42 Namen und Nachrichten Special Smiles Jetzt auch in Baden-Württemberg Team. In Baden-Württemberg wird ein dreiköpfiges Team die regionale Koordination übernehmen, Dr. Abdul-Razak Bissar, Universität Heidelberg (r.), Dr. Guido Elsäßer, Referent für Behindertenzahnheilkunde (l.), und Roswitha Henkel, AG Zahngesundheit Karlsruhe (2. v. l.). Kontrolluntersuchungen. Special Olympics bietet Athleten im Rahmen des Healthy Athletes Gesundheitsprogramms kostenlose Kontrolluntersuchungen an. Fotos: Hans Riemer Special Olympics Deutschland ist die deutsche Organisation der weltweit größten, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Das Ziel von Special Olympics ist es, Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und letztlich zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu verhelfen. Über den Sport hinaus sieht sich Special Olympics Deutschland als Alltagsbewegung mit einem ganzheitlichen Angebot. Dazu gehört auch das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes, das hauptsächlich zur Prävention und Gesundheitsförderung, zur Verbesserung der Trainings- und Wettbewerbsfähigkeiten sowie für besseres Gesundheitsbewusstsein im Alltag dient. Bei Sportveranstaltungen, aber auch in Wohneinrichtungen, Werkstätten und Schulen bietet Special Olympics allen Athleten im Rahmen des Healthy-Athletes-Gesundheitsprogramms kostenlose und umfassende Beratungen und Kontrolluntersuchungen an. Das Gesundheitsprogramm umfasst unterschiedliche Gesundheitsbereiche wie podologische, physiotherapeutische, Hör- und Sehuntersuchungen, Ernährungs- und Raucherberatung und zahnärztliche Untersuchungen, das Special Smiles – Gesund im Mund – Angebot. Seit 2010 ist die Bundeszahnärztekammer Kooperationspartner. Es wird gefördert durch die Wrigley-Foundation und die Stiftung Zahnmedizin. Es umfasst: zahnärztliche Untersuchungen in angenehmer Atmosphäre und bei Bedarf Empfehlungen zur Weiterbehandlung sowie praktische Übungen zur täglichen Zahnpflege und Informationen zur Verbesserung der Mundhygiene. Ende Juli 2015 fand in den Räu- men des Landesverbandes Special Olympics Baden-Württemberg in Karlsruhe das Gründungstreffen des Special-Smiles-Koordinationsteams statt. In Baden-Württemberg wird ein dreiköpfiges Team die regionale Koordination übernehmen. Mit Dr. Abdul-Razak Bissar, Universität Heidelberg, Dr. Guido Elsäßer, Referent für Behindertenzahnheilkunde, Roswitha Henkel, AG Zahngesundheit Karlsruhe, sind Vertreter der Wissenschaft, der Landeszahnärztekammer und der Jugendzahnpflege im Team, die alle über jahrelange Erfahrung mit Menschen mit Behinderung verfügen. Unterstützt wird deren ehrenamtliches Engagement von Benjamin Ferner, dem Verantwortlichen für das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes in Baden- Württemberg. Die Generalprobe erfolgte am 25.11.2015 in den Hagsfelder Werkstätten der Lebenshilfe in Karlsruhe. Im Rahmen des vom BMG geförderten Projektes „Selbstbestimmt gesünder III“ wurden etwa 40 Beschäftigte mit geistiger Behinderung untersucht und mit Unterstützung der beiden Fachfrauen für Zahngesundheit, Ulrike Denning und Alexandra Koppanyi, der AG Karlsruhe über Zahnpflege aufgeklärt und motiviert. Hans Riemer unterstützte das Special- Smiles-Team logistisch. Nicht nur der Verantwortliche der Hagsfelder Werkstätten war begeistert von der Pilotveranstaltung. Einige untersuchte Beschäftigte meinten, sie hätten jetzt keine Angst mehr vor der Untersuchung beim Zahnarzt und würden nun auch wieder regelmäßig zum Zahnarzt gehen, nicht nur bei Zahnschmerzen. Die Planungen für die nächste Großveranstaltung von Special Olympics laufen schon. Bei den regionalen Winterspielen in Todtnauberg vom 10. bis 12. März 2016 wird für die 300 Athleten neben den Sportwettkämpfen auch das „Gesund im Mund“-Programm angeboten. Weitere Events werden folgen. Dr. Guido Elsäßer, Referent für Behindertenzahnheilkunde der LZK BW ZBW 1/2016 www.zahnaerzteblatt.de
