38 Praxis Rahmenvertrag für die Wasseruntersuchung der Behandlungseinheiten Neuer Partner für den Check der Wasserqualität Die mikrobiologische Überprüfung der Wasserqualität der Behandlungseinheiten gehört zu einer der Anforderungen bei den behördlichen Begehungen gemäß Medizinproduktegesetz (MPG) durch die vier Regierungspräsidien in Baden-Württemberg. Mit dem Labor für Umwelthygiene (LUH) stellt die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg ihren Mitgliedern ab sofort einen bundesweit agierenden, fachkompetenten, leistungsstarken und kostenattraktiven Partner an die Seite. Getreu ihrem Motto „Die Kammer – Ihr Partner“ erweitert die LZK BW die Unterstützung für ihre Mitglieder zur Vorbereitung auf eine Praxisbegehung. In Behandlungseinheiten darf gemäß Trinkwasserverordnung nur Wasser eingespeist werden, das den Anforderungen dieser Verordnung entspricht. Bereits in Ziffer 5 „Wasser führende Systeme“ der RKI- Empfehlung „Infektionsprävention in der Zahnheilkunde – Anforderungen an die Hygiene“ (2006) wird auf die Möglichkeit der Besiedelung der Wasser führenden Systeme (z. B. für Übertragungsinstrumente, Mehrfunktionsspritzen, Mundglasfüller) durch unterschiedliche Mikroorganismen hingewiesen. Gefördert werden diese mikrobiellen Kontaminationen in Wasser führenden Systemen z. B. durch Stagnation des eingespeisten Wassers. Rechtsgrundlage. In Baden- Württemberg wird über das MPG und die Medizinprodukte-Betreiberverordnung u. a. die Erfüllung der Anforderungen in Ziffer 5 der oben erwähnten RKI-Empfehlung von den aufsichtsführenden Behörden (Regierungspräsidien) gefordert. Die Untersuchung der mikrobiologischen Wasserqualität erfolgt an einer Entnahmestelle pro Behandlungseinheit. Als Entnahmestellen kommen z. B. die Mehrfunktionsspritze, der Mundglasfüller bzw. Wasser aus dem Mikromotor der Übertragungsinstrumente in Betracht. Die Wasseruntersuchungen sollen in einem Abstand von 12 Monaten durchgeführt werden. Wasserqualität. Die Untersuchung umfasst die Bestimmung der Neuer Partner. Hohe Wasserqualität ist ein Plus für den Patientenschutz. Gesamtkeimzahl (Koloniebildende Einheiten/KBE) bei 36° C sowie die Bestimmung von Legionellen (Legionella spez.). Die Entnahme der zu untersuchenden Wasserprobe erfolgt nach Wasser-Durchspülen der Entnahmestelle über einen Zeitraum von 20 Sekunden. Die Probenentnahme erfolgt in Form der Eigenkontrolle, d. h. das Labor für Umwelthygiene (LUH) stellt der Zahnarztpraxis die beauftragte Anzahl an Probebehältern zur Verfügung (per Post). Ein Probenahme-Set besteht jeweils aus vier sterilen 125 ml Kunststoffbehältern und einer stabilen Styropor-Thermobox inklusive Kühl-Akku für den gesicherten Rücktransport. Eine ausführliche Anleitung und weitere Informationen über die Probenahme liegen dem Probenahme-Set bei. Nach der selbstständigen Probenahme erfolgt die Abholung der Wasserproben in der Zahnarztpraxis. Sämtliche Portokosten (Hinund Express-Rückversand) sind im Preis des Rahmenvertrages bereits enthalten. Foto: Fotolia Nach abgeschlossener Analyse der Wasserproben sendet das Labor für Umwelthygiene (LUH) der Zahnarztpraxis den Prüfbericht zu (per Post, Fax oder verschlüsselter Mail). Es erfolgt keine Meldung der Prüfergebnisse an eine Behörde. Gemäß RKI-Empfehlung „InfektionspräventioninderZahnheilkunde– Anforderungen an die Hygiene“ sind folgende Richtwerte zu beachten: ● Gesamtkeimzahl (KBE): 100/ ml ● Legionellen: < 1 KBE/ml Rahmenvertrag. Zum 01.01.2016 ist der Rahmenvertrag für die Wasseruntersuchung der Behandlungseinheiten zwischen der LZK BW und dem Labor für Umwelthygiene (LUH) in Kraft getreten. Die vereinbarten Preise für die Wasseruntersuchung können der Anlage 1 zum Rahmenvertrag entnommen werden. Die einzelne Zahnarztpraxis kann sich diese Leistungen und Konditionen des Rahmenvertrages sichern. Der neue Rahmenvertrag und das Bestellformular sind bereits in die Online-Version des PRAXIS-Handbuchs der Landeszahnärztekammer unter www.lzk-bw.de integriert. Der Rahmenvertrag und das Bestellformular sind im „PRAXIS-Handbuch“ über die Schaltfläche „4. Verträge in der Zahnarztpraxis“ über die Rubrik „4.3 Rahmenverträge“ abrufbar. Die Bestellung kann auch online über http://BW.dentaleinheiten-testen. de erfolgen. Die beiden Dokumente wurden im Rahmen des aktuellen Updates Nr. 8 vom 15.02.2016 in die CD-Version des PRAXIS-Handbuchs aufgenommen. » wagner@lzk-bw.de Labor für Umwelthygiene Bei Fragen können Sie sich direkt an das Labor für Umwelthygiene (LUH) wenden. Sie erreichen es per E-Mail unter labor@luhbuerger.de oder direkt telefonisch unter 038352/6639-0. Die Homepage finden Sie unter www. luh-buerger.de. ZBW 3/2016 www.zahnaerzteblatt.de
