20 Berufspolitik Begegnungen 2016 – Neujahrsempfang im Zahnärztehaus Freiburg „Das Jahr 2015 wird das Gesundheitswesen noch lange prägen“ Zwei Redner prägten zusammen mit zahlreichen Gästen aus der Berufspolitik diesseits und jenseits des Rheins, aus Wissenschaft und Wirtschaft den Neujahrsempfang der Bezirkszahnärztekammer Freiburg und der Bezirksdirektion Freiburg der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg: Christoph Besters, stv. Vorsitzender der KZV BW, und Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Professor für Finanzwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, an diesem Abend Festredner. „Das Zahnärztehaus Freiburg bietet auch zu Beginn dieses Jahres wieder einen vortrefflichen Rahmen, um sich zu begegnen, auszutauschen und um sich zu motivieren, für den Berufsstand in Kammer und KZV und in der Politik zu engagieren.“ hob Dr. Peter Riedel, Vorsitzender der BZK Freiburg, die Bedeutung der Begegnungen 2016 hervor. Vor diesem Hintergrund war es mehr als opportun, dass Christoph Besters „einige Anmerkungen zur aktuellen Gesundheitspolitik unseres Landes“ machte, nachdem er im Namen der BZK Freiburg und KZV BW, BD Freiburg, die Gästeschar gebührend begrüßt hatte. So prognostizierte er, dass „das Jahr 2015 das Gesundheitswesen noch lange prägen“ wird: Das Versorgungsstärkungsgesetz, das Krankenhausstrukturgesetz, das Präventionsgesetz, das Hospiz- und Palliativge- setz, das Pflegestärkungsgesetz I und II, das E-Health-Gesetz oder das Gesetz gegen Korruption, das voraussichtlich im März 2016 in Kraft treten soll. Darüber hinaus erinnerte Christoph Besters an das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz, das „zwar schon im vergangenen Jahr in Kraft getreten ist“, aber einige Regelungen werden erst von 2016 an wirksam. Dabei machte er deutlich, dass „jedes dieser Gesetze der Umsetzung im Detail durch unsere Selbstverwaltungen bedarf“. Kritisch setzte sich Besters mit der von der SPD geforderten Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenkassenbeiträge durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer auseinander. Er sprach sich vehement für mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen aus. „Das einzige Preissignal im System, der Zusatzbeitrag, darf nicht auch noch durch eine paritätische Aufteilung verwässert werden.“ Kaum ein Thema, das Christoph Besters in seinem bemerkenswerten Vortrag nicht angesprochen hätte. Ob Kritik an der GOÄ-Reform (siehe dazu auch Beitrag in der ZBW- Ausgabe 2/2016, Seite 18), die Pläne von SPD und Bündnis 90/Die Grünen in Sachen Bürgerversicherung, Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen oder das Projekt des Nationalen Normenkontrollrates (NKR). Bevor die Gäste des Neujahrsempfangs die vielen Impulse, die Christoph Besters zu Beginn des neuen Jahres mit seinem hervorragenden Abriss der Gesundheitspolitik gab, reflektieren und diskutieren konnten, sprach kein geringerer als Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen über den „Glücksatlas Deutschland“ von halb vollen und halb leeren Gläsern. Heiter-ironisch hatte zuvor Christoph Besters Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen und sein Projekt „Glücksatlas“ vorgestellt und dem hat der Chronist nichts hinzuzufügen. Glücksrechner. „Es gibt wohl wenig, das so schwer objektiv zu messen ist wie das Glück der Menschen.“ Trotzdem ist der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffel- Begegnungen. Das Zahnärztehaus Freiburg bot einen schönen Rahmen, um sich zu begegnen und auszutauschen. Prognose. Viele Gesetze, die im Jahr 2015 verabschiedet wurden, werden das Gesundheitswesen noch lange prägen, ist sich Christoph Besters sicher. Fotos: Bamberger ZBW 3/2016 www.zahnaerzteblatt.de
Berufspolitik 21 Glück. Der Freiburger Finanzwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen spürte der Zufriedenheit der Menschen nach. Ehrung. In Anerkennung ihrer Verdienste wurden Dr. Ulrich Meißner (r.) und Dr. Klaus Roland Kiefer (l.) von Dr. Peter Riedel geehrt. hüschen ein Mann der Zahlen und Statistiken und verantwortlich für den „Glücksatlas“, der verspricht, das Glück der Deutschen nach Regionen sortiert zu erfassen und in farbigen Karten abzubilden. Dass die Schleswig-Holsteiner die glücklichsten Deutschen sind, hat der gebürtige Nordfriese Raffelhüschen dabei schon in den vergangenen Jahren berechnet. Höchster Aufsteiger in Sachen Glück ist in diesem Jahr aber Baden, weiß der Freiburger Professor – der Südwesten Deutschlands liegt jetzt schon auf Platz zwei. „Die Korrelation zwischen Nordseeluft und Glück ist jetzt gebrochen“, sagt Raffelhüschen. Die gute Luft im Schwarzwald reicht dem Ökonomen aber als Erklärung für den badischen Platzierungserfolg auch nicht aus. Hoch seien in Baden zum Beispiel die Zufriedenheitswerte mit der eigenen Gesundheit, was wohl am bundesweit geringsten Anteil gesundheitlich beeinträchtigter Personen liege. Auch die niedrige Arbeitslosenquote und das hohe verfügbare Einkommen finde seinen Niederschlag. Diese Faktoren finden sich in Württemberg auch, das dennoch erst auf Platz sieben folgt. 50 Jahre Approbation. Zufrieden dürfen sich auf jeden Fall die Jubilare fühlen, die im Rahmen der Begegnungen von Dr. Peter Riedel, Vorsitzender der BZK Freiburg, geehrt wurden. In Anerkennung ihrer Verdienste um den zahnärztlichen Berufsstand und das Wohl ihrer Patienten wurden Dr. Ulrich Meißner und Dr. Klaus Roland Kiefer geehrt. Daran schloss sich der kommunikative Teil der Begegnungen an, zu dem Dr. Peter Riedel „schöne Begegnungen und schöne Gespräche“ wünschte. » johannes.clausen@izz-online.de Termine » Zahnärztlicher Arbeitskreis für Praxisführung und Fortbildung e. V. (Z.A.P.F. e.V.) Wo? Zahnärztehaus Stuttgart Albstadtweg 9 70567 Stuttgart Montag, 7. März 2016 19.30 Uhr bis ca. 22.00 Uhr Referent: Thema: Barriere-Funktion und Resorptionsschutz. Ein Überblick über verschiedene Membran-Techniken mit synthetischen Materialien Dr. Henrik-Christian Hollay, München Montag, 14. März 2016 19.30 Uhr bis ca. 22.00 Uhr Referent: Gebühr: ZAPF EDV: Datenschutz und Datensicherheit – Internet das Netz aus Glas Andreas Luithle, Gemmrigheim Mitglieder: 0,00 € Nicht-Mitglieder: 40,00 € Fortbildungspunkte: 3 Information und Anmeldung: Z. A. P. F. e. V. Margit Giese Großer Lückenweg 13 75175 Pforzheim Tel. 0700-9273 5877 Fax. 0700-9273 3291 Mail: kurse@zapf.org Internet: www.zapf.org www.zahnaerzteblatt.de ZBW 3/2016
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