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2021 - Superwahljahr

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1/2021

20 Berufspolitik

20 Berufspolitik ZBW-Gespräch mit Dr. Torsten Tomppert und Dr. Bert Bauder Mit dem Willen zur Unterstützung der Kollegenschaft Foto: Frank Kleinbach Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer Baden- Württemberg hat am 5. Dezember 2020 Dr. Torsten Tomppert aus Esslingen in seinem Amt als Präsident der Landeszahnärztekammer bestätigt. Dr. Torsten Tomppert geht mit einem neuen Stellvertreter in seine zweite Amtszeit. Die Delegierten haben Dr. Bert Bauder aus Mannheim an die Seite von Dr. Tomppert gewählt. Wir haben das neue LZK-Führungsduo im ZBW-Gespräch gefragt, was sie verbindet und was sie sich für die anstehende 17. Kammerperiode von 2021 bis 2024 vorgenommen haben. Neues Führungsduo. Für die kommenden vier Jahre lenken Dr. Torsten Tomppert (l.) und Dr. Bert Bauder als neues Führungsduo die Geschicke der Landeszahnärztekammer. ZBW: Herr Dr. Tomppert, Sie gehen als Präsident der Landeszahnärztekammer in Ihre zweite Amtszeit. Welche Bilanz ziehen Sie aus Ihrer ersten Amtszeit? Und was nehmen Sie aus den ersten vier Jahren mit? Dr. Tomppert: Es wurden viele berufspolitische Themen wie zum Beispiel die Unterstützung der Kollegenschaft in der Pandemie, die Nachfolgeregelung der Leiter in den kammereigenen Fortbildungsinstituten, die Einführung der neuen Medien wie Kammer KOMPAKT und das Magazin „Patient Aktuell“ angegangen und erfolgreich umgesetzt. Die Zusammenarbeit im Vorstand war sehr gut und lösungsorientiert und das wird auch so bleiben und diese Gewissheit, sich auf die Vorstandskollegen verlassen zu können, nehme ich mit. Fast ein gesamtes Jahr Ihrer vierjährigen Amtszeit war durch die Coronapandemie geprägt. Was hat diese Krise mit Ihnen persönlich gemacht? Als Zahnarzt und als Präsident? Welcher Moment ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Nehmen Sie auch Positives aus diesem Corona-Jahr mit? Dr. Tomppert: Die leere Praxis nach Ostern mit wenigen Patienten hat sich schon im Gedächtnis eingebrannt. Als Präsident war ich dagegen sehr stark gefordert, es wurden ständig Entscheidungen eingefordert, die manchmal nach wenigen Stunden revidiert werden mussten – die Situation einer Pandemie war eben für alle neu, auch für mich. Ganz klar der Moment, als der Lkw mit den schon ungeduldig erwarteten Schutzmasken ankam. Positiv für mich ist und war, wie gut die Selbstverwaltung der Zahnärzteschaft auch in einer existenziellen Krise funktioniert, auch ohne Hilfe von außen. Vor welchen drängenden Herausforderungen wird der Berufsstand Ihrer Auffassung nach, Herr Dr. Tomppert, in den kommenden Jahren stehen? Und wie wollen Sie ihnen begegnen? Gibt es besondere Herausforderungen, die es im Land zu meistern gilt? Dr. Tomppert: Ja, natürlich gibt es erneut eine Menge von Herausforderungen, wie zum Beispiel den „Sichtbarkeitsindex“ des Berufes in Politik und Gesellschaft noch mehr zu erhöhen. ZBW 1/2021 www.zahnaerzteblatt.de

