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65 Jahre Landeszahnärztekammer

Ausgabe 4/2020

38 Fortbildung Übe den

38 Fortbildung Übe den Umgang mit der Spiegelreflexkamera „Übung macht den Meister!“ Nutze Hilfsmittel wie Spiegel, Retraktoren und Kontrastoren Ausrichtung des Bildes Bildbearbeitung am PC (Photoshop, etc.) Als Standardeinstellung ist zu empfehlen: • Blende f/22 • Belichtung 1/200 • ISO 200 • manueller Fokus • Ringblitz • Lege Spiegel vor der Nutzung in warmes Wasser, dies verhindert das Beschlagen des Spiegels (Abb. 14) • Nutze auch die „freien“ Hände des Patienten, denn mit den Retraktoren können Lippen und Wangen besser abgehalten werden als mit den Fingern • Möglichst in der Achse des Bildes stehen • Gewünschten Ausschnitt & Ausrichtung wählen • Tiefenschärfe (Blende) • Ausschnitt & Ausrichtung • Drehung & Spiegelung • Helligkeit (Abb. 15) Tipps. Einfache Tipps in der digitalen Dentalfotografie (Tab. 2). Makroobjektiv. Die Dentalfotografie bewegt sich größtenteils im Teilbereich der Makrofotografie, daher ist das Makroobjektiv essenziell. Zum Beispiel existieren bei Canon, wie meist auch bei den anderen Firmen, drei verschiedene Hauptoptionen: • 60 mm Makroobjektive • 100 mm Makroobjektive • 105 mm Sigma-Objektive Primär geeignet für die dentale Fotografie sind das 60 mm und das 100 mm Makroobjektiv. Das 60 mm Makroobjektiv bietet zudem die Möglichkeit auch Porträtaufnahmen anzufertigen, ohne von dem Patienten sehr weit entfernt stehen zu müssen. Bei dem 100 mm (Abb. 6b) Makroobjektiv sehen die Fotos dafür etwas detailreicher und realistischer aus, jedoch ist das Objektiv auch grö- Abb. 3 Abb. 4 Dokumentation nach Frontzahntrauma. Entzündung. Verdacht auf eine Entzündung der kleinen Speicheldrüsen. Abb. 5 ECC. Schwere Form der ECC bei einem 1½ -jährigen Kind mit typischem Befallmuster: Neben den Oberkieferschneidezähnen sind auch die ersten Milchmolaren stark von Karies betroffen, sodass teilweise gar die Pulpa freiliegt. Durch die Fotodokumentation in der Narkose kann der Befund und begleitend auch die Behandlungsindikation objektiver dargestellt werden. ZBW 4/2020 www.zahnaerzteblatt.de

Fortbildung 39 Abb. 6a Abb. 6b Abb. 6c Kameraausrüstung. Kameragehäuse (a), Makroobjektiv (b) und Ringblitz (c). Ein gutes Objektiv und die Anwendung eines Ringblitzes sind für die Dentalfotografie besonders zu empfehlen. Abb. 7a Abb. 8 Abb. 7b Seitenzahngebiet. Zwei okklusale Aufnahmen des Seitenzahngebiets im Oberkiefer links desselben Patienten mittels derselben Spiegelreflexkamera: (a) mit 60 mm Makroobjektiv und (b) mit 100 mm Makroobjektiv. Beim Foto mittels 100 mm Makroobjektiv werden die Zähne etwas detailreicher und realistischer dargestellt. Anteriore Aufnahmen sind mit einem Twinblitz zu empfehlen, da die dafür gewünschte Ausleuchtung besser gelingt. ßer und schwerer und somit ggf. etwas unhandlicher (Abb. 7). Blitz. Der Ringblitz ist in der Handhabung für die Dentalfotografie wohl einer der einfachsten Blitze und daher im Allgemeinen besonders zu empfehlen. Als Beispiel ist der „SIGMA Makroblitz EM-140 DG“ (Abb. 6c) aufgeführt. Mit einem Ringblitz gelingt in der Regel eine gute Beleuchtung bzw. Ausleuchtung. Gleichzeitig weisen die Bilder leider meist einen „weißlicheren Bereich“ in der Mitte mit einer etwas schlechteren Bildqualität auf. Ein Ringblitz kann aber sehr hilfreich sein, wenn beispielsweise posteriore Aufnahmen und auch Okklusalaufnahmen erstellt werden, insbesondere unter Nutzung von Spiegeln. Beim Twinblitz ist die Ausleuchtung im Vergleich zum Ringblitz mittig besser als beim Ringblitz. Daher eignet sich der Twinblitz idealerweise für anteriore Aufnahmen (Abb. 8). Ein Beispiel dafür ist der klassische Twinblitz von Canon „Canon Macro Twin Lite MT-24EX“. Hilfsmittel. Die Anwendung von speziellen Spiegeln (Abb. 9), Retraktoren (Abb. 10), Kontrastoren (Abb. 11) ist unverzichtbar für ein gutes Dentalfoto. Die intraoralen Spiegel ermöglichen die indirekte Fotografie von nicht direkt zugänglichen Mundbereichen. Diese sind in verschiedenen Größen und Formen erhältlich. Vor allem ist der Spiegel bei okklusalen und seitlichen Aufnahmen sehr wichtig (Abb. 2, z. B. KFO-Befund). Durch Retraktoren kann das Abhalten der Weichteile erfolgen (Abb. 12a). Dies ist wichtig zur Vergrößerung des „Arbeitsfeldes“, da z. B. Wange und Lippe sonst oft störend auf Fotos erscheinen. Zudem ist dann eine bessere Belichtung möglich. Kontrastoren sind sinnvoll zur Abgrenzung des wesentlichen Bildinhaltes, denn das Bild wirkt dann subjektiv schärfer. So bietet sich die Anwendung von Kontrastoren idealerweise bei Frontzahnaufnahmen an, bei denen ästhetische Merkmale im Vordergrund stehen (Abb. 13), denn die Farben und Konturen kommen dadurch besser zur Geltung. Als sehr preiswerter und einfacher „Kontrastor“ kann z. B. auch einfach schwarze Pappe genutzt werden. www.zahnaerzteblatt.de ZBW 4/2020

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