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2021 - Superwahljahr

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1/2021

10 Titelthema te

10 Titelthema te tangieren. Dann werden sich auch innerhalb dieses Politikfelds Verteilungskämpfe ergeben. Denn es gilt nach wie vor: Ein Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Ganz zum Schluss möchte ich Sie um eine persönliche Prognose bitten: Welches Wahlergebnis und welche Farbkonstellation in der Landesregierung erwarten Sie für die nächsten fünf Jahre? Wie Sie sich denken können, bin ich da vorsichtig. Erfahrungsgemäß profitiert der amtierende Ministerpräsident bei einer Landtagswahl enorm von seinem Amtsbonus. Ministerpräsident Kretschmann hat nach wie vor hohe Zustimmungswerte, gerade im direkten Vergleich mit Frau Eisenmann. Allerdings lässt aufhorchen, dass die Grünen zuletzt einem negativen Trend bei den Oberbürgermeisterwahlen in den größeren Städten Baden-Württembergs zu unterliegen scheinen. Davon konnte die CDU aber – abgesehen von Stuttgart – nicht immer profitieren. Sie bleibt im Land bisher hinter ihren aktuell guten Umfragewerten im Bund zurück. Die AfD sollte eigentlich für immer mehr Wählerinnen und Wähler nicht zuletzt durch ihre recht chaotische Arbeit im Landtag von Baden-Württemberg deutlich an Attraktivität verloren haben, liegt aber immer noch im knapp zweistelligen Bereich. Gleichauf mit der SPD, die sich seit Jahren im Land schwertut. Allgemein knirscht es jedoch immer lauter in der grün-schwarzen Koalition, vor allem seit die CDU in den Umfragen leicht vorne liegt. Daher wird hinter den Kulissen vermehrt eine Grün-rote bzw. Grün-rot-gelbe-Koalition ins Spiel gebracht. So oder so: Diese Wahl wird richtig spannend. Die Fragen stellte Dr. Holger Simon-Denoix Zur Person Prof. Dr. Daniel Buhr ist Leiter des Steinbeis-Transferzentrum Soziale und Technische Innovation sowie außerplanmäßiger Professor an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er forscht und lehrt interdisziplinär und translateral sowie international vergleichend zu Arbeitsmarkt-, Pflege- und Gesundheitspolitik sowie Wirtschafts-, Forschungs- und Innovationspolitik. Wesentlicher Fokus seiner Arbeit sind dabei Transitionen und Transformationen sowie ihre (Wechsel-)Wirkungen auf, von und in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Daniel Buhr berät verschiedene internationale Organisationen (z. B. OECD, Europäische Kommission, Europäischer Rat), eine Vielzahl von Ministerien im In- und Ausland, Parlamente auf Bundes- und Landesebene sowie Unternehmen, Verbände, Gewerkschaften und Stiftungen. Zuvor war er viele Jahre im Bereich Marketing und Kommunikation tätig, darunter in leitenden Positionen bei einem IT-Start-up und im Mittelstand sowie in seiner Zeit bei einer Unternehmensberatung auch für große internationale Konzerne. Zudem hat er als Journalist und Redakteur für diverse Medien gearbeitet und eine eigene Kommunikations- und Beratungsagentur gegründet. Anzeige » Weil die Kinder dieser Welt jedes Engagement wert sind!« Dr. Margot Käßmann © Norbert Neetz terre des hommes ist seit mehr als 50 Jahren ein internationales Kinderhilfswerk, bei dem man aktiv werden kann! Viele ehrenamtliche Unterstützer*innen engagieren sich mit Gleichgesinnten für eine »terre des hommes«, eine Erde der Menschlichkeit. Machen Sie mit! www.tdh.de/mitmachen ZBW 1/2021 www.zahnaerzteblatt.de