Berufspolitik 21 Die Rahmenbedingungen für den Berufsstand müssen sich ändern: weniger Bürokratie und Kontrollwahn, mehr Wertschätzung, Vertrauen und Honorierung. Wir werden uns noch mehr um junge Kolleginnen und Kollegen kümmern müssen. Die letzte Vertreterversammlung hat ja in diesem Bereich schon weitreichende Beschlüsse gefasst, von der neuen Abteilung Niederlassungsberatung bis hin zum neuen Referat für angestellte Zahnärztinnen und Zahnärzte. Auch eine qualifizierte Kinderbetreuung für standespolitisch engagierte Kolleginnen während den Sitzungen ist geplant. Für Ihre zweite Amtszeit haben Sie einen neuen Stellvertreter an die Seite bekommen, Herr Dr. Tomppert. Was zeichnet den neuen Vizepräsidenten Dr. Bert Bauder aus? Was schätzen Sie an ihm? Dr. Tomppert: Bert Bauder kenne ich persönlich sehr lange als verlässlichen, engagierten Kollegen, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Und Herr Dr. Bauder, auch die Frage an Sie: Was schätzen Sie an Ihrem Kollegen Dr. Tomppert? Was zeichnet ihn als Präsidenten aus? Was hat Sie bewogen, als Stellvertreter bei der Wahl anzutreten? Hat er Sie gefragt oder wie ist das neue LZK-Führungsduo zustande gekommen? Dr. Bauder: Torsten Tomppert ist ein Kollege und Standespolitiker, der sich durch Verlässlichkeit und seinen politischen Weitblick auszeichnet. Er ist ein Meister des Smalltalks mit Politikern. Dies ist meines Erachtens eine große Gabe, denn oft werden politische Weichen gerade in solchen, ich sage mal, Tischgesprächen, gestellt. Er ist in seiner politischen Haltung konsequent, was ich sehr schätze. Darüber hinaus ist unsere kommende Zusammenarbeit ja nicht nur durch die Arbeitsebene gekennzeichnet, sondern auch die persönliche „Chemie“ muss stimmen. Auf dieser Ebene haben Kollege Tomppert und ich uns eigentlich von Anfang an, also schon zu Zeiten unserer gemeinsamen Tätigkeit im Landesbeirat der KZV BW, sehr gut verstanden. Wir haben einen ähnlichen Humor und uns verbindet eine sehr ähnliche Sicht auf das Leben in all seinen Facetten. Nachdem klar war, dass Norbert Struß das Amt des stellvertretenden Präsidenten abgeben würde, hat sich Torsten Tomppert mit mir in Verbindung gesetzt und mich gefragt, ob ich mir das Amt als Stellvertreter vorstellen könnte. Die Anfrage hat mich natürlich sehr geehrt. Dennoch habe ich mir zunächst ein paar Tage Bedenkzeit erbeten, um mich im privaten Umfeld und in der Praxis zu sortieren. Nachdem diese Aspekte des neuen Amtes geklärt waren, habe ich ihm sehr gerne meine Bereitschaft zur Kandidatur mitgeteilt. Ich freue mich, zusammen mit ihm für die Kollegenschaft im Lande an vorderster Stelle tätig sein zu dürfen. Herr Dr. Bauder, Dr. Struß hat sich als Vizepräsident in der 16. Kammerperiode vor allem dem Bereich der Praxisführung gewidmet. Als Referent für Praxisführung und Vorsitzender des Praxisführungsausschusses war dies konsequent. Sie waren in der vergangenen Kammerperiode Referent für das Gutachterwesen – ist das ein Thema, das Ihnen besonders am Herzen liegt? Dr. Bauder: Ja, in der Tat ist das Gutachterwesen ein Bereich, für den ich schon lange tätig bin und der mir sehr am Herzen liegt. Das Gutachterwesen ist meiner Meinung nach ein bedeutendes Einblickfenster für die Öffentlichkeit (Patienten, Gerichte, Kostenträger, Medien und im GKV-Bereich natürlich die Krankenkassen) in die Zahnheilkunde. Hierüber gelangt diese Öffentlichkeit Kenntnis von unserer Tätigkeit und zwar oft mit dem Thema Qualität verknüpft. Durch Vertiefung der Expertise unserer bereits ohnehin hoch qualifizierten Kammergutachter im Rahmen von Gutachtertagungen, Fortbildungsveranstaltungen zu diesem Thema, aber auch Einzelgesprächen, möchte ich, dass das Bild, das so in der Öffentlichkeit entsteht, ein positives ist, das zeigt, mit welcher Ernsthaftigkeit die Kolleginnen und Kollegen im Land ihre Profession betreiben. Haben Sie sich schon Gedanken über eine Verteilung der Aufgaben und Zuständigkeiten innerhalb des Präsidiums für die 17. Kammerperiode gemacht? Dr. Tomppert: Dr. Bauder wird mich sicher in allen Bereichen der Präsidiumsarbeit unterstützen, zusätzlich zu seinem Referat und seinen Ausschusstätigkeiten. Was verbindet Sie beide als neues Führungsduo der Landeszahnärztekammer? Dr. Tomppert: Der Wille, alles zu tun, um die Kolleginnen und Kollegen im Lande in ihren Praxen zu unterstützen und die Rahmenbedingungen zu verbessern. Dr. Bauder: Ich denke, uns verbindet in der Standespolitik der Antrieb, dass die Zahnheilkunde in den Köpfen und dann natürlich auch im Handeln der Politiker dieselbe Wertschätzung erfährt wie die Humanmedizin. Weiterhin wollen wir aber auch deutlich machen, wo sich die Bedürfnisse der Zahnärzteschaft von denen der Ärzteschaft unterscheiden und wo wir daher eigene Regularien brauchen. Was uns sicher stark machen wird, ist unser langjährig gewachsenes Vertrauen zueinander sowie der Umstand, dass wir auch menschlich auf einer Wellenlänge liegen. Die Fragen stellte Andrea Mader www.zahnaerzteblatt.de ZBW 1/2021

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