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50 Jahre Zahnärzteblatt

Ausgabe 1/2023

Kursprogramm Februar –

Kursprogramm Februar – Mai 2023 Jetzt online anmelden unter fortbildung.kzvbw.de Endodontie im Milch- und jungen bleibenden Gebiss Dr. Hubertus van Waes, Zürich • 5 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 23FKZ31301 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 265.- 10.2.2023 ONLINE-Seminar: Die richtige Materialauswahl für abnehmbaren Zahnersatz: NEM, PAEK oder Polyamid? PD Dr. Oliver Schierz, Leipzig • 3 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 23FKZ30904 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 75.- 8.3.2023 Mit moderner Diagnostik zu einer modernen Therapie Prof. Dr. Falk Schwendicke, Berlin • 8 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 23FKZ30406 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 375.- 11.3.2023 Kieferorthopädisch-interdisziplinäre Aspekte in der dentalen Traumatologie, Prothetik und Parodontologie Prof. Dr. Christopher J. Lux, Heidelberg • 6 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 23FKZ30207 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 265.- 24.3.2023 Strukturierte Fortbildung IMPLANTOLOGIE, Teil 1-3 Prof. Dr. Herbert Deppe, München • 93 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 23FKZ40401 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 3.800.- Teil 1: 23.03.- 25.03.2023 / Teil 2: 28.06.-01.07.2023 Teil 3: 15.09.- 16.09.2023 Komplexe Restaurationen mit Komposit - von tief subgingival bis zur direkten Krone. Schwer, aber nicht unlösbar Prof. Dr. Diana Wolff, Heidelberg • 9 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 23FKZ31008 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 375.- 25.3.2023 Der onkologische Patient - interdisziplinäre Herausforderungen zwischen Kommunikation und Krise Dr. Urs Mücke, Hannover • 7 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 23FKZ30409 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 325.- 1.4.2023 Finanzstrategie für Zahnärzte - wie Sie teure Fehler vermeiden und clever Vermögen aufbauen Dominik Schwiese, Karlsruhe • 4 Fortbildungspunkte • Kurs-Nr.: 23FKZ20210 • für Zahnärztinnen / Zahnärzte • € 95.- 3.5.2023 FFZ Fortbildungsforum Zahnärzte Merzhauser Straße 114-116 79100 Freiburg Fon: 0761 4506-160/-161 Fax: 0761 4506-460 Mail: info@ffz-fortbildung.de Web: www.ffz-fortbildung.de