Namen und Nachrichten 39 Sozietät Verfassungsgericht kippt Verbot Rechtsanwälte dürfen sich auch mit Ärzten und Apothekern als Berufspartner zusammenschließen. Eine Regelung in der Bundesrechtsanwaltsordnung, die das nur für Patentanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer erlaubt, hat das Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt. Die Zusammenarbeit mit Ärzten und Apothekern berge keine wesentlichen zusätzlichen Risiken für die anwaltlichen Berufspflichten, befanden die Karlsruher Richter. So seien diese etwa genauso zur Verschwiegenheit verpflichtet wie die Anwälte selbst. Das Verbot greife daher unverhältnismäßig in die Berufsfreiheit ein (1 BvL 6/13). Beschwerde eingereicht hatten ein Anwalt und eine Ärztin und Apothekerin, denen das Amtsgericht Würzburg die Eintragung ins Partnerschaftsregister versagt hatte. Die Frau sollte als Gutachterin und Beraterin tätig sein. dpa Charité Berlin Goldenes Doktordiplom Die Charité ehrt seit vielen Jahren ihre Alumni, die vor 50 Jahren an der Berliner Universitätsmedizin promoviert haben, mit der Vergabe einer „Goldenen Doktorurkunde“. 2015 meldeten sich 87 „Goldene“ aus den unterschiedlichen Bundesländern, um ihre Ehrung entgegenzunehmen. Auch im Jahr 2016 soll die Vergabe der „Goldenen Doktorurkunde“ wieder im Rahmen eines großen Festaktes im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte erfolgen. Leider ist der Kontakt zu so mancher Kollegin und so manchem Kollegen im Lauf der Jahre verloren gegangen. Sollten Sie vor etwa 50 Jahren selbst in Berlin promoviert haben oder jemanden kennen, auf den das zutrifft, melden Sie sich doch bitte im Promotionsbüro der Charité – Universitätsmedizin Berlin, unter der Telefonnummer 030/450576018/016/058. IZZ Gesundheitspolitik Neugegründete Beratungsgesellschaft Was machen eigentlich der ehemalige Vorstandsvorsitzende der AOK Bundesverband GbR, Jürgen Graalmann, und der Ex-Verlagsgeschäftsführer der „Ärzte Zeitung“, Harm van Maanen? Diese Frage füllte schon seit Monaten die Small Talks in den üblichen Berliner gesundheitspolitischen Zirkeln. Vor allem, weil der Friese Graalmann noch vor Weihnachten 2015 auf dem Berliner „Markt der Gerüchte“ heftig als neuer Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit „gehandelt“ wurde. Die Antwort auf alle Fragen ergibt ein Blick in das Handelsregister Berlin-Charlottenburg. Denn beide zusammen fungieren seit Dezember 2015 als Geschäftsführende Gesellschafter der neugegründeten Beratungsgesellschaft „Die BrückenKöpfe GmbH“. Zusammen mit ihren vier weiteren Gesellschaftern Dr. med. Eckart von Hirschhausen, dem ehemaligen Hauptgeschäftsführer des Berufsverbands Deutscher Internisten (BDI) und heutigen Rechtsanwalt Maximilian Broglie, Fußballer Philipp Lahm und dem Investor Oliver Hagedorn sind sie angetreten, um „Unternehmen im Gesundheitswesen erfolgreicher“ zu machen, „sofort und unverzüglich“. dfg Gesundheitspolitik Kretschmann gegen paritätische Finanzierung Ein rot-rot-grün angehauchtes Bündnis aus den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, NRW und Thüringen brachte am 22. Januar 2016 im Bundesrat eine gemeinsame Entschließung ein. Zielrichtung: Die Bundesregierung sollte aufgefordert werden, „zeitnah einen Gesetzentwurf vorzulegen, mit dem die vollständige paritätische Finanzierung von Krankenversicherungsbeiträgen durch Arbeitnehmer und Arbeit- Zitat „Es muss so sein, dass in Europa solidarisch umverteilt wird, oder wir gehen in Kleinstaaterei unter.“ Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission. Foto: david plas photographer geber wiederhergestellt wird.“ Allerdings hatte man in Mainz die Rechnung ohne Winfried Kretschmann gemacht. Zwischen Freiburg und Mannheim gehen die politischen Uhren anders und die Baden-Württemberger haben auch ein recht offenes Ohr für die Interessen der heimischen Wirtschaft. Kretschmann wollte nicht dem Bundestrend folgen und riskierte sogar kurz vor den Wahlen einen veritablen Koalitionskrach mit seinem SPD-Partner. Dem eher wertkonservativ auftretenden Schwaben könnte möglicherweise aufgestoßen sein, dass er zusammen mit dem Linken-Land Thüringen und dem rot-rot regierten Brandenburg im Bundesrat gemeinsame Sache machen sollte. Und: Einem neuen, personell schwach geführten Koalitionspartner namens CDU wäre er sicherlich nach der Wahl auch nicht abgeneigt. Kretschmann enthielt sich also. Damit fehlte dem Vorstoß von Malu Dreyer die Merhheit – die Entschließung landete in den Ausschüssen der Länderkammer. Und da dürfte sie auch bis auf weiteres schmoren. dfg www.zahnaerzteblatt.de ZBW 3/2016
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