Titelthema 11 Kommentar von Dr. Torsten Tomppert Die 17. Kammerperiode: „Sichtbarkeitsindex“ erhöhen Der Jahreswechsel und die neue Kammerperiode sind Anlässe, um in die Zukunft zu blicken. Denn im Rückblick, vor allem im Coronajahr 2020 hat sich eines gezeigt: Trotz aller berufspolitischer Anstrengungen wird die zahnärztliche Profession bundeswie landesweit leider nicht so respektiert und als systemrelevant erachtet, wie wir uns das vorstellen. Deshalb müssen wir uns auf dem „Sichtbarkeitsindex“ weiter emporarbeiten, um als zahlenmäßig kleine Berufsgruppe gesundheits- und gesellschaftspolitisch stärker wahrgenommen zu werden. Zum Beispiel, indem wir bei Parteitagen oder Besuchen in Brüssel, Straßburg oder Berlin mit den relevanten Gesundheitspolitikern aller Couleur direkt ins Gespräch kommen und unsere Anliegen klar und verständlich auf den Punkt bringen. Gesellschaftlicher Beitrag. Der gesellschaftliche Beitrag der Zahnärzteschaft und ihr verantwortungsvolles Wirken, von den Erfolgen in der Kinder- und Jugendprophylaxe, über die unabhängige Patientenberatung bis hin zum Engagement in der Alters- und Behindertenzahnheilkunde, muss mittels probater PR-Instrumente wie personalisierter Imagekampagnen noch öffentlichkeitswirksamer im Fokus stehen. Dabei muss stets der Nutzen der freiberuflichen zahnärztlichen Berufsausübung und der Kammer für die Gesellschaft erkennbar werden. Dies erreicht die Kammer auch durch die Übernahme weiterer hoheitlicher Aufgaben, zum Beispiel als Approbationsbehörde. Wandel. Nicht nur die Gesellschaft befindet sich im steten Wandel, dies gilt ebenso für die Zahnärzteschaft. Seit Jahren vollzieht sich in zunehmendem Maße ein innerprofessioneller Wandel hin zu mehr angestellt tätigen Kolleginnen und Kollegen und zu immer mehr zahnärztlich tätigen Frauen. Für diese neuen Entwicklungen und die damit verbundenen strukturellen Veränderungen müssen wir geeignete Lösungen finden. Dafür wird der LZK-Vorstand in seinem neuen Standespolitischen Programm für die 17. Kammerperiode relevante Aufgaben, Handlungsfelder und Aktivitäten festlegen und neu justieren. Referat. Mit dem geplanten Referat „Angestellte Zahnärzte/Niederlassungsberatung“ wollen wir für die jungapprobierte bzw. angestellte Kollegenschaft den Weg in die Selbstständigkeit erleichtern und sie zur Mitarbeit in den Kammergremien motivieren, flankierend unterstützt durch die Installation eines Kammerreferenten. Zudem ist vorgesehen, für standespolitisch aktive Kolleginnen und Kollegen eine Kinderbetreuung während der Sitzungszeiten in den LZK-Gremien einzuführen. Digitalisierung. Im Zuge der Coronapandemie hat sich der gesellschaftliche Prozess der Digitalisierung insgesamt beschleunigt, der auch vor der Kammer nicht Halt macht. Für die Post-Coronazeit sind deshalb neue berufspolitische Konzepte, Visionen und innovative Maßnahmen zu erarbeiten und auf ihre praktische Umsetzbarkeit zu prüfen. Das betrifft beispielsweise die Förderung der Telemedizin oder von Videosprechstunden sowie den weiteren Ausbau der Kammer als Kompetenz- und Dienstleistungszentrum auch mittels digitaler Angebote. Über den zahnärztlichen Tellerrand hinaus betrachtet, bietet sich zur Stärkung der intersektoralen medizinischen Zusammenarbeit die Gründung interdisziplinärer Telekonsilien an. Superwahljahr 2021. Das gesundheitspolitische Karussell dreht sich auch im Superwahljahr 2021 weiter. Wir sind gut vorbereitet und mit unserem neuen PR-Format, der Kammer Konversation, sind wir im Vorfeld der Landtagswahlen am 14. März in Baden-Württemberg bereits mit den gesundheitsund sozialpolitischen Sprecherinnen und Sprechern aller Landtagsparteien im direkten Gespräch. Wir werden weiterhin alles tun, um die Berufsausübung einschränkende oder bevormundende Entwicklungen abzuwehren, adäquate Rahmenbedingungen einzufordern und im Interesse unserer Patienten, insbesondere auch für den ländlichen Raum, eine zahnärztliche Versorgung auf qualitativ hohem Niveau nachhaltig sicherzustellen. Dies ist Ziel und Anspruch zugleich, um die Kammer als ein Stück gelebte berufliche Heimat für alle Zahnärztinnen und Zahnärzte zu stärken und weiterhin zukunftsfähig zu gestalten. Für 2021 wünsche ich Ihnen persönlich alles Gute sowie ein beruflich erfolgreiches Jahr. Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg www.zahnaerzteblatt.de ZBW 1/2021

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