12_TITELTHEMAZBW_2-3/2025www.zahnaerzteblatt.degung mit akutstationären, notfallmedizinischen, psychotherapeutischen,(gemeinde-)pflegerischen und weiteren therapeutischenBehandlungen verbinden.“Besonders kritisch stehen sie der Privatisierung entgegen: MedizinischeVersorgungszentren in Investorenhand (iMVZ) sollengestoppt werden und Daten aus der ePA dürfen nicht fürkommerzielle Zwecke freigegeben werden.BSWAuch das BSW fordert die Einführung einer Bürgerversicherung.Konkret nennt es die Aufnahme von Zahnersatz in denGKV-Leistungskatalog. Das „Vordringen von Finanzinvestorenin Arztpraxen und medizinischen Versorgungszentren“ soll gestopptwerden. Geht es nach dem BSW, erhalten Hausärzteeine höhere Vergütung. Neben mehr Medizinstudienplätzenwird auch hier ein „Bürokratie-Abbau-Turbo“ propagiert.Alexander MessmerPOSITION DER ZAHNÄRZTESCHAFTDie Positionen der Zahnärzteschaft sind indes klar: Auf denVertreterversammlungen von KZV und LZK BW im November/Dezember 2024 haben die gewählten Zahnärztinnen undZahnärzte diese acht Forderungen und Maßnahmen festgehalten,um die Versorgung in Baden-Württemberg zukunftssicherzu gestalten, und an die Politik adressiert:1. Abschaffung der Budgetierung: Die Budgetierung in dervertragszahnärztlichen Versorgung muss abgeschafft werden,um eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Versorgungzu ermöglichen. Eine faire und leistungsgerechte Vergütungist essenziell, um den Beruf attraktiv zu halten und demFachkräftemangel entgegenzuwirken.2. Stärkung der Freiberuflichkeit und Selbstverwaltung:Die KZV BW fordert ein klares Bekenntnis zur Freiberuflichkeitund zur Selbstverwaltung in der zahnärztlichenVersorgung, um die Unabhängigkeit, hohe Qualität unddie patientenzentrierte Ausrichtung der Versorgung zusichern.3. Eindämmung der Kommerzialisierung durch Investoren-MVZ: Die KZV BW spricht sich gegen die zunehmende Kommerzialisierungder zahnärztlichen Versorgung durch investorengetrageneMedizinische Versorgungszentren (iMVZ)aus. Diese Entwicklung gefährdet die patientenorientierteVersorgung und muss durch gesetzliche Vorgaben reguliertwerden.4. Förderung einer funktionalen Digitalisierung: Die KZVBW fordert eine gezielte Förderung der Digitalisierung, dieechte Verbesserungen für Praxisabläufe und die Patientenversorgungbringt. Zahnmedizin, Datenschutz und Nutzerfreundlichkeitmüssen dabei oberste Priorität haben.5. Bürokratieabbau: Die administrative Belastung der Praxenmuss reduziert werden, damit Zahnärztinnen undZahnärzte mehr Zeit für die Patientenversorgung haben.Die KZV BW fordert Maßnahmen zur Vereinfachung undStandardisierung der Dokumentations- und Verwaltungsprozesse.6. Erhalt des dualen Krankenversicherungssystems: DieBeibehaltung des dualen Systems aus gesetzlicher und privaterKrankenversicherung ist entscheidend, um die Vielfaltund Qualität der Gesundheitsversorgung zu sichern. Die KZVBW fordert ein klares Bekenntnis zum Erhalt dieses bewährtenModells.7. Förderung der Prävention: Die Prävention in der zahnmedizinischenVersorgung muss gestärkt werden, um die Mundgesundheitder Bevölkerung nachhaltig zu verbessern. DieKZV BW unterstützt Programme und Maßnahmen, die präventiveVersorgung fördern und damit langfristig Kosten imGesundheitswesen senken.8. Anpassung des GOZ-Punktwerts: Die Gebührenordnungfür Zahnärzte (GOZ) ist seit 1988 unverändert, die Preise wurdenseitdem nicht mehr an die allgemeine Teuerungsrate angepasst.Wir fordern eine Anhebung des GOZ-Punktwertsunter Berücksichtigung deutlich gestiegener Energie-, Material-,Personal- und Digitalisierungskosten.INFOWAHL-O-MATSie sind sich in Ihrer Wahlentscheidung noch nicht sicher?Dann befragen Sie den Wahl-O-Mat! Das Frage-und-Antwort-Toolbietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre eigenen Ansichtenzu ausgewählten Positionen der zur Wahl stehendenParteien mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“oder „These überspringen“ abzugleichen. Auf Basis IhrerAntworten bestimmt das Tool Ihre Übereinstimmung mitden ausgewählten Parteien.Der Wahl-O-Mat ist unter www.wahl-o-mat.de abrufbar.
ZBW_2-3/2025www.zahnaerzteblatt.de13_TITELTHEMABundestagswahl 2025ERKLÄRTES ZIEL:GESUNDHEITSPOLITIKNach dem Aus der Ampelkoalition Ende 2024 wurden für den 23. Februar 2025Neuwahlen zum Deutschen Bundestag angesetzt. Wenig Zeit für die Parteien, um ihrenWahlkampf zu organisieren. Die ZBW-Redaktion bat die wichtigsten Parteien in Baden-Württemberg um Informationen zu Kandidatinnen und Kandidaten ihrer Landesliste, diesich im neuen Bundestag für Gesundheitsthemen einsetzen wollen. Nicht alle Parteienantworteten. Der Überblick beruht deswegen auch auf eigener Recherche und erhebtkeinen Anspruch auf Vollständigkeit.Platz 11: Derya Türk-Nachbaur MdB wurde 2021 im Wahlkreis Schwarzwald-Baar in den Bundestag gewählt. Sie ist Mitglied in den Bundestagsausschüssenfür Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie für wirtschaftliche Zusammenarbeitund Entwicklung. Dort setzt sie sich für einen fairen Zugang zurGesundheitsversorgung und Bildung auf internationaler Ebene ein.Platz 17: Heike Engelhardt MdB aus dem Wahlkreis Ravensburgist Mitglied des Gesundheitssauschusses. Dem Bundestaggehört sie seit 2021 an. Zudem ist die Abgeordnete stellvertretendesMitglied im Unterausschuss Globale Gesundheitund setzt sich für den Sozialstaat und Frauenrechte ein.Platz 27: Mirko Witkowski (Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen) möchte sich als Abgeordneterin Berlin für eine solidarische Gesellschaft einbringen, die allenMenschen faire Chancen bietet. Besonders wichtig ist ihm eine gute ländlicheInfrastruktur mit einer funktionierenden Gesundheitsversorgung, dieauch den Bedürfnissen von Menschen mit Kindern und älteren Menschengerecht wird.Platz 33: Soziales Engagement, beispielsweise für die Opferhilfe Weißer Ringe. V. ist Sebastian Gillmeister (Wahlkreis Ulm) ein wichtiges Anliegen. Derpolitische Schwerpunkt des Ulmer Arztes liegt auf gesundheitlichen Themen,der Förderung des sozialen Miteinanders und dem Ausgleich sozialerUngerechtigkeit.
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