRÄVENTIONNach der Mittagspause referierte Prof.Dr. Adrian Lussi, Bern, zum Thema„Prävention der Karies und der Erosionen.Was Neues hinterm Horizont?“Zu Beginn ging er auf die etablierte Kariespräventionmit Fluoriden ein, ander sich andere Formulierungen inZahnpasten messen lassen müssen. Erzeigte auf, dass es wichtig ist, quasidauerhaft eine leicht erhöhte Fluoridkonzentrationim Speichel aufrechtzuerhalten,damit es nicht zu Demineralisationserscheinungenan derZahnoberfläche kommt. Andere Zahnpastazusätzewie z. B. Hydroxylapatit,Arginin, Proteine usw. mögen zwar erfolgversprechendsein, können bisheraber bezüglich ihrer kariespräventivenWirkung in klinischen Studien Fluoridnicht ersetzen. Erosiv-abrasive Zahnhartsubstanzdefektewürden zunehmen.Sie seien das Ergebnis direkterSäureeinwirkung auf die Zahnhartsubstanz.Prof. Lussi konnte in seinemVortrag zeigen, dass es dabei aber nichteinfach auf den pH-Wert ankommt,

ZBW_2-3/2025www.zahnaerzteblatt.de39_FORTBILDUNGsondern dass insbesondere die Pufferkapazitätund der Kalziumgehalt dersauren Produkte einen erheblichenEinfluss auf die erosionsauslösendeWirkung des jeweiligen Nahrungsmittelshaben. Zudem helfe es nicht, nachdem Genuss eines sauren Produkts mitdem Zähneputzen zu warten, weil dieWiederaushärtung der erweichtenZahnhartsubstanz zu lange dauernwürde. Letztlich gelte es darauf hinzuweisen,den ständigen Konsum saurerLebensmittel zu reduzieren bzw. saureProdukte mit hohem Kalziumgehaltzu wählen.BLEACHINGIm letzten Vortrag gab PD Dr. PuneNina Paqué einen Überblick über verschiedeneBleichmethoden. Grundsätzlichsollten bei der Aufklärungder Patienten nicht zu große Hoffnungenbezüglich des Bleichergebnissesgeweckt werden. Sie riet zudem davonab, freiverkäufliche Bleaching-Produktewie z. B. Bleaching oder WhiteStrips zu verwenden. Sie enthaltenWasserstoffperoxid oder Carbamidperoxidin sehr kleiner Dosis (gemäß EU-Richtlinie unter 0,1 Prozent) und derBleicheffekt sei somit eher enttäuschend.Im Vortrag wurde speziell aufdas interne Bleaching eingegangen,welches indiziert ist, wenn die Zähnenach einer Wurzelkanalbehandlungdunkle oder gelbliche Verfärbungenaufweisen. Dabei gelte es, mehrere Faktorenzu beachten. Zum einen müssenach der Retrepanation des entsprechendenZahns der zervikale Bereichder Kavität mit einem gut abdichtendemRestaurationsmaterial abgedecktwerden. Dann wird ein hochkonzentriertesBleichmittel verwendet. Nachdem Bleichvorgang sei es wichtig, miteiner Kalziumhydroxideinlage für etwa14 Tage den Bleichvorgang zu stoppenund damit gleichzeitig dafür Sorge zutragen, dass kein verbliebener Sauerstoffdie anschließende adhäsive Versorgungerschwert. Dr. Paqué ging anschließendauf externe Bleichverfahren,insbesondere das Home-Bleachingein und konnte mit eindrucksvollenklinischen Bildern zeigen, dass Bleichenein etablierter und wichtiger Bestandteilder ästhetischen Zahnheilkundeist. Der Bleicherfolg hält in derRegel bis zu drei Jahren an. Nicht seltenkommt es beim Home-Bleachingzu Überempfindlichkeiten der Zähne,denen man aber mit der Anwendungvon Zahnpasten für überempfindlicheZähnn gut begegnen kann.Die angeregten Diskussionen am Endejedes Vortrags ließen darauf schließen,dass die Vorträge bei den Zuhörernund Zuhörerinnen auf großen Interessestießen. Auch im nächsten Jahr solldas Herbstsymposium in einem leichtveränderten Format wieder stattfinden.Es sind wieder vier Vorträge vorgesehen,allerdings unter dem übergeordnetenThema „Grenzbereiche derEndodontie“. Der Termin wird zeitnahbekanntgegeben.Prof. Dr. Elmar HellwigBundestagswahl 2025.Die Universität Hohenheimhat die Länge undVerständlichkeit aller Bundestags-Wahlprogrammeseit 1949 untersucht. Fürden bevorstehenden Urnenganghaben die Forscher*innenfestgestellt,dass sich der kurze Wahlkampfauch in den Längender Parteiprogramme widerspiegelt.Hatten dieseim Jahr 2021 im Schnitteinen Umfang von rund43.500 Wörtern, sind esdieses Jahr vergleichsweiseschlanke 24.500 Wörter.Die längste Programmschriftkommt von denGrünen (etwa 30.700Wörter) – das ist etwa halbso lang wie das Wahlprogrammder Partei zur Bundestagswahl2021. Daskürzeste Wahlprogrammkommt dagegen vom BündnisSahra Wagenknecht(etwa 17.000 Wörter).StatistaGrafik: Statista

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