ZBW_1/2023 www.zahnaerzteblatt.de 9_LEITARTIKEL HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Als im Januar 1973 Großbritannien, Irland und Dänemark Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft wurden und die große Landkreisreform in Baden-Württemberg in Kraft trat, erschien auch die erste Ausgabe jener Zeitschrift, die Sie gerade in den Händen halten. Für viele Kolleginnen und Kollegen einschließlich mir selbst ist das Zahnärzteblatt Baden-Württemberg seit Jahren ein treuer Wegbegleiter in der Berufsausübung und allen standespolitischen Debatten. Dass wir heute auf 50 Jahre ZBW zurückblicken können, bietet mancherlei Anlass zur Freude und zur Erinnerung an zurückliegende Ereignisse. Und nicht zuletzt haben wir einigen Grund, stolz auf diese Publikation und ihre Entwicklung zu sein. Dr. Torsten Tomppert Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (zum 1. Januar 2023) Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg GESUNDHEITSPOLITIK Mit dem ZBW haben wir ein einzigartiges Magazin, das fachliche Themen in höchst fundierten Fortbildungsbeiträgen mit berufspolitischen Positionsbestimmungen verbindet und überdies als Mitgliederzeitschrift zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Vernetzung und den persönlichen Austausch der Kollegenschaft bietet. Dazu möchte ich herzlich gratulieren und allen Beteiligten meinen Dank aussprechen! Allerdings ist die heutige Zeit im Angesicht weltweiter Krisen, deren Auswirkungen auch das Gesundheitswesen hierzulande belasten, zu ernst, um dieses Jubiläum in Nostalgie und mit Schulterklopfen zu begehen. Gerade mit Blick auf die Anfangszeit des ZBW wird bewusst, mit welchen Herausforderungen unser Berufsstand damals wie heute konfrontiert war und ist. Denn in ebendieser Zeit, spätestens mit der 1973/74 einsetzenden Weltwirtschaftskrise, wurde das Ziel der Kostendämpfung zum gesundheitspolitischen Credo erhoben, dem mancher Politiker deutlich mehr Aufmerksamkeit schenkte als der Frage, wie eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten sei. 1977 kam das Krankenversicherungs- Kostendämpfungsgesetz, das spürbare Leistungskürzungen vorsah. Ende der 80er-Jahre wurde unter Federführung von Sozialminister Norbert Blüm das GKV-System, das seit Bismarcks Zeiten auf der Reichsversicherungsordnung (RVO) basierte, in wesentlichen Teilen in das SGB V überführt. Doch auch der Sparansatz in dieser Reform verpuffte so schnell, dass bereits 1993 – diesmal unter Gesundheitsminister Seehofer – das nächste große Reformvorhaben angestoßen wurde, das als Gesundheitsstrukturgesetz in Lahnstein seine Vollendung fand. Dieses brachte nicht nur eine Stärkung des Wettbewerbsprinzips mit sich, sondern auch für die Zahnärzteschaft und die Versicherten höchst zweifelhafte Segnungen wie die Budgetierung, höhere Zuzahlungen und ein weiteres Zusammenstreichen des GKV- Leistungskataloges. Nun ist nichts dagegen einzuwenden, Synergieeffekte zu nutzen und ein System effizienter zu machen. Dennoch ist der Gedanke, dass Kürzungen der Wesenskern von Strukturreformen sein sollen, einer der großen gesundheitspolitischen Irrtümer unserer Zeit. Denn während das ZBW in den vergangenen 50 Jahren jede Reform, die Einfluss auf den Berufsstand hatte, journalistisch begleitet und für die Kollegenschaft transparent gemacht hat, befinden wir uns heute wiederum unter dem Damoklesschwert der Kostendämpfung. Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, das die Ampel-Koalition Ende 2022 beschlossen hat, bringt uns nicht nur die Budgetierung zurück, es kündigt zugleich eine neue Kaskade von Spargesetzen an, die den ambulanten Sektor hart treffen werden – aller fachlichen Vernunft und der Erkenntnis um Trotz, dass eine gute Prävention der Solidargemeinschaft langfristig viel Geld spart! Dass auch die GOZ seit mittlerweile 35 Jahren nicht mehr erhöht worden ist, während die Betriebskosten der Praxen stetig ansteigen, sei am Rande bemerkt und zeigt einmal mehr, dass die Zahnärzteschaft für ihre Belange kämpfen muss, wenn sie bestehen will. STANDESVERTRETUNG Betrachtet man die fünf Jahrzehnte, in denen das ZBW die Gesundheitspolitik kritisch und kompetent begleitet, bekommt man den Eindruck, dass die Vertretung des Berufsstandes einer Sisyphosarbeit gleichkommt: Ein nicht enden wollender Einsatz für die Freiheit des zahnärztlichen Berufsstandes, für die Freiheit, eine Behandlung ausschließlich nach medizinischer Notwendigkeit durchzuführen und für die Freiheit von regulierenden staatlichen Einflüssen, die letztendlich zu Lasten der Versorgungsqualität gehen. Zwar bemerkte der französische Schriftsteller Albert Camus: „Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“ Was wäre jedoch, wenn die ganze Energie des scheinbar endlosen Kampfes gegen die Berge von Auflagen und Reglementierungen, die uns der Staat seit Jahrzehnten in den Weg stellt, genutzt werden könnte, um konsequent für eine bessere Versorgung der Bevölkerung zu arbeiten? Wäre damit nicht auch den Zielen der Gesundheitspolitik jedweder Couleur gedient? Um dieser Erkenntnis auch bei der Politik zum Durchbruch zu verhelfen, ist eine starke Selbstverwaltung nötig. Dazu möchte ich gemeinsam mit Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, mit aller Kraft beitragen. Dass dieses Bestreben im ZBW stets seinen Widerhall finden wird, davon können wir gerne ausgehen.

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