Namen und Nachrichten Buchtipp 43 Gesetzliche Krankenversicherung Ergebnisse Im Dezember legte das Bundesgesundheitsministerium die Rechenergebnisse für die ersten neun Monate des Jahres 2015 vor. Glänzend sind die sogenannten KV45-Zahlen nun wirklich nicht. Ein Minus von fast 5 Milliarden Euro beim Gesundheitsfonds, ein Minus von fast 400 Millionen Euro in den Portemonnaies der 123 noch existierenden Körperschaften. Nur die Knappschaft und die Landwirtschaftliche Sozialversicherung fuhren noch positive Rechenergebnisse ein. Auch die sogenannte Ost-West-Problematik im morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) wirft ihre Schatten auf die Rechenergebnisse. Das kann man besonders gut bei den Innungskrankenkassen beobachten, deren Defizit am höchsten ist. Denn gerade die größte IKK, die IKK classic, kämpft aktuell mit diesen Auswirkungen. Zwar konnte das Gesamtdefizit der GKV in den ersten drei Quartalen des Jahres um über 96 Millionen Euro abgebaut werden. Aber auf so manchem Bankkonto einer Kasse klaffen dicke Löcher. Und das ist nicht nur der Ur- sache geschuldet, dass sie mit ihrem kassenindividuellen Zusatzbeitrag „hart am Wind“ des Wettbewerbs segeln. Mögen die Rechenergebnisse 2015 für die meisten Krankenkassen noch erträglich sein. 2016 dürften harte Zeiten anbrechen. Gegen die Gesetzgebung des Bundes können sie nichts anderes tun, als die Ausgabenzuwächse auf die Mitglieder abzuwälzen. A+S aktuell AOK Beitragssatz steigt Die AOK Baden-Württemberg erhöht den Beitragssatz für ihre Versicherten 2016 um 0,1 Prozentpunkte auf 15,6 Prozent. Das teilte die Krankenkasse mit. Damit liegt die Versicherung knapp unter dem durchschnittlichen Satz von 15,7 Prozent, den das Bundesgesundheitsministerium im November für 2016 prognostiziert hatte. Die Südwest-AOK schließt das Haushaltsjahr 2015 nach eigener Darstellung mit einem Überschuss von 131,7 Millionen Euro ab. Die Zahl der Versicherten ist demnach in diesem Jahr um 90.000 auf 4,05 Millionen angewachsen. dpa Neue Fusion. Die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark geschrumpft. Zählte die Statistik für das Jahr 1995 noch 960 Kassen, so waren es Ende 2015 nur noch 123 Unternehmen. Und bei dieser Zahl wird es wohl nicht bleiben – weitere Fusionen stehen auf der Tagesordnung. So will die Barmer GEK, die 2010 aus der Barmer Ersatzkasse (BEK) und der Gmünder Ersatzkasse (GEK) entstand, sich nun mit der Deutschen BKK zusammentun und damit zur größten deutschen Krankenkasse werden. Buchtipp Geschichte(n) der Medizin Wie kam es zur Entdeckung des Blutkreislaufes, wo man doch lange Zeit glaubte, die Leber produziere täglich Tausende von Litern Blut? Warum sind Hirnschrittmacher erst viel später als Herzschrittmacher auf der medizinischen Bühne erschienen, wo doch das Gehirn schon in der Antike trepaniert und erforscht wurde? Die Antworten auf diese und andere Fragen werden nicht nur wissenschaftlich exakt, sondern auch überaus unterhaltsam gegeben. Beachtlich, dass Friedrich II. von Preußen auch begnadeter Hobby- Arzt war. Bemerkenswert, wie eine Frau zu einer Zeit zielstrebig Ärztin wurde, als nur Männer Medizin studieren durften. Faszinierend wie ein „Wunderdoktor“ reihenweise Frauen in Ohnmacht versetzte, um sie zu heilen; er wurde damit zum Mitbegründer der Psychotherapie. Das Buch knüpft mit diesen und weiteren Erzählungen an den großen Erfolg des ersten Bandes an und bietet in populärwissenschaftlicher Weise neues Lese- und Bildungsvergnügen. IZZ Andreas Otte, Oliver Erens (Hrsg.) Geschichte(n) der Medizin Band 2 1. Auflage 2015 Gentner Verlag 38 Euro ISBN 978-3-87247-770-5 www.zahnaerzteblatt.de ZBW 1/2016
Laden...
Laden...
Informationszentrum Zahn- und Mundgesundheit Baden-Württemberg (IZZ)
Haus: Heßbrühlstraße 7, 70565 Stuttgart
Post: Postfach 10 24 33, 70200 Stuttgart
Telefon: 0711 222 966 0
Fax: 0711 222 966 20
presse@izzbw.de
Eine Einrichtung der Kassenzahnärztlichen
Vereinigung Baden-Württemberg
& der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg
© by IZZ Baden-Württemberg - Impressum - Datenschutz